Anzahl emigrierter Juden in Rumänien von 1948 bis 1989

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ANZAHL DER EMIGRIERTEN JUDEN IN RUMÄNIEN 1948 BIS 1989

(Quelle: Memorialul Victimelor Comunismului şi al Rezistenţei)

Liste Anzahl emigrierter Juden zwischen 1948 und 1989 in Rumänien

Die Liste zeigt, dass insgesamt über 280 000 Juden zwischen 1948 und 1989 nach Israel emigriert waren.

Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges standen die meisten Juden unter dem Eindruck der traumatischen Erlebnisse der Entrechtung und der physischen Verfolgung. Zudem lebte ein großer Teil von ihnen durch die vorangegangenen Enteignungen und durch die hohe Arbeitslosigkeit in großer Armut. Viele waren auf die Unterstützung ausländischer jüdischer Organisationen angewiesen. Daher bestand bei den meisten Juden Rumäniens der Wunsch, das Land zu verlassen. Sie strebten überwiegend eine Ausreise nach Palästina an. Während die Auswanderung der Juden in den unmittelbaren Nachkriegsjahren zunächst geduldet wurde, war sie zunächst gleichzeitig durch die Politik der Briten in Palästina (vgl. Nahostkonflikt) beschränkt. Ab 1948 versuchte auch die sowjetische Regierung die Emigration von Juden zu bremsen. Die Auswanderung der Juden wurde in den ersten Nachkriegsjahren von der rumänischen Regierung zunächst geduldet (teilweise sogar gefördert) und war eher durch die Beschränkung der Einwanderung seitens der britischen Besatzungsmacht in Palästina begrenzt. Die von der Sowjetunion stark abhängige kommunistische Staatsführung versuchte ab 1948 – als sich die Beziehungen zwischen der Sowjetunion und dem neugegründeten Israel drastisch verschlechterten – die Auswanderung zu bremsen.

Zu einer ersten größeren Auswanderungswelle kam es in den Jahren 1950/51, als sich Rumänien bereit erklärte, eine größere Zahl an Juden gegen wirtschaftliche Vergünstigungen freizugeben. So wurden von Israel Ölförderanlagen nach Rumänien geliefert. Im Gegenzug konnten 85.000 Juden das Land verlassen. Auch vereinbarten beide Länder, die Auswanderung von 5000 Juden monatlich zu ermöglichen. Die an Rumänien zu zahlenden Kosten von 8000 Lei pro Kopf übernahm das Joint Distribution Committee. Insgesamt verließen 118.000 Juden zwischen Mai 1948 und Ende 1951 das Land Richtung Israel.[51] Als weitere Kompensation wurden Geflügelfarmen und andere agrarwirtschaftliche Betriebe von Israel geliefert. Nach einer vorübergehenden Repression der Auswanderung erlaubte die Regierung zwischen 1956 und 1964 den meisten rumänischen Juden, die dies wünschten, die Ausreise. Während der Herrschaft der Kommunistischen Partei verließen insgesamt zwischen 300.000 und 350.000 jüdische Menschen das Land. Bei der letzten Volkszählung vor der Revolution 1989 bezeichneten sich noch 24.667 Bürger Rumäniens als Juden.


Quelle: Wikipedia, Geschichte der Juden in Rumänien