Absolute Altersdatierung

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Dendrochronologie

Hierbei wird das Alter von Bäumen bestimmt. Im Frühjahr entstehen im Baum große Zellen, das Frühholz (Diese Ringe erkennt man an der hellen Farbe, da das Wachstum des Baumes sehr stark ist); im Sommer hingegen werden eher kleinere Zellen gebildet (dunkle Ringe), das Spätholz. So entstehen Jahresringe, mit denen man das Alter anhand der Wachstumsperioden (Jahre) bestimmen kann. Logischerweise kann diese Datierungsmethode nicht in tropischen Breiten durchgeführt werden, da aufgrund des Tageszeitenklimas keine Jahresringe entstehen.


BEISPIEL 1: Spektakuläre Erfolge erreichte die Dendrochronologie inzwischen bei Untersuchungen zur spätmittelalterlichen Tafelmalerei. Die Analysen von Eichentafeln führten zu dem eindeutigen Ergebnis, dass einige Tafeln von Bäumen stammten, die zum Teil erst Jahrzehnte nach der wirklichen Produktion gefällt worden waren. Dendrochronologisch konnte auch für einen ca. zehnjährigen Zeitraum um das Jahr 540 n. Chr. eine Klimakatastrophe belegt werden. Als Ursache dieser weltweiten atmosphärischen Trübung (Maß für die in der Atmosphäre vorhandene Menge an Spurenstoffen wie Wasserdampf nahe der Erdoberfläche, Gase und Aerosolpartikel) werden Kometeneinschläge oder Vulkanausbrüche vermutet.


BEISPIEL 2: In den kiesigen Sanden der Auenterrassen werden beim Abbau häufig so genannte "Rannen" gefunden. Darunter versteht man vom Fluss mitgerissene und einsedimentierte Baumstämme. Sie sind durch Einbettung im Flusskies und Wasser gedunkelt oder leicht verkohlt. Die Sandgrube Ziegelanger enthält viele gut erhaltene Stämme, meist in gestörter, selten in natürlicher Lagerung. Somit kann der Flusslauf des Mains in der Vergangenheit rekonstruiert werden.

Dendrochronologie.jpg Bild von Stefan Kühn
Noch eine recht ausführliche Zusammenfassung:

Hier geht es zu unseren eigenen Erfahrungen bei denen man diese Methode auch verwenden kann.

Eislagenzählung

Wenn in kälteren Gebieten im Winter Niederschläge in Form von Schnee fallen, bildet dieser neuere Schnee eine separate Schicht. Im folgenden Sommer schmilzt die Oberfläche durch starke Sonneneinstrahlung, wodurch sich eine leichte Eisschicht über dem komprimierten Schnee bildet. Dieses Eis bildet sich regelmäßig, sodass man anhand von ihnen die Jahre zurückverfolgen kann, ähnlich wie bei Jahresringen von Bäumen.

Ein Eisbohrkern enthält zudem Informationen über das Klima, da in den einzelnen Lagen auch Klimagase, wie CO2 enthalten sind. Durch die Konzentration von Treibhausgasen kann man auf das Klima zu dieser Zeit schließen, das durch sie beeinflusst wurde. Wenn Vulkanasche eingeschlossen ist, ist sogar die Ursache für den damaligen Klimawandel gefunden.


GISP2D1837 crop rotated.jpg Dieses Foto zeigt einen Teil eines Eisbohrkerns aus Grönland aus 1837-1838 Metern Tiefe, in dem die Jahresschichten deutlich sichtbar sind. Das Zählen der Schichten wurde genutzt, um das Alter des Eises zu bestimmen. Es entstand vor ca. 16 250 Jahren, während dem Ende der letzten Eiszeit. Hier zu sehen sind ca. 38 Jahre.










Diese Methode findet ihren Einsatz also hauptsächlich, wie oben beschrieben, in der Klimaforschung.