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(Beschreibung der pythagoreischen Stimmung)
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Version vom 22. Dezember 2010, 20:44 Uhr

Beschreibung der pythagoreischen Stimmung


Guido von Arezzo beschreibt in seinem Brief (lateinisches Original) an einen anderen Mönch die pythagoreische Stimmung wie folgt:

Guido von Arezzo



[…] Denn wie die Woche 7 Tage hat, so gibt es 7 Töne in der Musik. Die anderen aber, die über die 7 hinaus zugefügt werden, sind die selben und klingen durchwegs ähnlich, in keiner Weise verschieden, als ob der eine zweifach klingt. Daher bezeichnen wir 7 als tief, die anderen 7 als hoch. Die 7 Buchstaben aber werden nicht zweifach, sondern auf diese Weise verschieden bezeichnet:

Gamma A B C D E F G a b+ c d e f g aa bb cc dd.

[…] Das griechische Gamma, im lateinischen das G, ist hinter den Kopf zu setzen und hierauf beginne man die ganze Linie, die unter der tönenden Schnur liegt, sehr sorgfältig in neun Abschnitte zu teilen, und wo der erste Teil endet, setze man neben das Gamma den ersten Buchstaben A. Von diesem mache bis zur nächsten Grenze ähnlich neun Teile, und wo der erste Teil seine Grenze hat, lege den zweiten Buchstaben B. Nach diesem gehst du zu Gamma zurück, von diesem aus, teile bis zum Ende in vier Teile, und setze an das Ende des ersten Teils den dritten [Buchstaben], das C: teile ähnlich vom ersten [Buchstaben] A [die Saite] durch 4, und ähnlich bezeichnest du den vierten als D. Auf die selbe Weise wie duch den ersten der vierte gefunden wurde, so wird durch den zweiten der fünfte, das E gefunden, und durch den dritten der sechste, das F, und durch den vierten, der siebte, das G. Hierauf zum ersten, zum A zurückgehend, findest du in der Mitte des Raums [die Hälfte der Saite] den andern ersten. Ebenso vom zweiten den anderen zweiten, das b, und vom dritten den andern dritten, das c und durch die restlichen zu diesen auf die Selbe Art die ganze Reihe durch.
Ich möchte das über die Teilung des Monochords gesagte in wenigen Worten zusammenfassen:
Alle Töne durchlaufen bis zu ihren Endpunkten neun Teile. Die Quarte aber, macht immer 4 Schritte, die Quinte drei und die Oktave zwei, weil wir nur auf diese vier Arten teilen.
Hierauf merkte er an, dass zwischen dem zweiten und dritten oder zwischen dem fünften und sechsten äußerst kleine Zwischenräume entstehen, die Halbtöne genannt werden. Zwischen den anderen aber finden sich größere Abstände, und sie werden als Ganztöne bezeichnet. A tonus B semitonium C tonus D tonus E semitonium F tonus G.
Die Töne sind untereinander auf sechs Arten verbunden, als Ganzton, Halbton, große Terz, kleine Terz, Quarte, Quinte. Über Ganz- und Halbton haben wir oben gesprochen.
Eine große Terz aber ist, wenn sich zwischen zwei Tönen zwei Ganztöne befinden.[...][1]


Eine Skizze des von ihn beschriebenen Monochords schaut wie folgt aus:
Diatonik arrezo

Dabei ist anzumerken, dass der als B benannte Ton unserem H entspricht.


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  1. Anm. Eigene Übersetzung des lateinischen Originaltextes.