Die Antikriegsbewegung

Aus RMG-Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

→zurück zur vorherigen Seite



Demonstration in den USA gegen den Krieg
M1 Die Antikriegsbewegung

Zunächst war ein mehrheitlicher politischer Konsens in den USA über die Richtigkeit dieses Einsatzes festzustellen, der durchaus propagandistisch gefüttert wurde. Im Besonderen mussten dies die Gegner des Krieges erfahren, denn u. a. fehlender Patriotismus vorgeworfen wurde. Die Stimmung begann sich allmählich zu ändern, als Fernsehbilder und Informationen aus erster Hand die Mär vom scheinbar sauberen Krieg widerlegen und damit einer brieteren Opposition Aufwind gaben. Gleichwohl hat aber gerade das Fernsehen - durch die zielgerichtete Berichterstattung im Sinne der amerikanischen Regierung - auch dazu beigetragen, dass manchen Amerikanern das wahre Bild des Krieges lange Zeit verwehrt blieb und damit viele das Engagement Amerikas in Vietnam tolerierten oder sogar befürworteten.

Von entscheidender Bedeutung für die Antikriegsbewegung war sicherlich die Tatsache, dass eine zahlenmäßig große Gruppe an Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den USA (vgl. Audioclip) heranwuchs, die sich - durchaus zur Überraschung des Establishments - gegen diesen Krieg im Besonderen und auch gegen die amerikanische Außenpolitik im Allgemeinen aussprach. Neben unzähligen Sit-ins, Demonstrationen und Diskussionen wurde vor allem die Musik der jungen Generation zum Sprachrohr und Lautsprecher der Gesinnung.

Doch wäre dieser Widerstand nicht so sehr ins kollektive Bewusstsein eingedrungen, wenn nicht noch weitere Gruppierungen diese Sache unterstützt hätten. Hilfreich für die Antikriegsbewegung war zweifelsohne die Tatsache, dass die 60er Jahre in den USA insgesamt von einer Emanzipationsbewegung geprägt waren. An erster Stelle können hier die Bestrebungen der afroamerikanischen Bevölkerung für mehr Gleichberechtigung genannt werden. Gerade die Vernetzung von mehreren Strömungen bedingte, dass die Regierung die Antikriegsbewegung durchaus als ernst zu nehmenden Gegner ansah, was vor allem in der Person Martin Luther King evident wurde. Aus diesem Grund lässt sich auch die Vehemenz eklären, mit der die Befürworter des Krieges gegen Studenten, kritische Soldaten und andere Widerständler vorgingen.

Das Land schien auseinanderzudriften, als auf der einen Seite der Oberkommandierende der US-Truppen in Vietnam, William Westmoreland, vor dem Kongress 1967 eine fulminante Aufstockung der Einheiten forderte, auf der anderen Seite aber die Nachrichten voll von Niederlagen und Grausamkeiten standen und damit verbunden auch der Widerstand zu Hause zunahm. Den negativen Meldungen Rechnung zollend, begann dann Präsident Nixon zwar ab 1969 mit dem schrittweisen Abzug der Truppen, setzte aber die Angriffe auf Nordvietnam fort. Erst im Januar 1973 zogen sich die Amerikaner durch die Unterzeichnung der Pariser Friedensverträge aus dem Kriegsgeschehen zurück. Vietnam wurde 1976 unter der Führung des Nordens wiedervereinigt.


Quelle: Rainhard Trummer - "Bring the War Home!" Die US-Studentenbewegung und der Vietnam-Krieg. Bayern 2 -radioWissen


Martin Luther King (1964)


M2 Martin Luther King


In New York City predigte M. L. King in einer Kirche:

„Lassen Sie mich gleich zu Anfang klar machen, dass ich diesen Krieg als ungerecht, sündhaft und vergeblich empfinde. Und ich predige heute zu Ihnen, weil mir mein Gewissen keine andere Wahl lässt. In Amerika ist die Zeit gekommen, die Wahrheit über diesen tragischen Krieg zu hören.“




M3 Bilder vom Vietnamkrieg


M4 Die Musik der Antikriegsbewegung und Woodstock
Besucher des Woodstock-Festivals

Die Musik spielte für die Antikriegsbewegung eine wichtige Rolle. Hier findest du ein Textbeispiel aus einem Song von Johnny Wright.



Quelle: Johnny Wright nach Lyrics bei magistrix.de



→zurück zur vorherigen Seite