Unterrichtsmaterial Gestaltung des Vergleichs
=== Aufgabenstellung zur Lektüre (Willmann: Das finstere Tal): Vergleichen Sie, wie das Thema „Vergeltung“ in einem anderen literarischen Werk gestaltet wird.
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Vergleichskriterium: (Implizite) Beurteilung des Motivs der Vergeltung durch den Autor (Gruppenergebnis)
Gegensätze ergeben sich allerdings bei der Betrachtung der Beurteilung des Motives der Vergeltung durch den Autor.
Fontane verdeutlicht in seinem Werk vor allem die Sinnlosigkeit der Vergeltung. Willmanns "finsteres Tal" stellt hier das Gegenstück dazu dar. Hier lässt sich keine genaue Aussage über die Meinung des Autors zur Vergeltung feststellen.
In „Effi Briest“ versucht Fontane den Lesern näher zu bringen, wie Vergeltungen anzusehen sind. Dies geschieht durch die Darstellung der Folgen für die Protagonisten und das weitere Leben der Figuren. Konsequenzen der Vergeltung durch Instetten sind folgende: Der Konkurrent Crampas stirbt, Effi verliert ihr Kind, was sie traurig macht und schließlich an „gebrochenem Herzen“ sterben lässt, und sogar der Täter fühlt sich schlecht, da er hauptsächlich nach gesellschaftlichen Maßstäben handelte. Das Fazit lautet also: Vergeltung ist sinnlos, denn das persönliche Leben aller Beteiligten wird dadurch zerrüttet.
Thomas Willmann hingegen operiert in seinem Werk „Das finstere Tal“ anders als Fontane. Dieser zeigt seine Meinung zur Vergeltung des Protagonisten Greiders nicht offensichtlich. Anhand verschiedener Beschreibungen lässt sich aber eine vorsichtige Vermutung im Bezug auf dessen Beurteilung treffen. Dies lässt sich vor allem anhand der Details belegen, die in dessen Roman besonders auffällig sind. Besonders die Misshandlung von Greiders Mutter durch die Söhne des Brenner Bauern und den Priester Breiser wird detailliert beschrieben, was die Grausamkeit und die Skrupellosigkeit dieser Menschen verdeutlicht. Hier nimmt er offensichtlich die Position Greiders ein, was auch zur Folge hat, dass der Leser Greiders Vergeltung verstehen kann. Letztendlich nimmt Willmann aber weder explizit noch implizit Stellung zu den Taten Greiders.