LK Bio K13 2006-2008

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             LK13Bio B                         ' n e u '

Liebe Kollegiatinnen und Kollegiaten vom BIO LK 2006 - 2008





Unser Motto ist : Wir werden das BIO - Abi schon "schultern" !


Der Unterricht findet vorübergehend über RMG wiki statt; mit Hilfe der E-Mail-Adresse LK13BioB@web.de können wir uns austauschen. Bitte sendet mir eine E-Mail-Adresse, damit Ihr die Rundbriefe erhaltet.

Ich hoffe, dass -wie vor einem Jahr- jeder das „Angebot“ annimmt und sich entsprechend aktiv beteiligt.Arbeitsblätter kündige ich per E-Mail an – holt sie dann bitte im Sekretariat ab.

Schon im voraus danke ich Euch für Euer Engagement, Euer Verständnis, wenn nicht alles gleich optimal klappt und für Eure Verbesserungsvorschläge.


Der Text wird mit einem Sprachprogramm erstellt, daher bewirken Kommunikationsprobleme Schreibfehler,
die nicht immer zu vermeiden sind.



Inhaltsverzeichnis

2 Verhalten bei Tier und Mensch

2.0 Allgemeines

Siehe : Klett Natura „Neurobiologie + Verhalten“ S.72 - 75


a) Definition Verhalten, Verhaltenslehre, Ethologie

Verhalten = Reaktionen, Lebensäußerungen (Bewegungen, Körperhaltungen, Laute) die sichtbar sind. 
                  („Was ein Tier tut und wie es das tut“)
Das Verhalten .... 
        ...wird durch (innere / äußere) Reize ausgelöst, oder tritt spontan auf
                         (= Reaktionen und Aktionen)
        ...ist genetisch bedingt oder wird durch Lernen beeinflusst
        ...kann man lebenswichtigen Funktionskreisen zuordnen
        ...besteht aus Verhaltensweisen (=VW) oder Handlungen

Verhaltenslehre= veralteter Begriff, da nur der biologischen Sinn, die Entwicklung ,
         und die Ursache der Entstehung interessierte. 


Allgemeiner Ablauf einer VW:
      Reiz ---   Sensorische Nerven ---  ZNS ---  Motorische Nerven  ---- Reaktion
                 Afferente Nerven                 Efferente Nerven
  
Ethologie = Vergleichende Verhaltensforschung  ( ethos gr. = Sitte)
       Sie umfasst verschiedene Fachgebiete/ ( verschiedene Fragestellungen)
               Klassische Genetik ( Vererbbarkeit von VW)
               Evolution ( Kosten- Nutzen Analyse der VW )
               Neurophysiologie ( Wie sind Reiz + Reaktion miteinander verknüpft ?)
               Stoffwechselphysiologie (Wirkung von Hormonen/Was ist Hunger, Durst?)
               Ökologie ( VW als Anpassung an den Lebensraum)
               Daneben: Entwicklung, Soziobiologie, Psychologie                    
                    



b) Zeitgemäße Verhaltensbiologie

Unser Lehrplan unterscheidet angeborene und erbbedingte VW. Das ist so nicht richtig. Führende Verhaltensforscher haben speziell für die Schule ein Konzept erarbeitet, wie man mit nicht mehr zeitgemäßen Begriffen umgeht.

                      Siehe  Arbeitsblatt : “Zeitgemäße Verhaltensbiologie“
           Schlüsselbegriffe:   (siehe Video/ wenn möglich wird es Euch von jemand gezeigt)
                 Sowohl  die Reflexhandlung als auch die erlernten VW weisen 5 „Schritte“ auf:
               
                 Reize ---  Rezeptoren  ----  Koordination (=VW) ---  Effektoren ---  Reaktionen
                 
                 VW: I) Reflexhandlung
                    II) Erlernte Reaktion:
                          Habituation, Lernen durch Beobachtung, Einsichtiges Verhalten, Lernen
                          durch Versuch und Irrtum, (Erfolg/Misserfolg), Klassische Konditionierung. 
            Die zentrale Frage ist also nicht: 
                       ...liegt eine angeboren oder erlernte VW vor,
            sondern:
                       ...welchen Wert hat die VW (Kosten-Nutzen)
                       ...wie lässt sich die VW stammesgeschichtlich erklären
                       ...welche physiologischen Ursachen hat die VW
                       ...wie hat sich die VW im Lauf der Individualentwicklung verändert
                                  


c) Arbeitsmethoden (Versuche, Ethogramm)

