Beispiel Übungsaufsatz
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Google - Helfer in allen Lebenslagen
Beispielformulierung aus dem Unterricht
Max Mustermann
Musterstr. 29
12345 Musterstadt
An die
Badische Zeitung
Franz-Bayer-Straße 12
82840 Baden
Betreff: Leserbrief zum Artikel „Hilfe von Google in allen Lebenslagen“ vom 3.Mai 2016
- Musterstadt, den 30.06.2016
Sehr geehrte Mitglieder der Redaktion,
im Artikel „Hilfe von Google in allen Lebenslagen“ von Thomas Steiner wird die grundlegende Frage, wie man mit der digitalen Revolution umgehen soll, nicht beantwortet. Der Verfasser verweist zu eingeschränkt auf den Nutzen von Google und damit auf die positiven Seiten von Internetplattformen wie youtube.
Der Meinung, dass es heute keinen Bereich mehr gäbe, in dem nicht digitale Medien Einzug gehalten haben, stimme ich zu. Wurden früher zum Beispiel Landkarten benutzt, wird heutzutage von Nutzern auf Google Maps zurückgegriffen. Dies gilt auch für die Informationsrecherche oder Unterhaltungsbranche.
Laut Thomas Steiner bilden digitale Medien einen wichtigen Bestandteil der Lebenswelt Jugendlicher bzw. junger Erwachsener. Die Nutzung von Google als Suchmaschine im Netz spielt hierbei eine zentrale Rolle. Im Vergleich zum Nachschlagen in einem Buch und der Informationssuche in der Bibliothek bietet Google schnelle Suchergebnisse unterschiedlicher Art, wie z.B. Bilder, Internetseiten, Dokumente und Videos.
Gerade Videos spielen zunehmend eine zentrale Bedeutung. Sie „würden bald 80 Prozent des Datenverkehrs ausmachen“, da sich darin auch viele Anleitungen für „alle möglichen Gelegenheiten im Leben“ finden. Allerdings sind die Beispiele des Verfassers, die er anführt, etwas überzogen.
Eine Antwort auf die Frage „Wie umgehen mit der digitalen Revolution?“ liefert der Verfasser damit sicher nicht. Dabei ist ein bewusster Umgang mit digitalen Medien heute von zentraler Bedeutung. Die digitale Revolution überrollt uns. Google, Whatsapp, Messengerdienste ... dies alles hat in den Alltag Einzug gehalten und damit auch neue Probleme, mit denen sich jeder Einzelne auseinandersetzen muss. Der Ton im Netz ist dabei schärfer geworden. Die Anonymität im Netz verleitet dazu.
Daneben hat die Neigung zur Selbstdarstellung im Netz sowie die Tatsache, dass der Einzelne kaum noch ohne sein Handy im Alltag ständig auskommt, an Bedeutung gewonnen. Dieser Entwicklung kann sich kaum jemand entziehen, hat die digitale Revolution doch längst Einzug in die Berufswelt gehalten. Umso wichtiger erscheint mir also - insbesondere gerade für Jugendliche - eine Antwort auf die Frage: ,,Wie umgehen mit der digitalen Revolution?".
Ich persönlich halte aber eine Antwort auf diese Frage für den zentralen Bestandteil. Denn die digitale Revolution hat heute Einzug in viele Lebensbereiche gehalten und ist aus diesen nicht mehr wegzudenken. Jeder einzelne muss sich mit der digitalen Entwicklung auseinandersetzen. Dies erfordert auch einen "professionellen Umgang" mit digitalen Werkzeugen. Dafür bedarf es aber einer entsprechenden Schulung. Insbesondere Kinder und Jugendliche sollten hier zielgerichtet an einen Umgang herangeführt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Max Mustermann
Gedanken einer Schülerin über Respekt und Kommunikation
Kernaussagen des Textes
- Zentrale Aussage des Textes
"Immer mehr Menschen verhalten sich respektlos gegenüber anderen."
