Kriege und Schlachten

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Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648)

Dieser Ausschnitt eines Flugblattes von 1618 zeigt keinen Misthaufen, sondern Steine. Die hier nicht abgebildete Legende zu dem Holzschnitt erklärt, dass dank Gottes die von den Statthaltern ausgehende Gefahr abgewendet worden sei, und sich später einer davon im Kloster verstecken wollte (rechte Bildhälfte).

Der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648 war ein Konflikt um die Hegemonie im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation und in Europa und zugleich ein Religionskrieg. In ihm entluden sich sowohl die Gegensätze zwischen der Katholischen Liga mit den kaiserlichen Truppen und der Protestantischen Union innerhalb des Heiligen Römischen Reiches als auch der habsburgisch-französische Gegensatz auf europäischer Ebene. Gemeinsam mit ihren jeweiligen Verbündeten im Reich trugen die habsburgischen Mächte Österreich und Spanien ihre dynastischen Interessenkonflikte mit Frankreich, den Niederlanden, Dänemark und Schweden aus. Außerdem verlief dieser Krieg parallel zum Achtzigjährigen Krieg und dem Französisch-Spanischen Krieg von 1635 bis 1659. Auch der Torstenssonkrieg von 1643 bis 1645 wird als Teilkrieg des Dreißigjährigen Krieges gezählt. Ein Nebenkriegsschauplatz im süddeutschen Raum war der Seekrieg auf dem Bodensee 1632–1648.

Als Auslöser des Krieges gilt der Aufstand der böhmischen Stände und der Zweite Prager Fenstersturz vom 23. Mai 1618. Insgesamt folgten in den 30 Jahren von 1618 bis 1648 vier Konflikte aufeinander, die von der Geschichtswissenschaft nach den jeweiligen Gegnern des Kaisers und der Habsburger Mächte als Böhmisch-Pfälzischer, Dänisch-Niedersächsischer, Schwedischer und Schwedisch-Französischer Krieg bezeichnet wurden. Zwei Versuche, den Konflikt zu beenden, der Friede von Lübeck 1629 und der Friede von Prag 1635, scheiterten daran, dass sie nicht die Interessen aller direkt oder indirekt Beteiligten berücksichtigten. Dies gelang erst dem gesamteuropäischen Friedenskongress von Münster und Osnabrück 1641–1648. Am 24. Oktober 1648 endete der Krieg in Deutschland. Seine Feldzüge und Schlachten hatten überwiegend auf dem Gebiet des Heiligen Römischen Reiches stattgefunden.

Flugblatt 1648.jpg

Die Kriegshandlungen selbst, aber auch die durch sie verursachten Hungersnöte und Seuchen verheerten und entvölkerten ganze Landstriche. In Teilen Süddeutschlands etwa überlebte nur ein Drittel der Bevölkerung. Nach den wirtschaftlichen und sozialen Verheerungen benötigten einige vom Krieg betroffene Territorien mehr als ein Jahrhundert, um sich von deren Folgen zu erholen.

Der Dreißigjährige Krieg im Landkreis Haßberge

Der 30-jährige Krieg hinterließ auch im Landkreis Haßberge seine Spuren. Die Spaltung in zwei Konfessionen wirkt heute bis in die Gegenwart. Nicht wenige Dörfer wurden niedergebrannt und nicht wieder aufgebaut. Besonders war der Baunachgrund von zahlreichen Truppendurchzügen und Einquartierungen betroffen. Die Soldaten verbreiteten zudem Seuchen wie etwa die Pest in den Städten und Dörfern. Wie anderen Ortes kam es zu zahlreichen Vergewaltigungen und Totschlägen. Einige Dörfer wurden sogar vollständig entvölkert. Auch die Stadt Königsberg hatte es hart getroffen. Im Jahr 1632 lagerte das Heer Tillys mit 8000 Mann in Königsberg. Die Stadt wurde geplündert und aus einer Unachtsamkeit entstand ein verheerender Stadtbrand, der über die Hälfte der Häuser in Rauch aufgehen ließ. Der Frömmigkeit Tillys ist es zu verdanken, dass die prachtvolle gotische Marienkirche auf dem Marktplatz verschont blieb, obwohl das direkt daneben stehende Rathaus ebenfalls verbrannte. Tilly hatte seine Männer angewiesen, das Gotteshaus vor den Flammen zu beschützen. Doch nur 8 Jahre später waren abermals kaiserliche Truppen in Königsberg. Die Bürger hatten ihre Besitztümer im Dachstuhl der Kirche in Sicherheit gebracht. Als die Soldaten sie hinwegraubten, legten sie zu allem Überfluss Feuer im Dach, so dass das schöne Bauwerk doch noch ein Raub der Flammen wurde. Weitere Teile der Stadt fielen diesem zweiten Stadtbrand zum Opfer. Es dauerte lange, bis sich Königsberg von den Schrecken des Dreißigjährigen Kriegs erholt hatte. Ihre einstige Bedeutung sollte die Stadt jedoch nicht mehr erlangen.