Beobachtungen von Tier und Mensch ergeben ein Ethogramm = Verhaltensinventar einer Tierart. 
                         (siehe Klett Natura S. 75)  
Versuche: im Freiland und im Labor z.B. Isolationsexperimente 
                  (Problematik s. Kaspar-Hauser-Versuche
                                        Schlüsselreizversuche= Attrappenversuche)

Früher: Tierisches Verhalten wurde vermenschlicht und bewertet.



d) Aufgaben : Klett Natura Neurobiologie und Verhalten

S.73/ Aufgabe 1 +2

S. 74 Aufgabe 1

S. 74 weitere Aufgaben nur durchlesen

                                               Bitte bis Fr. 23.11.07 bearbeiten




2.1 Erbbedingte Verhaltensanteile


Hier müssen 2 Bedingungen erfüllt werden:
1.	VW sind genetisch bedingt / die Mendelschen Regeln gelten
2.	Nervenzellen ordnen sich im NS in spezifischer  Weise an / Umbau ist möglich

Siehe: Klett Natura „Neurobiologie und Verhalten /S. 77 : Nachweis genetisch bedingter Verhaltenselemente. 

Gehirntraining - Kann ein Gehirn im Alter noch wachsen? [[http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/multimedial/filmeWissenschaft/2007/06/GehirnTraining/download.html ]]


2.1.1 Unbedingter Reflex

Siehe: Klett Natura „Neurobiologie und Verhelten“ S.80 - 83

          Arbeitsblatt : Unbedingter Reflex              ... bitte im Sekretariat abholen 
 Reflexus lat = das Zurückbeugen .. negative Rückkopplung s. Kybernetik

Def:
      Früher :
     Reaktion auf einen bestimmten Reiz, die jederzeit auslösbar ist und nach einem starren   .     
            Plan abläuft.
     Heute  :
     Einfache Reaktion auf einen bestimmten Reiz, ob und wie sie abläuft,  ist jedoch von 
           bestimmten Faktoren abhängig.

Versuche: (bitte nur mit gewaschenen Füßen)

1a)  Streiche über die Fußsohle – wie reagiert der Fuß / die Zehen ?
 b)  Tritt vorsichtig auf einen flachen Gegenstand – wie reagiert der Fuß ?
 c)  Tritt fest auf einen harten, spitzen Gegenstand- wie reagiert das Bein ?  
Warum reagiert der Fuß bei b) bzw. c) anders ? Beides sind „Schmerzreize“       

2) Halte Daumen + Zeigefinger auseinander,  dazwischen hält der Partner ein 
Lineal. Dieses lässt er unvermittelt fallen. Versuch das Lineal mit den Fingern zu 
schnappen. Mache den Versuch mehrfach und miss jeweils, nach wie viel cm du das 
Lineal gefangen hast.
Warum wird man nie auf 1 cm kommen ? 

3) Der Tauchreflex ( bitte nicht selbst ausprobieren !)

[[1]]


4) Wie Körpersprache uns verrät:

[[2]]



a) Wodurch ist ein unbedingter Reflex gekennzeichnet?


'' -   Spontan, schnell, starr: '' 
er stellt die einfachste – und kürzeste - Verknüpfung von Reiz und Reaktion dar :
(Reiz – Rezeptor – afferente Bahn – ZNS – efferente Bahn – Erfolgsorgan – Reaktion)
Diese einfache Nervenverschaltung nennt man Reflexbogen.

'' - gleichförmig, ohne Verzögerung : '' 
   
die Reizrichtung ist nicht relevant : eine Alles – oder Nichts – Reaktion.
Bereitschaft = Motivation ist nicht nötig. Läuft im Schlaf und bei Ohnmacht ab.

'' -  starrer Ablauf, „automatisch“ ablaufend, wenn die  Reizschwelle überschritten
wurde,Reizmuster ist angeboren, artspezifisch : ''

die beteiligten Neuronen sind im sogenannten Reflexbogen miteinander verschaltet 
die so entstehende enge  Verknüpfung von Reiz + Reaktion ist genetisch bedingt, d.h. 
bei allen Tieren einer Art gleich.
    
'' -  nur in geringem Maße steuerbar, unwillkürlich, z.T. unbewusst ablaufend ''
es ist die einfachste VW, die auf einen bestimmten Reiz folgt ,d.h. die einfachste
Verknüpfung von NZ. Das Gehirn ist meist nicht beteiligt.