- Weitere Aspekte aus dem Text
- Die Begriffsdefinition "Respekt" (kann in der eigenen Darstellung verwendet werden)
a) Gruppe der Jugendlichen
- Besonders bei Jugendlichen zeigt sich das respektlose Verhalten (Schule oder Öffentlichkeit)
- Schimpfwörter werden selbstverständlicher / Jugendsprache --> "niveaulos" nach Ansicht von Erwachsenen
- Es wird immer mehr Blödsinn in Kleingruppen angestellt --> Dinge werden bewusst kaputt gemacht
- Respektloses Verhalten von Jugendlichen gegenüber Erwachsenen, z.B. Lehrern
b) Gruppe der Erwachsenen
- schnell genervt
- bestehen auf ihre Rechte
- hängen an Handys --> fehlende Kommunikation miteinander (face to face) --> Kommunikation ist gesunken, viele achten nicht mehr auf ihre Umgebung
Allgemein Äußere Form "Brief"
Eigene Adresse
Adresse der Zeitung
Betreff: Leserbrief zum Artikel "xy" vom xy
- Ort, den Datum
Sehr geehrte Redaktion,
(Einleitung, Hauptteil, Schluss)
Mit freundlichen Grüßen
Vorname Nachname
Beispiele Einleitungsgedanken
- Allgemein
- 1. Satz: Titel/Verfasserin - Kernaussage des Textes
- 2. Satz: Eigene Position (Befürwortung/Ablehnung - auch Einschränkung möglich)
Beispiel 1
Sehr geehrte Mitglieder der Redaktion,
im Artikel ,,Gedanken einer Schülerin über Respekt und Kommunikation" äußert die Verfasserin Julia Meier, dass sich immer mehr Menschen respektlos verhalten. (Basissatz) Der Aussage stimme ich teilweise zu, weil mir des Öfteren aufgefallen ist, dass Jugendliche, auch nicht zuletzt durch die Verwendung von Jugendsprache und Schimpfwörtern, immer respektloser miteinander umgehen. Allerdings erscheinen mir die Gedanken von Julia Meier zu allgemein und undifferenziert und lassen sich sicher nicht auf alle Jugendliche anführen. Das Gleiche gilt im Hinblick auf Ihre Ansicht, dass auch die Erwachsenen immer respektloser werden.
Beispiel 2
Sehr geehrte Mitglieder der Redaktion,
in dem Artikel ,,Gedanken einer Schülerin über Respekt und Kommunikation" äußert Julia Meier, dass die Gesellschaft immer respektloser miteinander umgeht. Meiner Ansicht nach trift dies nur teilweise zu.
Beispiel 3
Sehr geehrte Mitglieder der Redaktion,
im Artikel ,,Gedanken einer Schülerin über Respekt und Kommunikation" nimmt die Verfasserin Julia Meier Stellung zum Thema respektloses Verhalten und zur mangelnden Kommunikation der heutigen Generation miteinander. Meiner Meinung nach stimmt die Kernaussage der Autorin, dass die Jugend heutzutage immer mehr an Respekt verliert, jedoch finde ich nicht alle ihre Beispiele passend.
Beispiel 4
Sehr geehrte Mitglieder der Redaktion,
im Artikel ,,Gedanken einer Schülerin über Respekt und Kommunikation" von Julia Meier wird die Aussage, dass immer mehr Leute sich immer respektloser gegenüber ihren Mitmenschen verhalten, getroffen. Die Verfasserin bezieht sich vor allem auf das Verhalten Jugendlicher. Dabei verallgemeinert sie respektloses Verhalten jedoch, denn die genannten Aspekte lassen sich nicht alle auf eine Person beziehen und treffen nicht auf jeden gleichermaßen zu.
Beispiel 5
Sehr geehrte Mitglieder der Redaktion,
im Artikel ,,Gedanken einer Schülerin über Respekt und Kommunikation", der am 23.1.14 erschienen ist, wird von Julia Meier die immer mehr zunehmende Respektlosigkeit Jugendlicher sowie Erwachsener gegenüber ihren Mitmenschen kritisiert.
Der Meinung, dass sich Jugendliche zunehmend respektloser verhalten, stimme ich zu.
Beispiele aus dem Hauptteil
Beispiel 1 Aspekt Handynutzung / Kommunikation
- Beispiel 1
Im Artikel "Gedanken einer Schüler über Respekt und Kommunikation" von Julia Meier wird der zweite in der Überschrift genannte Aspekt "Kommunikation" meiner Meinung nach zu wenig behandelt. Nur zwei Sätze des gesamten Artikels beziehen sich darauf, dass Menschen zu oft am Handysind und deswegen allgemein die Kommunikation vernachlässigt wird. Dieser Meinung stimme ich jedoch zu. Während früher beispielsweise in einem ,,Bücherclub" miteinander über die Inhalte eines Buches diskutiert wurde, nutzen viele hierzu mittlerweile Onlineforen. Zwar wird hier auch miteinander diskutiert, allerdings zeitversetzt und nicht "face to face", d.h. von Angesicht zu Angesicht. So sinkt die persönliche Kommunikation.
