Das Warschauer Getto damals und heute: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 27. März 2016, 20:10 Uhr
Das Warschauer GhettoDas Warschauer Ghetto war das größte jüdische Ghetto in der Zeit des Nationalsozialismus. Allerdings sind heute nur noch sehr wenige Spuren des ehemaligen Ghettos zu finden. Dies liegt u.a. daran, dass das jüdische Ghetto nach dem jüdischen Aufstand 1943 von den Deutschen dem Erdboden gleich gemacht wurde. Das Warschauer Ghetto 1945 nach der Sprengung/Zerstörung durch die Deutschen
Nach dem Überfall der Wehrmacht auf Polen erreichten vier Wochen nach Kriegsbeginn die ersten Streitkräfte die Hauptstadt. In Warschau lebten mehr als 380.000 Juden. Schnell wurde klar: Für sie alle gibt es nur sehr wenig Hoffnung. Einwohner jüdischen Glaubens wurden fortan nicht nur ausgegrenzt und diskriminiert, sondern katastrophalen Lebensbedingungen ausgesetzt. Am 2. Oktober 1940 erging der Befehl zur Errichtung eines Ghettos. Durch hohe Mauern abgeriegelt entstand eine Stadt in der Stadt. Unterversorgung, Platzmangel und Zwangsarbeit bestimmten das Leben der Bewohner im Ghetto. Auf 3,1 Quadratkilometer lebten teilweise bis zu 450.000 Menschen zusammen. Damit war das Warschauer Ghetto das größte Ghetto während der Zeit der deutschen Besatzung. Überträgt man diese Bevölkerungsdichte auf den Landkreis Haßberge, würde dieser 140 Millionen Einwohner aufweisen, was in etwa der Bevölkerungszahl der Russischen Föderation entspricht. So war es nicht verwunderlich, dass der Alltag der Menschen im Ghetto von Enge, Hunger, Krankheiten und Leid geprägt war. Der polnische Mediziner Ludwik Hirszfeld, der von 1941 bis 1943 im Warschauer Ghetto eingepfercht war, schilderte die menschenunwürdigen Zustände dort in folgenden Worten:
Im Zuge der zunehmenden Judenverfolgung und der Endlösung der Judenfrage begannen im Juli 1942 die Deportationen der Ghettobewohner nach Treblinka, nordöstlich der Stadt gelegen. Binnen drei Monaten wurden auf diese Weise 240.000 Juden aus dem Ghetto deportiert. Aus dieser hoffnungslosen Situation der jüdischen Bevölkerung heraus galt es für die Bewohner des Ghettos, ein Zeichen zu setzen, das ausdrücken sollte, dass die Juden sich nicht kampflos ergeben würden. Am 19. April 1943 lehnten sich die im Ghetto verbliebenen Juden gegen die SS-Truppen auf. Schlecht ausgerüstet und in aussichtsloser Lage hielten die Kämpfe der Widerstandsbewegung „Zydowska Organizacja Bojowa“ gegen die Besatzungsmacht für einen knappen Monat an, ehe am 16. Mai die Kämpfe für beendet erklärt wurden. Das Gebiet wurde daraufhin gesprengt und niedergebrannt. Triumphierend telegraphierte SS-Brigadeführer Jürgen Stroop, Mitglied der SS-Gruppe Totenkopf, am 16. Mai 1943 an seinen direkten Vorgesetzten, den SS-Obergruppenführer Friedrich-Wilhelm Krüger nach Krakau:
Viele tausende Juden verloren bei dem Widerstandsversuch und später bei der Sprengung des Ghettos ihr Leben. Die restlichen verbliebenen Juden (über 50.000) wurden nach Majdanek/Treblinka ins KZ deportiert. Das Warschauer Ghetto - damals und heuteDie Karte gibt einen kurzen Einblick in die Größe des jüdischen Ghettos in den 40er Jahren. Die rote Umrandung zeigt die größte Ausdehnung des Ghettos. Die roten Punkte markieren die Orte von Überresten und zentralen Gedenkstellen im ehemaligen Warschauer Ghetto, die heute besichtigt werden können. Bei ihrem Besuch in Warschau im Rahmen des Erasmus+-Projektes haben die Schüler die historischen Schauplätze vor Ort besucht und fotografiert und versuchen an dieser Stelle das alte Warschau dem heutigen Warschau gegenüberzustellen. siehe auch |