'' -	er ist lebensnotwendig ''
'' Schutzreflexe: ''                   Stolpern / Patellarreflex
                            Augenschutz (Licht) / Pupillenreflex
           Augenschutz (Fremdkörper, Luftstrom) / Lidschlussreflex
    Schutz vor Fremdkörpern in Nase + Luftröhre / Husten, Niesen
'' Haltereflexe / Steuerreflexe  : '' 
                      z.B. Kopfhaltung
                           Unvermutetes Geräusch über dem Kopf:wir ziehen Schultern hoch
'' Körperpflege : '' 
                      z.B. „Putzen“ bei Tieren



b) Eigenreflexe / Beispiel (s. Neurophysiologie)

Eigenreflex: Rezeptor ( Reizort ) und Erfolgsorgan ( Reaktionsort ) liegen im selben Organ.
Als Bsp. nehmen wir den Patellar- Sehnenreflex (siehe Neurophysiologie – Arbeitsblatt)
          
                         ''Ablauf  + Verschaltung  :  siehe Arbeitsblatt ''

c) Fremdreflexe


z.B. Niesen – Reizen der Nasenschleimhaut
       Zurückziehen der Hand beim Berühren der heißen Herdplatte

d) Polysynaptische Reflexe

z.B. Beuger – Strecker – Reflex  (Klett Natura  S. 80)

z.B. Tränen des Auges wegen Fremdkörper : das Auge tränt und die Nase läuft.
Hier verrechnen spezielle Nervenzellen (= Interneuronen) die ankommenden Nervenimpulse. Dadurch wird der
 Reflex variabler.
Durch Gewöhnung = Habituation nimmt die Reizstärke ab, wenn der Reflex ca. 10-15x
hintereinander durchgeführt wurde.
Beim monosynaptischen Reflex sind Sinneszelle und Motoneuron direkt verknüpft , d.h. nur eine Schaltstelle.
 Folge : Reflexzeit ist immer constant.
(Siehe: Patellarreflex / Meeresschnecke Aplysia „Seehase“ )

e) Biologische Bedeutung

*Reflexe = einfachste Form des angeborenen Verhaltens
*Reflexe leiten über zu erfahrungsbedingten VW = Lernen. Aus dem unbedingten Reflex wird dann ein bedingter Reflex.
*Reflexe sind Bestandteile von verschiedenen VW z.B. Essen
*Reflexe sorgen für Homöostase ( s. Patellarreflex / Biologischer Regelkreis)
*Reflexe schützen uns im Schlaf und bei Ohnmacht, bei Bewusstlosigkeit seltener.
*Durch Reflexe können Neugeborene „das Leben meistern“ (wichtige Diagnose, ob das NS bei Neugeborenen perfekt ist).
*Reflexe können Reflexketten bilden – z.B. beim Ausrutschen Arme, Beine und Körper spielen zusammen.
*Reflexe können sich auch verändern (z.B. verschwindet der Schreitreflex bei Neugeborenen nach etwa 2Monaten wieder)                                        


f) Aufgaben

Klett Natura S. 81 Aufgabe 2

                                                               Bitte bis Montag, 26.11.07  bearbeiten



                                            Bitte Mindmap "Instinkthandlung" im Sekretariat abholen


2.1.2 Instinkthandlung (besser: „Komplexe Verhaltensmuster“)

Klett natura: Neurobiologie und Verhalten S.84 +85


'''HISTORISCH :'''
Den Begriff Instinkthandlung bezeichnen wir als historischen Begriff und ersetzen ihn durch den Begriff 
„Komplexe Verhaltensmuster“.
Instinkthandlungen wurden angeborene, unbeeinflussbare VW bezeichnet, die immer gleich ablaufen. Sie sind 
von Erfahrungen nicht beeinflusst, aber abhängig sind  von inneren Faktoren und der Reizstärke .
'''HEUTE:'''
Nur ganz wenige VW sind vollständig angeboren  ( z.B. Heuschreckengesang). Da man den Einfluss der Umwelt 
meist nicht nachweisen kann, spricht man von komplexen Verhaltensmustern. D.h. man unterscheidet 
angeborene und erlernte VW nicht mehr.

[bearbeiten]

a)Bsp.

