Zusammenfassung durch die Referenten 7
Die Referenten stellen zwei typische Phänomene des Bairischen vor. Dabei geht es darum,
- aufzuzeigen, wie sich das Bairische von der Standardsprache unterscheidet.
- auf welche Art und Weise die Forscher (Verfasser der Texte) diese Erscheinungen darstellen und erklären.
Aufgrund von Berührungspunkten zwischen den ursprünglichen Wortfunktionen und Wortbedeutungen neigt das Deutsche
sowohl in der Hochsprache als auch im Dialekt zur Diminuierung. Das bedeutet, dass eine Verniedlichung der einzelnen
Worte stattfindet.
Am Beispiel “hageln” kann man erkennen, wie eine Veränderung des standarddeutschen Begriffes aussieht.
Das Basiswort “hageln” beschreibt den eigentlichen Vorgang bzw. das Wetterphänomen Hagel.
Andere Formen sind beispielsweise “steineln” (es “regnet” kleine Steinchen) oder “aprileln” (schlechtes Wetter im April).
Der Schwerpunkt eines Systems mit –eln-Bildungen findet sich im Osten und Südosten, ist also ein Charakteristikum des Bairischen.
Relativsätze sind allgemein sehr wichtig in der deutschen Grammatik wegen ihrer Häufig- und Vielseitigkeit.
Verschiedene Relativpronomen sind:
- die wo (nicht in der Standardsprache vorhanden, aber im Bairischen)
- der/die/das (Das Haus, das an der Ecke steht...)
- die was (ähnlich dem “die wo”)
- wer (Fragepronomen) / wen (Relativpronomen) / wo (Ort)
Zur historischen Entwicklung gibt es zu sagen, dass früher mehr Relativpronomen in Benutzung waren, von denen
jedoch viele nichtmehr erhalten sind.
Als Beispiel wäre hier “swelch” zu nennen, das durch fremdsprachliche Einflüsse aus dem Französischen und Englischen
zu “welches” wurde. Das Wort “was” ist das wichtigste Pronomen in der Umgangssprache, wohingegen die Verwendung von “(die) wo” nur
in südwestlichen Gebieten sehr häufig ist.