Beispiel Die zwei Gesellen

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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung (noch offen)

In vergangenen, aber auch in heutigen Zeiten beeinflussten stets die verschiedenen Weltanschauungen der Menschen die Art ihres Lebens. Dabei variierte die Bedeutung von der Vernunft, als auch die der Gefühle insofern, dass sich in Literatur, Musik und auch in der persönlichen Lebensführung selbst unterschiedliche Strömungen bildeten. Im frühen 19. Jahrhundert, in dem sich die Gedanken der Französischen Revolution auch in deutschen Landen durchsetzten, entfaltet sich die gefühlsbetonte Epoche der Romantik. Elemente wie die Ich-Bezogenheit oder Sehnsucht prägen Werke dieser Zeit. Das Motiv der Sehnsucht greift Joseph von Eichendorff auch in seinem Gedicht ,,Die zwei Gesellen" auf.

2. Analyse des Gedichtes ,,Die zwei Gesellen" von Joseph von Eichendorff

2.1 Basissatz und kurze Inhaltszusammenfassung

Das Gedicht beoabchtet durch das lyrische Ich die Reise von Gesellen. Dadurch an die Geschichte von zwei Gesellen erinnert, werden beim lyrischen Ich Gefühle und der Wunsch geweckt, dass alle am Ende ihres Lebens zu Gott gelangen.

2.2 Äußere Form

Das vorliegende Gedicht besteht aus sechs Strophen zu je fünf Versen. Das Reimschema des Gedichtes wird über das ganze Gedicht beibehalten und besteht aus einem Kreuzreim und einem Mehrfachreim ("abaab"). In der ersten Strophe kommt ein Binnenreim vor: ,,klingenden, singenden Wellen" (V.4). Gleichzeitig liegt hier ein identischer Reim vor, der die erste Strophe mit der letzten Strophe verknüpft und damit einen inhaltlichen Zusammenhang zwischen den Strophen herstellt. Außerdem enthält die dritte Strophe einen unreinen Reim: ,,Liebchen/Bübchen" (V.11 und 13) Das Versmaß lässt sich nicht auf ein einheitliches Metrum festlegen. Die vorkommenden Daktylen, Jamben und Trochäen sind häufig mit einem Auftakt versehen. Das Grundmetrum besteht aus drei Hebungen. Grundsätzlich können die verschiedenen Metren als Symbol für die Unterschiedlichkeit der zwei Gesellen stehen. Jedoch ziehen die dreifachen Hebungen eine Verbindungslinie und ermöglichen dem Leser durch den daraus entstehenden liedhaften Charakter eine anschaulichere Gegenüberstellung beider Lebenswege.

2.3 Sprachliche-stilistische Analyse

In der ersten Strophe, die als Einstieg in die Betrachtung der beiden Hauptpersonen dient, wird der Aufbruch zur Reise beschrieben. Aufkommende Euphorie wird durch eine Häufung an positiv konnotierten Worten wie beispielsweise ,,hellen" (V.3) oder ,,Frühlings" (V.5) dargestellt. So entsteht ein Eindruck von zwei optimistischen Männern, die auf den Leser jedoch auch unsicher über ihre Zukunft wirken. Der Binnenreim ,,klingenden, singenden Wellen" (V.4) verstärkt erneut die fröhliche Grundstimmung, die die Ausgangslage bestimmt. Diese Grundstimmung bleibt in der zweiten Strophe erhalten. Den Gesellen wird eine positive Absicht, nämlich ,,was Recht`s in der Welt vollbringen" (V.8), zugesprochen. ,,Fröhliche Verben" wie ,,strebten" (V.7) und ,,lachten" (V.11) gestalten den Abschnitt sehr lebendig. Daraus geht eine vielversprechende Ausgangslage hervor, die dem Leser durch die Häufung von Verben anschaulich beschrieben wird. Dennoch taucht durch die Antithese ,,Lust und Schmerz" der erste Anschein der Minderung der Freude auf. So begeben sich die Gesellen unter dem Einfluss dieser zwei gegensätzlichen Gefühlslagen auf ihre Reise. Im weiteren Verlauf werden die einzelnen Gesellen getrennt durch Strophen vertreten. Über die dritte und vierte Strophe gliedert sich das Geschehen durch den Parallelismus ,,Der erste ..." - ,,Dem zweiten ..." in die individuellen Lebenswege. Der des ersten Gesellen wird durch schnell aufeinander folgende Handlungen, einer Parataxe, recht unspektakulär dargestellt. Das Auftreten der drei Diminutive ,,Liebchen" (V.11), ,,Bübchen" (V.13) und ,,Stübchen" (V.14) gestaltet ihn jedoch auch versöhnlich, was beim Leser Zufriedenheit des Gesellen über sein Leben erahnen lässt. Der andere Geselle wird mit negativ konnotierten Ausdrücken versehen. Hinter den Metaphern ,,sangen und logen die tausend Sirenen im Grund" (V. 16f.) und ,,sein Schifflein, das lag im Grunde" (V.23) wird sein kontinuierlicher Abstieg bis zu seinem Tod verkörpert. Die Vergänglichkeit seines Lebens wird dann eben durch Begriffe wie ,,müde und alt" (V.22) dargelegt. Gegensätzlich zum ersten Gesellen scheint dieser seine Vorstellungen vom Leben nicht in die Tat umgesetzt zu haben. Den Abschluss bildet, auch durch eine Wiederholung des Binnenreims aus STrophe I mit ,,singen und klingen" (V.26), die somit einen Rahmen bildet, ein ausgeweiteter Ausblick. Das Symbol des ,,Frühlings" (V.27) steht für erneute Hoffnung. In Erinnerung an diese Gesellen verspürt das lyrische Ich Mitleid und bezieht jene Hoffnung auf die Erlösung durch Gott.

3. Einordnung des Gedichtes in die Epoche der Romantik

4. Schlussgedanke

Auch heute noch verbindet viele Menschen eine tiefe Sehnsucht nach dem Reisen in die Ferne und nach der Natur. Sie steht für Schönheit, Ruhe, Leben und den Ursprung der Menschheit. Weiterhin stellt ihr manchmal ungestümes Wesen eine Faszination dar, da die Menschheit tortz ihrer technologischen Mittel und ihres Einfallsreichtums dennoch nicht im Stande ist, die Naturgewlaten zu bändigen.