Gesänge heimischer Heuschrecken[[3]] http://www.klangmuseum.de/audio/tkm_cd_pages/tkm_cd_25.html


Komplexe VW bei neugeborenen Küken [[4]]

Beutefangreaktion bei der Erdkröte[[5]]


[[6]]


Beutefangverhalten bei Spinnen [[7]]



b) Voraussetzungen :

Klett natura S.88 – 90


I Handlungsbereitschaft, Motivation, Antrieb

VW kann nur ablaufen, wenn ein Reiz vorliegt. Ist die VW abgelaufen, so sinkt die  Handlungsbereitschaft. 
Einflüsse   :  Innere Faktoren   /   Äußere Faktoren: siehe Mindmap
'''Historisch :'''      
                                Triebenergie
                                Hydraulisches Instinktmodell ( s. Klett natura  S.92 Abb. 1a +b )
                                Leerlaufhandlung ( s. später)
Man nahm an, dass eine „aktionsspezifische Energie“ = Triebenergie existierte, die die 
Handlungsbereitschaft steigert. Lorenz behauptete, dass daher VW auch unabhängig von Außenreizen 
auftreten können (= Leerlaufhandlung) . Sein Instinktmodell ist zwar sehr anschaulich, aber falsch.
'''Heute:'''  
             Man beschränkt sich auf umweltabhängige , innere Antriebe z.B. Hunger, Durst.

Aufgaben : Klett natura S. 89 1 + 2

                 Klett natura S. 90 1 a+b


II Schlüsselreiz

Klett natura S. 86

Den äußerer Reiz, der die VW auslöst, nennt man „ adaequat “ = lat.  geeignet, passend.
Die Sinnesorgane sind an best. Reize angepasst und dafür besonders empfindlich.
Die Reize sind meist optisch, akustisch oder chemisch.  Aber auch Objekte, Bewegungen, Veränderungen
 (z.B. Temperatur) werden als Reize wahrgenommen.
Schlüsselreiz kann ein Einzelreiz oder eine Reizkombination aus mehreren Einzelreizen sein
Reize, die bei der Verständigung von Artgenossen bedeutsam sind, nennt man Auslöser.
Vom Reiz muss die Reizschwelle überschritten werden.


Schlüsselreize bei Maulbrütern Suche anklicken, dann Maulbrüter eingeben ! Videoclip starten [[8]]

http://www.fwu.de/db-bm/record.phtml?idnr=FWU-04202491&listnr=14&PHPSESSID=86c4197cb364e38fa91bdf612eddabb8&resultnr=1&config=fwu


Schlüsselreize beim Stichling[[9]]

http://www.fwu.de/db-bm/record.phtml?idnr=FWU-04202490&listnr=15&PHPSESSID=86c4197cb364e38fa91bdf612eddabb8&resultnr=1&config=fwu

Stechmückenmännchen und Stechmückenweibchen müssen synchron summen. [[10]] http://www.geo.de/GEO/mensch/51979.html?q=Verhalten

Aufgaben : Klett natura S. 87 1,2,3 und 1, 2 , 3


                                                        Bitte bis hier bis Mi. 28.11.07 bearbeiten


III AAM


Historisch :
Der AAM  galt als „Instanz“ aus einzelnen NZ, die formstarr eine stereotype Reaktion in Gang setzten,
wenn der AAM mit dem Schlüsselreiz konfrontiert wurde. 
( Schlüssel - Schloss - Prinzi   :    Schloss = AAM / Schlüssel = Schlüsselreiz)

Heute:            
Ein Reizfilter im ZNS erkennt typische Reizkombinationen  = Schlüsselreiz. Die spezifische, dazugehörige 
VW wird hervorgerufen.
Der „Filter" im ZNS kann Objekte erkennen und bewerten. Durch Erfahrung kann er zum EAM verändert werden.


IV Attrappenversuche

In Attrappenversuchen werden viele verschiedene künstliche Reizmuster /Reizbilder auf ihre Wirksamkeit
 getestet. Reizmuster die einen Schlüsselreiz enthalten, lösen die VW aus. Ziel ist es, durch schritt-
weise Veränderung und Vereinfachung die Teilreize zu identifizieren und künstlich wieder neu zu 
     kombinieren  (Mischattrappen).
Ausgangspunkt hiefür sind Naturbeobachtungen = naturgetreue Attrappen, die immer stärker vereinfacht 
werden.
Als Versuchstiere dienen Tiere ohne Erfahrung (Kaspar- Hauser- Tiere)  Die Handlungsbereitschaft 
(z. B: Hunger ) muss bei ihnen hoch sein .Lernen muss verhindert werden z.B. durch Abwechslung, 
verschiedene Reihenfolge der verwendeten Attrappen, Wahlversuche zwischen verschiedenartigen Attrappen.