- Beispiel 2
Durch die Digitalisierung werden Smartphones der persönlichen Kommunikation vorgezogen. Man beschäftigt sich lieber mit dem Handy, als Konversation mit Mitmenschen zu betreiben. So verlieren viele Menschen das Gefühl für ihre Umgebung und den Zugang zu ihrem Gegenüber.
- Beispiel 3
Ihrer Aussage, dass Schimpfwörter selbstverständlicher und im Alltag oftmals ohne Überlegung verwendet werden, gebe ich nur teilweise Recht. Um diese Aussage bejahen zu können, müsste die Autorin dies auf eine bestimmte Altersgruppe beziehen bzw. beschränken. Denn aus eigener Erfahrung in der Schule und in meinem Freundeskreis kann ich sagen, dass diese Aussage vor allem auf kleine, unsichere Kinder zu beziehen ist, da diese sich durch einen solchen unüberlegten Sprachgebraucht ,,cooler" und älter fühlen. In dieser ,,Altersklasse" wissen die Kinder oftmals gar nicht, was die Begriffe, die sie verwenden, eigentlich bedeuten. Anders als beispielsweise in meinem Freundeskreis, in dem Schimpfwörter oftmals als lieb gemeinte Kosenamen verwendet werden. Dies zeigt, dass die Aussage zwar stimmt, aber für jedes Alter und unterschiedliche Personengruppen neu zu definieren und zu differenzieren ist.
Beispiel 2 Schimpfwörter / Jugendsprache
- Beispiel 1
Dass Schimpfwörter im allgemeinen Sprachgebrauch verwendet werden, kann ich auch bestätigen. Ich gehöre selbst der Gruppe der Jugendlichen an. Meiner Erfahrung nach werden Schimpfwörter aber oft als nicht ernst gemeinte "Beschimpfung" verwendet, sondern dienen den Jugendlichen zur Unterhaltung und sollen in diesem Kontext nicht die gemeinte Bedeutung ausdrücken. Jugendliche können dies erfassen. Erwachsene empfinden dies oft als ,,niveaulos" und kritisieren hier nur die Sprache der Jugendlichen. Dabei hat die Jugendsprache für die Jugendlichen eine zentrale Bedeutung, wollen sie sich dadurch von der Erwachsenenwelt abgrenzen.
- Beispiel 2
Laut Julia Maier sind viele Erwachsene der Ansicht, dass die heutige Jugendsprache niveaulos und unsinnig sei. Diesem stimme ich nicht zu, da die Jugendsprache der Teenager eine besondere Art der Kommunikation außerhalb der Erwachsenenwelt darstellt. Jugendliche wollen sich mit "ihrer" Sprache bewusst von den Erwachsenen abgrenzen. Dabei finden unterschiedliche Begrifflichkeiten, sei es in Form von Abkürzungen, englischsprachigen Begriffen oder auch der Verwendung von ,,Schimpfwörtern", Eingang in die Jugendsprache. In den Jugendcliquen wissen die Teenager damit umzugehen und können die Bedeutung im entsprechenden Kontext richtig einordnen. Erwachsenen sind diese Begriffe nicht geläufig, sodass sie hier zu einer Fehleinschätzung gelangen.
- Beispiel 3
Laut der Autorin ist ein Sittenverfall insbesondere bei Teenagern zu beobachten, wie zum Beispiel der Einfluss von Schimpfwörtern im allgemeinen Sprachgebrauch verdeutlicht. Dieser Aussage stimme ich teilweise zu, da bei Jugendlichen heutzutage Beleidigungen schon als Begrüßung dienen. Allerdings ist dies ebenfalls nicht zu verallgemeinern. Nicht jeder Jugendliche erfüllt diese Klischees. Es kommt oft auf das soziale Umfeld, die Bildung und die Herkunft an. Außerdem ist fragwürdiges Verhalten bei Teenagern in der Pubertät natürlich, weil sie sich in einer schwierigen Phase ihres Lebens befinden, in der sie sich selbst austesten möchten.
Beispiel 3 Respektloses Verhalten gegenüber Älteren/Lehrern
Dass Lehrer nicht mehr ernst genommen würden und die volle Seite der Respektlosigkeit der Jugend zu spüren bekämen, wie die Autorin es darstellt, ist von den jeweiligen Charakteren bzw. Personen abhängig. So haben Lehrer mit mehr Durchsetzungsvermögen geringere Probleme, sich bei den Kindern und Jugendlichen Respekt zu verschaffen, als Jüngere oder z.B. auch unerfahrene Junglehrer, die weniger Selbstbewusstsein haben.
