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(Judenverfolgung im Landkreis)
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Dieser neu gebildete Landkreis trug zunächst den Namen Haßberg-Kreis und wurde 1973 in Landkreis Haßberge umbenannt.
 
Dieser neu gebildete Landkreis trug zunächst den Namen Haßberg-Kreis und wurde 1973 in Landkreis Haßberge umbenannt.
  
=== Judenverfolgung im Landkreis ===
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== Judenverfolgung im Landkreis ==
  
 
In dem in früheren Jahrhunderten (bis 1803) zum Hochstift Würzburg gehörenden Haßfurt, das seit der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Stadt genannt wird, gab es jüdische Niederlassungen bereits im Mittelalter. Im Zusammenhang mit Berichten über die Judenverfolgungen 1298 ("Rindfleisch-Verfolgung") und 1348/49 (Pestzeit) wird Haßfurt als Ort genannt, wo Juden umgekommen sind. Im 15. Jahrhundert, als Haßfurt einen großen Aufschwung nahm (1482: 345 Häuser) lebten jüdische Familien vermutlich in der "Judengasse", die westlich der Brückengasse an der Stadtmauer lag. Nach der Verfolgung in der Pestzeit sind erstmals 1414 wieder Juden in der Stadt nachweisbar, bereits zuvor (1388) wird eine Jude "von Haßfurt" in Miltenberg genannt. 1449 war der Würzburger Bischof Gottfried von Limburg bei drei Juden in Haßfurt mit 80 Gulden verschuldet. 1450 wurden die Juden aus dem Hochstift Würzburg und damit auch aus Haßfurt vertrieben (erneute Vertreibung der in der Folgezeit wieder zugezogenen oder gebliebenen Juden 1560). Die Schulden bei den Juden wurden 1453 durch eine Verordnung Bischof Gottfrieds von Limburg annulliert.   
 
In dem in früheren Jahrhunderten (bis 1803) zum Hochstift Würzburg gehörenden Haßfurt, das seit der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Stadt genannt wird, gab es jüdische Niederlassungen bereits im Mittelalter. Im Zusammenhang mit Berichten über die Judenverfolgungen 1298 ("Rindfleisch-Verfolgung") und 1348/49 (Pestzeit) wird Haßfurt als Ort genannt, wo Juden umgekommen sind. Im 15. Jahrhundert, als Haßfurt einen großen Aufschwung nahm (1482: 345 Häuser) lebten jüdische Familien vermutlich in der "Judengasse", die westlich der Brückengasse an der Stadtmauer lag. Nach der Verfolgung in der Pestzeit sind erstmals 1414 wieder Juden in der Stadt nachweisbar, bereits zuvor (1388) wird eine Jude "von Haßfurt" in Miltenberg genannt. 1449 war der Würzburger Bischof Gottfried von Limburg bei drei Juden in Haßfurt mit 80 Gulden verschuldet. 1450 wurden die Juden aus dem Hochstift Würzburg und damit auch aus Haßfurt vertrieben (erneute Vertreibung der in der Folgezeit wieder zugezogenen oder gebliebenen Juden 1560). Die Schulden bei den Juden wurden 1453 durch eine Verordnung Bischof Gottfrieds von Limburg annulliert.   

Version vom 25. Juni 2013, 15:12 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Hexen:

Beschreibung

  • alt
  • warzig
  • böse
  • frisst Kinder
  • Grimmmärchen
  • fliegt auf Besen
  • Kann zaubern
  • hat Hexenküche -> Zaubertränke



6.Der HEXENHAMMER

  1. Was findet sich bei der Zauberei zusammen?
  2. Die verschiedenen Arten und Wirkungen der Hexerei
  3. Der Kriminal-Kodex


=== Hexenverfolgung in der Region ===
8.In Zeil, Gerolzhofen, Ebern, Würzburg, Bamberg
9.In gesamt Bayern wurden mehr als 300 Menschen getötet
10.



Die Geschichte des Landkreises (ab 1800)

Das Gebiet des heutigen Landkreises Haßberge gehörte vor 1800 überwiegend zum Hochstift Würzburg. Auch das Hochstift Bamberg hatte im Süden Anteil. Die Stadt Königsberg war eine Exklave des Herzogtums Sachsen-Coburg. Daneben gab es zahlreiche Güter der Reichsritterschaft, die sich im Kanton Baunach organisierten. 1802 kam das Gebiet bis auf die sächsischen Exklaven zu Bayern. 1804 entstanden die Landgerichte Ebern, Gleusdorf (Sitz Baunach), Haßfurt und Hofheim, 1819 das Landgericht Eltmann. Alle Landgerichtsbezirke gehörten zunächst zum Untermainkreis (ab 1838 Unterfranken). 1806 kam das Gebiet des ehemaligen Hochstifts Würzburg zum Großherzogtum Würzburg. Dieser Staat war nach dem Preßburger Frieden geschaffen worden und fiel 1814 an Bayern zurück. 1840 wurde das Landgericht Gleusdorf nach seinem Sitz Baunach umbenannt.

1862 wurde aus den Landgerichten Haßfurt und Eltmann das Bezirksamt Haßfurt und aus den Landgerichten Ebern und Baunach das Bezirksamt Ebern. Das Landgericht Hofheim wurde dem Bezirksamt Königshofen (heute Bad Königshofen im Grabfeld) zugeordnet. 1900 wurde Hofheim jedoch Sitz eines eigenen Bezirksamtes, dem 1920 nach der Angliederung des Freistaates Coburg an Bayern dessen Exklave Königsberg zugeteilt wurde.