Erster Weltkrieg

Der Erste Weltkrieg wurde von 1914 bis 1918 forderte rund 17 Millionen Menschenleben.[1]

Die politische Lage in Europa 1914 glich einem "Pulverfass". Ein Attentat auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand am 28. Juni 1914 in Sarajewo war nur der unmittelbare Anlass, der das Fass zum Überlaufen brachte und den Ersten Weltkrieg auslöste. Auf der einen Seite standen Deutschland mit seinen Verbündeten Österreich-Ungarn und dem Osmanischen Reich, auf der anderen Seite kämpfte die sog. Entente Cordiale: Russland, Großbritannien und Frankreich. Im weiteren Verlauf traten zahlreiche weitere Staaten in den Krieg ein, so auf Seiten der Mittelmächte sowie Bulgarien, auf Seiten der Entente unter anderem Japan, Italien, Portugal, Rumänien, Griechenland und die USA. Andere blieben während der gesamten Dauer des Ersten Weltkriegs neutral, darunter zum Beispiel die Schweiz, Spanien und Schweden.

Alliances militaires en Europe 1914-1918-fr.svg

Am 9. November 1918 gab Reichskanzler Max von Baden eigenmächtig die Abdankung des deutschen Kaisers Wilhelm II. und den Thronverzicht des Kronprinzen bekannt. Zwei Tage später kam es zum Waffenstillstand. Der Krieg war vorbei: Deutschland musste die besetzten Westgebiete und das linke Rheinufer räumen und das schwere Kriegsmaterial ausliefern.


Zweiter Weltkrieg

Erhebung der Kriegsopferzahlen aus dem 2.Weltkrieg im Landkreis Hassberge

Ort Gefallene Vermisste Gefallen/ Vermisst Gesamt
Aidhausen 66 63 34 163
Breitbrunn 80 / / 80
Burgpreppach 61 24 60 145
Ebelsbach 74 29 / 103
Ebern 57 31 / 88
Eltmann 42 10 225 277
Ermershausen 33 13 8 54
Gädheim / / 66 66
Hassfurt 302 199 21 522
Hofheim i. Ufr. 191 101 3 295
Kirchlauter 78 22 / 100
Knetzgau 239 98 / 337
Königsberg i. Bay. 175 68 24 267
Maroldsweisach 220 94 / 314
Oberaurach 232 / / 232
Pfarrweisach 25 16 / 41
Rauhenebrach 121 54 48 223
Rentweinsdorf / / 116 116
Riedbach 97 26 / 123
Sand am Main 63 45 / 108
Stettfeld 26 / / 26
Theres 90 19 / 109
Untermerzbach 78 33 / 111
Wonfurt 43 25 / 68
Zeil am Main 175 109 / 284
2647 1111 605 4363


Autor: Nicolas Bulheller

Quelle: Landratsamt Hassberge

Kriegerdenkmäler vergangener Zeiten

Aktualität des Volkstrauertages und der Kriegerdenkmäler und Geschichte des Volkstrauertages

„Der Wunsch nach Frieden kennt keine örtlichen oder zeitlichen Grenzen. Er ist universell und persönlich zugleich.“