Beispiele Schlussgedanken
- Beispiel 1
Allgemein stimme ich dem Artikel und der Behauptung, ,,immer mehr Leute verhalten sich immer respektloser gegenüber ihren Mitmenschen" teilweise zu. Allerdings hängt dies auch immer vom sozialen Umfeld und dem eigenen Bildungsstand ab. Die ältere Generation empfindet beispielsweise die Ausdrucksweise mancher Jugendlicher respektlos, für die Jugendlichen selbst aber ist sie gewöhnlich.
- Beispiel 2
Der Text lässt den Leser glauben, dass die ,,gesamte Menschheit" respektlos gewordne ist. Ich finde nicht, dass dies stimmt, denn jeder Mensch ist individuell und ein Verhaltensmuster passt nicht auf jeden Menschen. Sicher haben sich die Sitten im Vergleich zu Früher geändert, sicher auch durch die Technik bedingt, denn durch Smartphones leidet die persönliche Kommunikation. Allerdings kann man hier nicht von einem ,,Sittenverfall" sprechen. Meiner Meinung nach sollten zudem Erwachsene mit gutem Beispiel vorangehen. So lernt auch die jüngere Generation den richtigen Umgang miteinander. Und Ausnahmen gibt es immer.
Beispiele Ganzer Leserbrief
Beispiel 1
Max Mustermann
Musterstr. 29
12345 Musterstadt
An das
Hamburger Abendblatt
Betreff: Leserbrief zum Zeitungsartikel „Gedanken einer Schülerin über Respekt und Kommunikation“ vom 23.01.2014
- Haßfurt, den 01.07.2016
Sehr geehrte Mitglieder der Redaktion,
in dem Artikel ,,Gedanekn einer Schülerin über Respekt und Kommunikation" kann ich der Kernaussage, dass sich immer mehr Leute immer respektloser gegenüber ihren Mitmenschen verhalten würden, grundsätzlich zustimmen. Die Verfasserin geht jedoch in Bezug auf schlechtes Verhalten meiner Meinung nach viel zu wenig auf Erwachsene ein und weist zu stark auf das falsche Benehmen der Jugendlichen hin.
Ihrer Aussage, dass Schimpfwörter selbstverständlicher und im Alltag oftmals ohne Überlegung verwendet werden, gebe ich nur teilweise Recht. Um diese Aussage bejahen zu können, müsste die Autorin dies auf eine bestimmte Altersgruppe beziehen bzw. beschränken. Denn aus eigener Erfahrung in der Schule und in meinem Freundeskreis kann ich sagen, dass diese Aussage vor allem auf kleine, unsichere Kinder zu beziehen ist, da diese sich durch einen solchen unüberlegten Sprachgebrauch ,,cooler" und älter fühlen wollen. In dieser ,,Altersklasse" müssen die Kinder oftmals gar nicht, was die Begriffe, die sie verwenden, eigentlich bedeuten. Anders als beispielsweise in meinem Freundeskreis, in dem Schimpfwörter oftmals als lieb gemeinte Kosenamen verwendet werden. Dies zeigt, dass die aussage zwar stimmt, aber für jedes Alter neu zu definieren und zu differenzieren ist.
Laut Julia Meier würden Schüler auch die Lehrer nicht mehr ernst nehmen und dies würden die Respektlosigkeit der Schüler besonders zu spüren bekommen. Dem kann ich nur teilweise Recht geben. Ich bin der Meinung, dass immer mehr Schüler zur Zeit das Einsehen erlangen, dass Lehrer immer noch eine Autoritätsperson darstellen und ihnen deshalb respektvoll entgegenzutreten ist. Ein derartiges Umdenken findet gerade immer mehr statt. Zudem kann ich bestätigen, dass mangelnder Respekt oftmals auch vom Lehrer selbst verschuldet ist. Ein zu lockerer, ,,freundschaftlicher" Umgang mit den Schülern und oftmals auch die Unsicherheit junger Lehrer, gibt Schülern das Gefühl, dieses respektvolle Verhalten ablegen zu können, ohne dass es den Lehrkörper stört oder dieser das verhindern kann.
Wobei ich der Autorin aber vollkommen zustimme, ist der ständige Handygebrauch in unserer Gesellschaft, der normaler Kommunikation im Weg steht. Heutzutage ist es kaum noch möglich, ein Treffen mit Freunden zu verbringen, ohne dass der andere mal sein Handy weglegt oder es gar ausstellt. Dies ist in jeder Altersstufe zu beobachten, was meiner Meinung nach zu einem Verfall von Kommunikation, sozialer Kontakte und gesellschaftlichen Werten führt.