Die drei Bezirksämter Ebern, Haßfurt und Hofheim wurden 1939 in Landratsämter, die Bezirke in Landkreise umbenannt.

Im Rahmen der Gebietsreform 1972 wurde der Landkreis Haßfurt mit Großteilen der Landkreise Ebern und Hofheim in Unterfranken zu einem neuen Landkreis zusammengelegt. Vom Landkreis Gerolzhofen kamen die Orte Geusfeld und Wustviel (heute Gemeindeteile von Rauhenebrach) und Wohnau (Knetzgau) hinzu.

Dieser neu gebildete Landkreis trug zunächst den Namen Haßberg-Kreis und wurde 1973 in Landkreis Haßberge umbenannt.

Judenverfolgung im Landkreis

In dem in früheren Jahrhunderten (bis 1803) zum Hochstift Würzburg gehörenden Haßfurt, das seit der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Stadt genannt wird, gab es jüdische Niederlassungen bereits im Mittelalter. Im Zusammenhang mit Berichten über die Judenverfolgungen 1298 ("Rindfleisch-Verfolgung") und 1348/49 (Pestzeit) wird Haßfurt als Ort genannt, wo Juden umgekommen sind. Im 15. Jahrhundert, als Haßfurt einen großen Aufschwung nahm (1482: 345 Häuser) lebten jüdische Familien vermutlich in der "Judengasse", die westlich der Brückengasse an der Stadtmauer lag. Nach der Verfolgung in der Pestzeit sind erstmals 1414 wieder Juden in der Stadt nachweisbar, bereits zuvor (1388) wird eine Jude "von Haßfurt" in Miltenberg genannt. 1449 war der Würzburger Bischof Gottfried von Limburg bei drei Juden in Haßfurt mit 80 Gulden verschuldet. 1450 wurden die Juden aus dem Hochstift Würzburg und damit auch aus Haßfurt vertrieben (erneute Vertreibung der in der Folgezeit wieder zugezogenen oder gebliebenen Juden 1560). Die Schulden bei den Juden wurden 1453 durch eine Verordnung Bischof Gottfrieds von Limburg annulliert.

Auch im 17./18. Jahrhundert lebten einzelne jüdische Personen/Familien in der Stadt, wobei es nicht zur Gründung einer Gemeinde kam.

Erst im 19. Jahrhundert vergrößerte sich die Zahl der jüdischen Einwohner so, dass eine Gemeinde gegründet werden konnte: 1814 22 jüdische Einwohner (1,4 % von insgesamt 1.602 Einwohnern), 1837 45 (2,4 % von 1.880), 1867 48 (2,1 % von 2.325), 1871 61 (2,5 % von 2.428), 1890 84 (3,3 % von 2.570), 1900 80 (3,2 % von 2.490), 1910 Höchstzahl von 125 (4,4 % von 2.811).

Bei der Erstellung der Matrikellisten 1817 werden für Haßfurt auf insgesamt sechs Matrikelstellen die folgenden Familienvorstände genannt (mit neuem Familiennamen und Erwerbszweig): Israel Jacob Heßlein (Wein- und Spezereihandel), Seligmann Jacob Heßlein (Wein- und Spezereihandel), Moises Salomon Lonnerstädter (Vieh- und Weinhandel), Joseph Peretz Neubauer (Warenhandel mit Tuch und Schnitt), Seligmann Peritz Dessauer (Viehhandel), Jakob Salomon Friedmann (Warenhandel). Ohne Matrikelstelle blieb Salomon Lonnerstädter (Privatlehrer).

An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde seit der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts einen Betsaal, seit 1888 eine Synagoge (s.u.) sowie eine Religionsschule und ein rituelles Bad. Die Toten der Gemeinde wurden im jüdischen Friedhof in Kleinsteinach beigesetzt. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein Religionslehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Auch 1817 wird mit Salomon Lonnerstädter bereits ein "Privatlehrer" am Ort genannt (s.o.). Seit den 1860er-Jahren kam es zu einem mehrfachen Wechsel der Lehrer, die jeweils nur für wenige Jahre in der Stadt blieben; um 1870 war Rabbiner Dr. Samuel Haymann Schüler einige Zeit als Lehrer und Vorbeter in Haßfurt (Informationen zu ihm auf der Seite zu Autenhausen); seit 1876 war in der Person des Lehrers Moritz Hammelburger über 40 Jahre lang eine hoch anerkannte und beliebte jüdische Persönlichkeit in der Stadt, die die jüdische Gemeinde in dieser Zeit stark geprägt hat. Moritz Hammelburger unterrichtete auch die jüdischen Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums (Schuljahre 1925/26 und 1926/27 Robert Engelhardt, Hermann Rosenthal und Friedel Rosenthal). Nach dem Tod Hammelburgers war war seit 1928 Lothar Stein jüdischer Lehrer. Das Gymnasium besuchten im Schuljahr 1932/33 Kurt Neuburger und Rudolf Roßkamm. Ab 1. September 1933 durfte Stein nicht mehr am Gymnasium unterrichten.