Chemische Altersdatierung: Unterschied zwischen den Versionen

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Obsidian ist ein natürlich vorkommendes, vulkanisches Gesteinsglas.
 
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Die Dicke der Hydratationsschicht an prähistorischen Artefakten wird als Hilfsmittel zur Datierung herangezogen. Bei der Hydration von Glas (wird zu Vulkangestein) wird unter Bildung von Perlit Wasser bei gleichzeitiger Abfuhr von Alkali-Elementen in das Silicatgerüst eingelagert. Die Wachstumsrate der sich ausbildenden Hydrationsrinde ist vom Chemismus des Obsidians und der Umgebungstemperatur bestimmt. Für die Datierung wird die Rindendicke am Anschliff mikroskopisch oder mit Kernresonanzspektrometrie vermessen, zudem ist die chemische Zusammensetzung der Probe und die Umgebungstemperatur (Jahresmittel) zu ermitteln. Da man die Herkunft des Obsidians anhand der Beimischung an Spurenelementen bzw. der Isotopenzusammensetzung und des Alters bestimmen kann, können Obsidianartefakte auch wichtige Auskünfte über prähistorischen Tausch oder Handel geben. Unsicherheiten der Methode bestehen im wesentlichen in der Abschätzung der Verwitterungseffekte im Boden und in der Rekonstruktion der Temperaturgeschichte. Als Material eignen sich neben Obsidian auch künstliche Gläser und Artefakte. Die Datierobergrenze (bis zu einer Millionen Jahre) wird durch die maximal erreichbare Rindendichte von etwa 50 μm vorgegeben, da sich dickere Rinden in Abhängigkeit von anderen Verwitterungsvorgängen von der Probe ablösen können.
 
Die Dicke der Hydratationsschicht an prähistorischen Artefakten wird als Hilfsmittel zur Datierung herangezogen. Bei der Hydration von Glas (wird zu Vulkangestein) wird unter Bildung von Perlit Wasser bei gleichzeitiger Abfuhr von Alkali-Elementen in das Silicatgerüst eingelagert. Die Wachstumsrate der sich ausbildenden Hydrationsrinde ist vom Chemismus des Obsidians und der Umgebungstemperatur bestimmt. Für die Datierung wird die Rindendicke am Anschliff mikroskopisch oder mit Kernresonanzspektrometrie vermessen, zudem ist die chemische Zusammensetzung der Probe und die Umgebungstemperatur (Jahresmittel) zu ermitteln. Da man die Herkunft des Obsidians anhand der Beimischung an Spurenelementen bzw. der Isotopenzusammensetzung und des Alters bestimmen kann, können Obsidianartefakte auch wichtige Auskünfte über prähistorischen Tausch oder Handel geben. Unsicherheiten der Methode bestehen im wesentlichen in der Abschätzung der Verwitterungseffekte im Boden und in der Rekonstruktion der Temperaturgeschichte. Als Material eignen sich neben Obsidian auch künstliche Gläser und Artefakte. Die Datierobergrenze (bis zu einer Millionen Jahre) wird durch die maximal erreichbare Rindendichte von etwa 50 μm vorgegeben, da sich dickere Rinden in Abhängigkeit von anderen Verwitterungsvorgängen von der Probe ablösen können.
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Version vom 27. Januar 2011, 19:59 Uhr

Obsidian ist ein natürlich vorkommendes, vulkanisches Gesteinsglas.

Obsidian 1.jpg

Die Dicke der Hydratationsschicht an prähistorischen Artefakten wird als Hilfsmittel zur Datierung herangezogen. Bei der Hydration von Glas (wird zu Vulkangestein) wird unter Bildung von Perlit Wasser bei gleichzeitiger Abfuhr von Alkali-Elementen in das Silicatgerüst eingelagert. Die Wachstumsrate der sich ausbildenden Hydrationsrinde ist vom Chemismus des Obsidians und der Umgebungstemperatur bestimmt. Für die Datierung wird die Rindendicke am Anschliff mikroskopisch oder mit Kernresonanzspektrometrie vermessen, zudem ist die chemische Zusammensetzung der Probe und die Umgebungstemperatur (Jahresmittel) zu ermitteln. Da man die Herkunft des Obsidians anhand der Beimischung an Spurenelementen bzw. der Isotopenzusammensetzung und des Alters bestimmen kann, können Obsidianartefakte auch wichtige Auskünfte über prähistorischen Tausch oder Handel geben. Unsicherheiten der Methode bestehen im wesentlichen in der Abschätzung der Verwitterungseffekte im Boden und in der Rekonstruktion der Temperaturgeschichte. Als Material eignen sich neben Obsidian auch künstliche Gläser und Artefakte. Die Datierobergrenze (bis zu einer Millionen Jahre) wird durch die maximal erreichbare Rindendichte von etwa 50 μm vorgegeben, da sich dickere Rinden in Abhängigkeit von anderen Verwitterungsvorgängen von der Probe ablösen können.

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