Ich denke, dass sich das respektlose Verhalten gegenüber Mitmenschen teilweise verbessert und teilweise verschlechtert. Dies hängt mit dem sozialen Umfeld jedes Menschen zusammen, da in jedem Milieu ein anderer sozialer Umgang und eine individuelle Kommunikation vorzufinden ist. Deshalb ist es wichtig, bei diesem Thema nicht das Verhalten aller Leute im Vergleich zu den anderen zu bewerten, sondern dies nach verschiedenen Kriterien zu tun, was die Autorin des Textes bei ihren Beispielen nicht getan hat.
Mit freundlichen Grüßen
Max Mustermann
Beispiel 2
Max Mustermann
Musterstr. 29
12345 Musterstadt
An das
Hamburger Abendblatt
Betreff: Leserbrief zum Zeitungsartikel „Gedanken einer Schülerin über Respekt und Kommunikation“ vom 23.01.2014
- Haßfurt, den 01.07.2016
Sehr geehrte Redaktion,
im Artikel „Gedanken einer Schülerin über Respekt und Kommunikation“ äußert sich die Verfasserin Julia Meier, dass die Menschen sich immer respektloser gegenüber anderen verhalten, egal ob in der Schule oder in der Öffentlichkeit.
Insbesondere bei Jugendlichen, so Julia Meier, sei dies immer mehr zu beobachten. Rangeleien und Beschimpfungen haben auch im Schulalltag Einzug gehalten. Das habe auch ich beobachtet. Allerdings bin ich nicht der Meinung von Julia Meier, dass Schimpfwörter immer selbstverständlicher werden und den Sprachgebrauch der Jugendlichen prägen, auch wenn Erwachsene die „Jugendsprache“ oft als solches empfinden und diese als „niveaulos“ bezeichnen. Begriffe wie „Opfer“ oder „Digger“ erscheinen Erwachsenen als „unanständig“ oder unpassend und respektlos. Den Erwachsenen ist nicht bewusst, dass die Jugendlichen dies in einem anderen Kontext verwenden und die Begriffe oft nicht „im Bösen“ gemeint sind. So hört man oft zu unrecht: „Die Jugend von heute wird immer unverschämter!“ Dass dabei besonders Lehrer unter den Jugendlichen „leiden“ und die Respektlosigkeit der Jugendlichen hautnah zu spüren bekommen, halte ich für unwahrscheinlich. Lehrer, die als Autoritäts- und Respektperson von ihren Schülern aufgrund ihrer Persönlichkeit und ihrer Fähigkeiten wahrgenommen werden, haben keine Probleme mit Jugendlichen. Darüber hinaus ist die Behauptung sicherlich nicht richtig, dass Jugendliche heute viel mehr „Blödsinn“ machen, als früher. Das haben Erwachsene früher sicher auch. Und dass bei Spielereien auch einmal Dinge kaputt gehen oder sich jemand verletzen kann, ist auch nicht neu.
Dennoch hat sie sicher Recht, dass man früher auf Anstand und Höflichkeit im Alltag deutlich mehr Wert gelegt hat. Höflich zu grüßen, „Bitte!“ und „Danke!“ zu sagen, anderen die Tür aufzuhalten oder für ältere Menschen im Bus freiwillig seinen Platz zu räumen, findet man heute immer weniger. Die gilt nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene. „Immer mehr Menschen hängen an ihren Handys und können nicht mehr miteinander reden.“ Dadurch ist nach Ansicht von Julia Meier die allgemeine Kommunikation gesunken. Es mag sicher stimmen, dass Menschen sich mehr – teilweise auch aus Langeweile – mit ihrem Handy und aktuellen Nachrichten beschäftigen. Deswegen hat die Kommunikation aber meiner Meinung nach nicht abgenommen. Sie hat sich verlagert. Viele halten über soziale Netzwerke Kontakt mit Freunden und Bekannten und können so viel leichter an deren Alltag teilnehmen, indem sie z.B. Bilder oder Ereignisse kommentieren. Es lassen sich auch Nachrichten und Ereignisse schneller und leichter mit anderen teilen. Dies war früher nicht möglich. Dennoch darf die Handynutzung nicht dazu führen, dass sich Menschen zunehmend nur noch über digitale Medien unterhalten. So sollte das Handy z.B. bei einer Verabredung nicht ständiger Begleiter sein.
Auch wenn sich die Zeiten und die Gesellschaft verändert haben, finde ich nicht, dass Menschen sich immer egoistischer und respektloser verhalten. Respekt, Anstand, Zuverlässigkeit und Höflichkeit spielen auch in unserer Gesellschaft, insbesondere auch in der Arbeitswelt eine zentrale Rolle.
Mit freundlichen Grüßen
Max Mustermann