MPG : Bekannt oder fremd – wie der Mensch Gesichter erkennt http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/multimedial/filmeWissenschaft/2006/10/GesichtErkennen/index.html [[11]]


'''Reizsummation''' : 
mehrere Reize wirken zusammen. Besser : es findet eine gegenseitige Reizverstärkung 
oder – hemmung statt, d.h. die einzelnen Elemente des Reizmusters werden miteinander verrechnet.


'''Überoptimale Reize ;  überoptimale Attrappe  ; übernormale Attrappe  ''' 
Hierbei läuft die VW stärker ab als unter natürlichen Bedingungen z.B. die großen Nestlinge des 
Kuckucks werden von den „kleinen Eltern“ bevorzugt versorgt.



Aufgaben : Klett natura S. 94 + 95




                                                 Bitte bis hier bis Mi. 5.12.07 bearbeiten








c ) Phasen

I Ungerichtetes Appetenzverhalten apetere = lat. Erstreben

Ungerichtete Suchbewegung nach dem Schlüsselreiz . Erhöhte Aktivität ist zu beobachten.


Adresse von FWU anklicken, dann  Suche anklicken  und 4201487 angeben

Laborversuch zum Verhalten der Maus : 
  „Videoclipp“ anklicken   und Nr. 5 Appetenz anschauen

http://www.fwu.de/db-bm/record.phtml?idnr=FWU-04201487&listnr=29&PHPSESSID=8511eafb79a191620911dcb466a2dbbe&resultnr=1&config=fwu

[[12]]


II Gerichtetes Appetenzverhalten = Taxis

Gerichtete Bewegung zum Reiz hin. Typisch: variable VW.
z.B. Zuwenden zum Balzpartner oder zur Beute /

III Endhandlung

Arttypische VW, die ohne Verzögerung abläuft. Sie läuft starr ab = Erbkoordination.
Läuft die Endhandlung ab, so wird die Handlungsbereitschaft gesenkt.

[bearbeiten]

d ) Prinzip der doppelten Quantifizierung


Dieser Begriff ist nur noch historisch zu verwenden ! 
Ebenso das psychohydraulische Modell von K. Lorenz.

Aufgaben Klett natura S. 91  Versuch 1   1
                                               Versuch 2   1, 2, 3



Interpretiere die gezeigte VW:

http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/multimedial/filmeWissenschaft/2007/10/Fledermausversuche/download.html [[13]]


Text : http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/multimedial/filmeWissenschaft/2007/10/Fledermausversuche/index.html


e ) Sonderformen

I Leerlaufhandlung

Infos: Klett-Buch Natura S. 93

Es handelt sich um einen historischen Begriff, weil:
#*er konnte durch Versuche nicht bestätigt werden
#*die spontan erzeugt „aktionsspezifische Energie“ ist nie nachgewiesen worden, daher ist auch
          Das psychohydraulische Modell von K. Lorenz nie nachgewiesen worden.
#*die VW soll allein durch Anstauen von Handlungsbereitschaft - ohne Reiz- ausgelöst werden.
#*Umweltunabhängigen Triebstau kennt man nur bei „einfachem“ Verhalten z.B. Hunger,
          Durst. Allerdings sind hier z.B. bei Hunger der Füllungsgrad des Magens bzw. der
          Blutzuckerspiegel relevant.
#*Das Prinzip der „doppelten Quantifizierung“ nur noch historisch zu sehen ist.

Frage vom Problembär: Reagieren gewaltbereite Fußballfans ihre Aggressionen während eines Fußballspiels ab?


II Übersprungshandlung

Infos: Klett-Buch Natura S. 100-101

z.B. Silbermöwen kämpfen : plötzlich unterbrechen sie den Kampf und rupfen mit dem Schnabel Gras aus.

Kennzeichen:
#*Plötzlich auftretende VW ; ohne vorheriges Appetenzverhalten
#*Scheinbar zusammenhanglos, sinnlos, völlig andere VW, der Situation nicht angepasst
#*VW stammt meist aus dem Bereich Körperpflege/Brutpflege (z.B. Putzen, Schlafen, Fressen)
#*Typisches Konfliktverhalten (z.B. Kampf – Flucht)

Modelle/Hypothesen:
In der Konfliktsituation treten gleichzeitig 2 versch. Handlungsbereitschaften auf

Übersprungshypothese:

Die 2 starken/gleichstarken Handlungsbereitschaften hemmen sich gegenseitig; die „angestaute Energie“ springt 
auf eine 3. Handlungsbereitschaft über.
Folge: diese VW läuft ab.
Problem: die „angestaute Energie“ ist nicht nachweisbar, ebesowenig verschiedene Instinktzentren.

