Thermolumineszenz
Thermolumineszenz wird in der Archäologie als Methode zur Altersbestimmung von Keramikobjekten oder anderweitig gebrannten Artefakten verwendet. Sie dient dabei als Ergänzung zur C14-Datierung, insbesondere dort, wo Datierungen jenseits der begrenzten Reichweite der C14-Datierung benötigt werden oder wo kein organisches Material zur Verfügung steht. Geringe Mengen radioaktiver Substanzen in den Rohstoffen der Keramik setzen beim Zerfall Energie frei, wodurch der Thermolumineszenz-Effekt angereichert wird (innere Quellen). Zudem trägt - je nach Lagerung der Funde im Boden - Kosmische Strahlung und auch das umgebende Sediment zu dieser Aufladung bei (äußere Quellen). Die Methode ist kompliziert und ihre Genauigkeit begrenzt. Sie liegt bei etwa 10% des geschätzten Alters der Probe. Ihre Reichweite beträgt mehr als 50.000 Jahre, je nach gemessenen Objekten. Unter guten Voraussetzungen wurden auch 500.000 Jahre erreicht. Ebenfalls verwendet wurde die Methode zur zeitliche Zuordnung aufgrund von Sedimenten. Geologische Altersbestimmung nach dem Prinzip: Untere Schichten sind eher abgelagert worden als obere, und somit sind ältere Schichten unter jüngeren zu finden (Stratigraphisches Prinzip= Sedimentschichten im Liegenden („unten“) sind älter als Sedimentschichten im Hangenden (geologischer Begriff für „oben“)).
DATIERUNG: Zur Altersbestimmung werden die keramischen Proben unter Laborbedingungen ausgeheizt, wobei Energie in Form von sichtbaren Lichtimpulsen frei wird. Diese Energie ist Maß für die radioaktive Eigen- und Umgebungsstrahlung welche auf die Mineralien der Keramik seit des letzten Brennens einwirken konnte. Je mehr Eigen- und Umgebungsstrahlung gespeichert wurde, desto älter ist die Keramik einzuordnen.
BEISPIEL: Bronze-Skulpturen, -Platten, -Anhänger und -Gedenkköpfe werden mittels Thermolumineszenz datiert, hierbei wird jedoch mindestens eine Gusskern-Masse von 40-200mg benötigt, um durch Testreihen von ca. 10 Proben ein recht genaues Entstehungsdatum feststellen zu können. Man benötigt den Gusskern, da sich in ihm die wenigsten Unreinheiten im Metall befinden und somit keine Verfälschung durch z.B. zermahlenen Ton entstehen. Wenn zudem die Temperaturen beim Schmelzvorgang nicht hoch genug waren, kann es sein, dass die "innere Uhr" nicht auf "null gestellt" wurde und das ürsprüngliche Entstehungsdatum(z.B. ein Vulkanausbruch) als Ergebnis herauskommmt.