Der Volkstrauertag besitzt eine sehr lange sowie auch langwierige und durch historische Ereignisse geprägte Geschichte. An diesem Gedenktag soll an die zahlreichen Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege sowie an die Opfer des Nationalsozialismus gedacht werden. Der erste offizielle Volkstrauertag wurde im Jahre 1922 in Folge eines Vorschlages des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge im damaligen Deutschen Reichstag in Berlin ausgerichtet. Die seit dem Jahre 1924 vom Volksbund zentral veranstaltete Stunde zur Trauer an die Kriegsopfer, wurde bis 1952 am fünften Sonntag vor Ostern gefeiert. Aufgrund der Wandlung des Volkstrauertages zur Zeit des Nationalsozialismus in den „Heldengedenktag“, wird die Gedenkfeier seit Mitte des 20. Jahrhunderts zwei Wochen vor dem 1. Advent begangen. Der Volksbund konnte die vor der Machtübernahme Adolf Hitlers ausgeübte Tradition des Volkstrauertages im Jahre 1948 wieder aufnehmen. Heutzutage wird der Volkstrauertag unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten am „Zentralen Gedenkort der BRD“, der „Neuen Wache“ in Berlin begangen.[2]

Volkstrauertag 2013

2013 fand der Volkstrauertag am 17. November statt. Als sich der Plenarsaal des deutschen Bundestages am 17. November gefüllt hatte, begann die alljährliche Gedenkstunde zum Volkstrauertag 2013. Unter den Teilnehmern war auch Bundespräsident Gauck, der den Totengedanken aussprach. Er begann seine Rede mit den Worten: „Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker“. Sein Sermon richtete sich an Menschen, die in ihrem Leben Trauer erfahren und an diejenigen, die in Kriegen ihr Leben lassen mussten. Er verwies mit dem Schlussgedanken seiner Rede auf das kostbare Leben, welches „im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern“ steht und darauf, dass der Frieden auf der ganzen Welt notwendig sei. Professor Andreas Voßkuhle, Präsident des Bundesverfassungsgerichts, lobte die Arbeit des Volksbundes in den höchsten Tönen. Ein wichtiger Bestandteil der Jugendarbeit sind die sogenannten „Volksbund-Workcamps“. Birgit Putensen, Leiterin eines Workcamps in Polen, berichtete davon, dass die Zusammenkünfte zwischen ihr und den Teilnehmern mit Kriegsüberlebenden sehr berührend sei.[3]

Kriegerdenkmäler als Orte der Trauer

Der Volkstrauertag vergegenwärtigt die Situationen in Kriegsgebieten und soll der Bevölkerung zu Denken geben. Kriegerdenkmäler sind Orte der Trauer, des Gedenkens und geben den Millionen Kriegsopfern ihre Würde zurück. Um Angehörigen in Städten sowie Dörfern das Trauern um liebgewonnen Menschen einfacher zu gestalten, wurden Kriegerdenkmäler errichtet. Es werden an diesen Orten am Volkstrauertag Kränze niedergelegt und Kerzen angezündet. Egal welches Denkmal man einige Tage nach dem Volkstrauertag betrachtet, man kann die wunderschön geschmückten Denkmäler erblicken, wie sie in ihrer Blumenpracht erstrahlen. Im Rahmen des P-Seminars begaben wir uns zu verschiedenen Kriegerdenkmälern im Landkreis, um herauszufinden welche Personen, welche Anzahl und wann Dieselbigen in Kriegen ums Leben gekommen sind. Des Weiteren suchten wir im Internet, in Büchern, aber auch in den Gemeinden nach weiteren Erkenntnissen. Vor allem interessierte uns, ob wir Verwandte der Kriegsopfer, die zudem auch Zeitzeugen jener Kriege waren, ausfindig machen können. Trotzdem wurde, wie wir finden, ein guter Überblick über einige Kriegerdenkmäler des Landkreises Hassberge erstellt.

Autor: Nicolas Bulheller

Quellen

  1. Spencer Tucker (Hrsg.): The Encyclopedia of World War I. A Political, Social and Military History. Verlag ABC-Clio, Santa Barbara 2005, ISBN 1-85109-420-2, S. 273.
  2. 1. Volksbund (Hrsg.): Die Botschaft der Gräber. Volkstrauertag im Deutschen Bundestag. http://www.volksbund.de/nc/meldungen/meldungen-detail/artikel/die-botschaft-der-graeber.html (aufgerufen am 12.12.2013)
  3. Feiern-Online (Hrsg.): Volkstrauertag. http://www.feiern-online.de/feiern-online/inhalt-sonstige-gedenktage/volkstrauertag.htm (aufgerufen am 25.12.13)