Enthemmungshypothese:


Die 2 starken/gleichstarken Handlungsbereitschaften hemmen die 3. Handlungsbereitschaft nicht mehr.
Folge: jetzt kann diese VW ablaufen.
Problem: Die Zentren in denen sich die Handlungsbereitschaft auswirkt hat man (noch) nicht gefunden.

Man nimmt heute an, dass Übersprungshandlungen deshalb ablaufen, weil das Tier dadurch
Profitiert. Die Kosten-Nutzenrechnung scheint ein Grundprinzip der Evolution zu sein !


Hausaufgabe : die Aufgaben im Klett-Natura-Buch S. 100 und 101 bearbeiten


III Umorientierte Handlung

A.) Kennzeichen

-	Vw in einer Konfliktsituation 
                    sich ziemlich (z.B. stärkerer Gegner: soll ich kämpfen oder fliehen?
-	Endhandlung richtet sich z.B. gegen ein Ersatzobjekt
-	Radfahrerreaktion (nach unten treten)

B.) Beispiele

- Hund schüttelte Pantoffel (= Beute)
            - Nashorn greift statt Nashorn Termitenhügel an
-	Hahn greift im Kampf Henne an
-	Säugling saugt am Daumen


d) Handlungskette

Info: Klett-Buch-Natura 97- 99

   [14]
A)	Kennzeichen
-	Endhandlung ist Auslöser (= Schlüsselreiz für Artgenossen) für darauf folgende Vw.
-	Dadurch entsteht jeweils eine neue Reizsituation d.h. Viele Schlüsselreize
-	Vw ist ziemlich variabel
-	Vw ist äußerst sinnvoll; erscheint nach außen wie ein einsichtiges Verhalten
-	Handlungskette endet mit Endhandlung
-	unterbrochene Handlungskette muss meist neu von vorne starten
-	unzählige Versuche um unterbrochene Handlungskette wieder zu starten
              Motivation wird durch Endhandlung nicht gesenkt
B.)	Versuche mit der Sandwespe  / Brutpflege

             Text: Klett-Buch-Natura S. 99 

       C) Beispiel
-	Kommentkämpfe (ohne Verletzung) zwischen Artgenossen(s.Sozialverh.)
-	Netz baut der Spinne
-	Balzverhalten  z.B. dreistachlicher Stichling
      C) Beispiel

- Kommentkämpfe (ohne Verletzung) zwischen Artgenossen(s.Sozialverh.) - Netz baut der Spinne - Balzverhalten z.B. dreistachlicher Stichling </pre>



[[15]]

[[16]]

www.ohg-landau.de/ohg/biolk/januar/handlungskette.doc

-	Beutefangverhalten beim Rückenschwimmer
           (Wasserwelle, Gestalt, feste Oberfläche
-       Balzverhalten beim Kammolch

[[17]]

2.1.3 Nachweis angeborener Verhaltensweisen

(Herausstellen von Ergebnissen und Grenzen am Beispiel von Kaspar-Hauser-Versuchen; Hinweis auf andere Methoden) Infos Kaspar Hauser Klett-Buch Natura S. 78+ 79

[[18]]

[[19]]

a) Ergebnisse von Kaspar-Hauser-Versuchen.

Versuchung unter gezieltem Erfahrungsentzug ist indirekter Beweis für angeborene Vw
#Verhaltensweise (Vw) läuft immer in gleicher, starrer Form ab.
#Vw ist bei allen Vertretern einer Art gleich
#Vw ist bei verwandten Arten ähnlich
#Vw wird von Anfang an perfekt (= vollständig) durchgeführt
#Vw, die biologisch sinnvoll sind, treten auf, noch ehe die dazugehörigen Organe 
               voll ausgereift/funktionstüchtig sind.

       ' Beispiele:'   
       Vogelgesang (Kuckuck Vw ist angeboren)
              (Buchfink: nur Grundstrukturen des Gesangs sind angeboren,
                                    Vw wird die nur vom Vater übernommen)
                        
 Eichhörnchen

Bitte Suche anklicken und Titel eingeben: Was Tiere können und was sie lernen müssen , dann Clip starten

[[20]]


   Infos Kaspar Hauser versuche

[[21]]

[[22]]

b) Grenzen von Kaspar-Hauser-Versuchen

#Erfahrungsmöglichkeiten sind nicht völlig zu verhindern
#es darf nur 1 Reiz vorenthalten werden, alle anderen Reize müssen vorhanden
                                         sein
#Reizarmut kann - besonders bei sozial lebenden Tieren - zu schweren
                  Entwicklungsstörungen führen
#Ergebnisse sind nur verwertbar, wenn andere, arteigenen Vw ungestört
                                     auftreten
#die Reize, die vorenthalten werden, müssen minimal sein

c) andere Methoden: direkte Beweise!

