Regiomontanus

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Johannes Regiomontanus.jpg

Regiomontanus – Wegbereiter des neuen Weltbildes

Johannes Müller, auch Regiomontanus genannt (=der Königsberger), wurde am 06. Juni 1436 im fränkischen Königsberg, am Rande der Haßberge geboren.
Regiomontanus wurde nach seinem Vater benannt und er hatte eine Schwester namens Catharina.
Schon von Kindheit an hatte er eine starke Bindung zur christlichen Religion und zur Kirche, welche sein komplettes Leben andauerte.
Johannes Müller verließ 1447 im Alter von 12 Jahren seine Heimatstadt Königsberg, um ein Studium in Leipzig zu beginnen. Im Laufe dieses Studiums kam er in Berührung mit der Musik, welche ihm in der Mathematik zu einem besseren Verständnis der Aufgaben im Bereich Musiktheorie verhalf. Außerdem konnte aufgrund des Studiums an dieser Universität festgestellt werden, dass die Familie von Regiomontanus Müller wohlhabend war, da die Gebührenhöhe der Universität in Leipzig den Vermögensverhältnissen angepasst wurde und die Gebührenhöhe der Familie Müller sehr hoch war. Er schrieb für das Jahr 1448 ein Jahrbuch, nachdem er die Planetenörter aus dem ersten gedruckten Kalender errechnet hat.
Jedoch reichte der mathematische-astronomische Unterricht nicht aus um sein Talent zufriedenzustellen. Daraus folgte, dass Johannes Müller 1450 an die Unterversität „Alma Mater Rudafina“ in Wien wechselte, welche sich als geeignet für sein Streben nach Wissen erwies.
Mitte des Jahres 1451 belegte er parallel zu den Vorlesungen an der Universität privaten Unterricht bei seinem Magister Peuerbach, welcher als Kenner der Astronomie galt und wurde daurafhin in dessen Haus aufgenommen. Aus dieser Begegnung entstand nicht nur ein enges Schüler-Lehrer-Verhältnis, sondern auch eine gute Freundschaft.
Zu dieser Zeit entstand auch das Eleonoren Horoskop. Es wird in Frage gestellt, ob Regiomontanus Verfasser dieses Horoskopes ist. Einige Formulierungen und die Wortwahl weisen jedoch darauf hin, dass er der Verfasser ist und nicht sein Freund Peuerbach, der ebenfalls als Verfasser in Frage kommt. Außerdem übersetzten die beiden Freunde die griechische Fassung des „Almagest“ auf Anweisung des Kardinal Bessarion.Vor der Vollendung dieses Werkes verstarb Peuerbach am 08. April 1461 und Regiomontanus sollte auf Wunsch des verstorbenen Peuerbachs mit dem Kardinal nach Rom reisen, um den Auszug fertigzustellen. Der 20. November 1461 gilt als Ankunftstag in Rom. Im Jahr 1462 stellt Johannes Müller das „Almagest“ fertig. Daraus entstand ein neues Handbuch der Sternenkunde. 1462 arbeitete Regiomontanus an der Dreieckslehre. Er schrieb insgesamt 5 Bücher. In den ersten beiden befasst er sich mit den Ebenen, die anderen drei handeln von der Trigonometrie. Am 01. April 1465 beendete er seinen Italienaufenthalt. Über den Zeitraum Herbst 1465 bis Sommer 1467 gibt es keine genauen Angaben über den genauen Aufenthalt von Regiomontanus Müller.
Erst wieder im Sommer 1467 wurde die Spur wieder aufgenommen. Zu dieser Zeit wurde er nach Ungarn in die Stadt Preßburg berufen. Dort arbeitete er als Naturwissenschaftler. Außerdem beendete Johannes Müller im selben Jahr die „Tabulae directionum“, welche eine Tafel zur Umrechnung sphärischer Koordinaten ist. Daraufhin war er in der königlichen Bibliothek für den Aufbau und Umbau zuständig.
1471 verließ er Ungarn und ging nach Nürnberg, um dort für den ungarischen König zu arbeiten.
Dort begegnete er seinem zukünftigen Schüler Bernhard Walter. In dessen Haus baute Regiomontanus eine Druckerei mit Werkstatt auf, in welcher er zu Beispiel eine stronimische Kunstuhr anfertigte. Weiterhin beschäftigte er sich in Nürnberg mit Sternbeobachtungen und ließ 1472 den Kalender in Latein und Deutsch setzen. Dieser Kalender hatte seinen Beginn im Jahr 1475 und wurde noch rechtzeitig 1474 fertiggestellt. Es ist bekannt, dass die letzten Beobachtungen von Regiomontanus Müller in Nürnberg am 28. Juli 1475 erfolgt sind. Im Sommer 1475 reiste er dann nach Rom, da der lateinische Kalender, den er 1474 verbreitete, laut Papst Slytus IV Fehler enthielt. Rom sollte sein letzter Aufenthalt sein, denn Johannes Müller verstarb am 6. Juli 1476 im Alter von 40 Jahren in der Stadt Rom.
Der Name Regiomontanus ging nach dessen Tod keinesfalls verloren. Seine Arbeiten wurden zum geistigen Wegbereiter des kopernikanischen Weltbildes. Außerdem wird er als berühmtester Astronom des 15. Jahrhunderts bezeichnet.Auch an vielen Orten ist er heute noch wiederzufinden.
1869 wurde ein Denkmal auf dem Marktplatz in Königsberg platziert, das sich immer noch dort befindet. Im deutschen Museum in München wird ein Bild ausgestellt, welches auf das neue Weltsystem hinweist. Außerdem existiert eine Gedenktafel in der Sternenwarte in Nürnberg und es gibt eine Ausstellung seiner Werke im germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. Auch wurde an der „Wall of history“ im „museum of sience and industry“ in Chicago verewigt und es wurde er ein Mondkrater nach ihm benannt.

Regiomontanushaus in Königsberg

Regiomontanushaus.JPG Das vermutl. Geburtshaus des Regiomontanus, ein zweigeschossiges und traufständiges Satteldachhaus mit seitlichem Torhaus, Fachwerk (Neurenaissance, 1881, im Kern 1541(d), Keller bez. 1626 oder 1627, Umbau 1659(d) ist heute in Königsberg zu besichtigen. (s. Website des Regiomontanushauses)

Regiomontanusbrunnen auf dem Marktplatz in Königsberg

Regiomontanusbrunnen.JPG

Von Selina Ulrich und Vivien Beyersdorfer

Quellen:

  • Einblicke in die Wissenschaft; Regiomontanus – Wegbereiter des neuen Weltbildes von Rudolf Mett
  • Regiomontanus – Von Königsberg nach Rom von Rudolf Mett