#Kulturenvergleich : homologe Vw 
            ( z.B. Gesten, Körpersprache, zählen, verneinen, 
            zustimmen ; Augengruß: die Augenbrauen werden hochgezogen dadurch 
            erscheint für einige Sekunden die weiße Augenhaut = Signal)
#Beobachtung an Jungtieren
#Nachweis der Mendelschen Regeln bei vererbbaren Vw


2.1.4 Erbbedingte Verhaltensanteile beim Menschen

(Vorstellen ausgewählter VW von Säuglingen und taubblind geborenen Kindern;

homologe VW in verschiedenen Kulturen; angeborener Auslösemechanismus: 
z.B.; Bedeutung in der Werbung)

Infos Klettbuch natura S. 102+ 103


Kaspar-Hauser-Versuche verbieten sich aus ethischen Gründen!

a) Säuglinge:

- das Ausmaß an gesammelten Erfahrungen ist überschaubar
            - Vergleich von eineiigen/ zweieiigen Zwillingen

Beispiel: vor einem Abgrund, der mit fester Glasscheibe abgedeckt ist, haben Säuglinge Angst.

b) Blinde Kinder:

-	Verlegenheitsreaktion: Lächeln, Kopfsenken, Erröten, Kopf pendeln
-	Sie folgen einem klappernden Gegenstand (Koordination und Orientierung
              sind angeboren, da die optische Rückkopplung beim Blinden fehlt)

c) Taubblinde Kinder:

Infos

[[23]]

#Freude: Lächeln, Lachen
#ärgern: sie stampfen mit dem Fuß auf den Boden, ballen Fäuste , Zorn - furchen auf der         
                    Stirn
#bitterer Geschmack: verziehen ihr Gesicht
#gleiche Motorik
#Fremdenfurcht = Fremdeln,  obwohl eine Wahrnehmung fremder Menschen nur durch              
                  Geruch und Tastsinn möglich ist

d) Kindchenschema als „angeborener Auslösermechanismus“ (historischer Begriff!)


#kurze, runde + dicke Extremitäten
#großer Kopf, große Gehirnsschäden, hohe, nach vorn gewölbte Stirn
#große, runde Augen; sie liegen fast in der Gesichtsmitte
#runde, vorspringende Pauspacken, rote Backen (Bluthochdruck?)
#kleiner Saugmund, Stupsnase
#rundliche Körperformen / Babyspeck / weich-elastische Oberfläche
#tollpatschige Bewegungen

             Wirkung: ab 2 Jahren wird dadurch Betreuungsverhalten ausgelöst
             Beweis: Attrappenversuche (Puppen, Strümpfe, Micky Maus, Mops, Wellensittich )
             Info:[24]. 

[25]

e) Mann – Frau - Schema als " angeborener Auslösemechanismus"


#Frau: rote Lippen, weibliche Brust, weibliches Gesäß, schlanke Taille,
                                  schmale Schultern, breites Becken, gerundete Körper- und
                                  Gesichtsformen
#Wirkung auf den Mann: positives Sozialverhalten + Hemmung der Aggression
                                   Tendenz zur Annäherung, zu Intim- und Paarungsverhalten
#Mann: breite Schultern, schmale Hüften, kräftige Muskulatur, kantige Kopf-
                                    und Körperformen, Droh- und Imponier- Signale.
             

f) Bedeutung der" angeborenen Auslösemechanismus" für die Werbung

Info[26] [27] [[28]]


    Besonders beim Menschen ergibt sich die Notwendigkeit den „AAM“ zum „EAAM“ 
     (=durch Erfahrung modifizierter „ Auslösender Mechanismus") zu verändern. Jetzt
    erfolgt die Kontrolle der Vw durch Vernunft.



2.2 Erfahrungsbedingte Verhaltensweisen

2.2.1 Prägung: Kriterien und biologische Bedeutung

        (Erarbeiten am Beispiel der Nachfolgeprägung; Hinweis auf sexuelle Prägung;
          eingehen auf die Mutter-Kind-Bindung = personale Bindung als prägungsähnliche 
          Fixierung; Hinweis auf Hospitalismus)

a)Beispiele:

In der Natur folgen Küken von Nestflüchtern immer ihre Mutter. Brütet man die Küken in einem Brutkasten 
- isoliert von der Mutter -  aus, so folgen sie später jenen Objekten, die sich, unmittelbar 
nachdem sie geschlüpft sind in ihrer Umgebung bewegen und Laute von sich geben. Konrad Lorenz 
konnte zeigen, dass den Küken das Bild der Mutter nicht angeboren ist.

Infos Klettbuch natura S. 106

         
Prägungsarten: Nachfolgeprägung, sexuelle Prägung, Nahrungsprägung, Biotopprägung
              Gesangsprägung = motorische Prägung

Def.: Vorgang, bei dem angeborenen Verhaltensmuster an ein Objekt gebunden werden. Nun ist das Objekt
 auslösender Reize für eben diese VW.

b) Kriterien der Nachfolgeprägung (bei Nestflüchtern):

Info [29]

Auf Suche klicken und eingeben : Prägung von Entenküken dann Clip/ Demo starten

*obligatorisches Lernen; unterbleibt dies, so treten Verhaltensstörungen auf
*die Jungtiere lernen sehr früh Merkmale des Objektes kennen (z.B. der Eltern)
*eine erfolgte Prägung ist mit einer neuen Prägung nicht überschreibbar
*der Lernvorgang erfolgt sehr schnell
*der Lernvorgang ist nur in einem eng begrenzten Entwicklungsstadium möglich;
         =sensible Phase,  sie dauert oft nur Minuten
*Während der sensiblen Phase reicht meist eine einmalige Reizeinwirkung aus
*das Objekt muss bestimmter Merkmale aufweisen: z.b. Bewegung, Laute
*kurze Laute bewirken Aufmerksamkeit; Bewegung bewirkt das Nachfolgen des Tieres
*keine Übung nötig; Belohnung spielt keine Rolle / Strafe fördert oft.
*das Erlernt ist (weitgehend) irreversibel; es erfolgt kein Vergessen / Verlernen.
*nicht erfolgte Prägung kann nicht nachgeholt werden
* mit zunehmendem Alter erlischt die Nachfolgeprägung weil die Tiere selbstständig werden
* es wird nur eine bestimmte Reaktion auf ein bestimmtes Objekt geprägt
*die Prägung vermittelt mehr Merkmale eines Reizes ( Erweiterunge des "AAM")
*Neurophysiologische Untersuchungen zeigen, dass bei der Prägung die Neuronen dadurch 
             umgebaut werden, dass sich neue Synapsen und dadurch neue Verschaltungen bilden(s. AAM)
             
*diese Fähigkeit des Nervensystems, dass sich die Reizverarbeitung dauerhaft verändert, ist angeboren.


c) biologische Bedeutung:

Junge Nestflüchter lernen ihre „Eltern“ schnell und dauerhaft kennen, da sie nur eine geringe 
angeborene Kenntnis ihrer Eltern bzw. Artgenossen besitzen.
Nach einer sexuellen Prägung balzen die Männchen, wenn sie geschlechtsreif geworden sind,
die artfremden Weibchen an, allerdings findet meist keine Paarung statt.
Die Biotopprägung führt bei Lachsen dazu, dass sie im Oberlauf ihre Geburtsgewässer laichen

=d) Karawanenbildung bei Spitzmäusen (Aufgabe)= Klettbuch natura S. 107

Bitte die Aufgaben 1 und 2 bearbeiten.

e) Mutter-Kind-Bindung (personale Bindung) als prägungsähnliche Fixierung.

Beim Fehlen der Mutter-Kind -Bindung tritt als Krankheitsbild Hospitalismus auf.
"Huxley: Gebt mir gute Mütter und ich werde die Welt verbessern"
Vorrang vor allen andern Bedürfnissen hat der "Antrieb" des Säuglings, den Kontakt mit der
Bezugsperson nicht zu verlieren, beziehungsweise bei Trennung rasch wiederherzustellen.
*1) Säuglingsphase der nicht individuellen Beziehung
*2) Säuglingsphase der individuellen Bindungen (ab 4.Monat)
*3)Ablösung: Spielkontakte mit Gleichaltrigen werden bedeutsamer

Folgen von Störungen der Mutterkindbeziehung:
*Angst vor Kontakt zu anderen Menschen
*Ich-Bezogenheit
*Unfähigkeit zu langanhaltenden Bindungen
*übersteigertes Bedürfnis nach Zuwendung = "Hospitalismus"

Info :

[[30]]