2003 IV: Unterschied zwischen den Versionen
(Die Seite wurde neu angelegt: <div style="padding:1px;background: #EEEEE6;border:0px groove;"> <center><table border="0" width="800px" cellpadding=5 cellspacing=15> <tr><td width="800px" valign="...) |
|||
(6 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 5: | Zeile 5: | ||
<tr><td width="800px" valign="top"> | <tr><td width="800px" valign="top"> | ||
− | <center><big>'''Leistungskurs Mathematik (Bayern): Abiturprüfung | + | <center><big>'''Leistungskurs Mathematik (Bayern): Abiturprüfung 2003'''</big></center> |
<center><big>'''Stochastik IV'''</big></center> | <center><big>'''Stochastik IV'''</big></center> | ||
− | <center>[http://www.isb.bayern.de/isb/download.aspx?DownloadFileID= | + | <center>[http://www.isb.bayern.de/isb/download.aspx?DownloadFileID=56690cea22e20298b306940dfaa656c6 '''Download der Originalaufgaben: Abitur 2003 LK Mathematik Bayern'''] - [[Media:Burkard Christian_Mathlk03.pdf|Lösung gesamt]]</center> |
− | <center>Erarbeitet von | + | <center>Erarbeitet von Christian Burkard und Julius Schmidt</center> |
</td></tr></table></center> | </td></tr></table></center> | ||
Zeile 25: | Zeile 25: | ||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
;Aufgabe 1 | ;Aufgabe 1 | ||
− | Zeigen Sie, dass | + | Im Januar 2002 war in einer Zeitung zu lesen, dass die neuen Euro- |
+ | Münzen keine Laplace-Münzen seien. Bei einem Experiment mit einer | ||
+ | 2-Euro-Münze, die man 1000-mal auf dem Tisch kreiseln ließ, sei | ||
+ | 600-mal Zahl oben liegen geblieben. | ||
+ | |||
+ | ;a) | ||
+ | Zeigen Sie, dass bereits bei 200 Würfen einer Laplace-Münze die | ||
+ | Wahrscheinlichkeit dafür, dass in wenigstens 60 % der Fälle Zahl | ||
+ | oben liegen bleibt, kleiner als 0,5 % ist. | ||
:{{Lösung versteckt| | :{{Lösung versteckt| | ||
− | [[Bild: | + | [[Bild:Burkard Christian_1a.jpg]] |
}} | }} | ||
− | |||
+ | ;b) | ||
+ | Begründen Sie, dass die Stabdiagramme der Binomialverteilungen | ||
+ | mit p = 0,5 achsensymmetrisch sind. Geben Sie die Symmetrieachse | ||
+ | an. | ||
− | + | :{{Lösung versteckt| | |
+ | [[Bild:Burkard Christian_1b.jpg]] | ||
+ | }} | ||
− | + | ;c) | |
+ | Ermitteln Sie mit Hilfe der Ungleichung von Tschebyschow eine | ||
+ | möglichst kleine obere Schranke für die Wahrscheinlichkeit, bei 1000 | ||
+ | Würfen einer Laplace-Münze wenigstens 600-mal Zahl zu erhalten. | ||
+ | Vergleichen Sie diesen Wert mit dem Ergebnis aus Teilaufgabe 1a | ||
+ | und nehmen Sie dazu kurz Stellung. | ||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
:{{Lösung versteckt| | :{{Lösung versteckt| | ||
− | [[Bild: | + | [[Bild:Burkard Christian_1c.jpg]] |
}} | }} | ||
− | |||
+ | ;d) | ||
+ | Aufgrund des Zeitungsartikels führte ein Schüler eine eigene Versuchsreihe | ||
+ | durch. Er ließ eine 2-Euro-Münze 250-mal auf dem Tisch | ||
+ | kreiseln; dabei blieb 139-mal Zahl oben. | ||
+ | Stellen Sie durch Näherung mit der Normalverteilung fest, ob dieses | ||
+ | Ergebnis auf einem Niveau von 5 % signifikant dafür ist, dass bei | ||
+ | dieser Münze häufiger Zahl oben liegen bleibt als bei einer Laplace- | ||
+ | Münze. | ||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
:{{Lösung versteckt| | :{{Lösung versteckt| | ||
− | [[Bild: | + | [[Bild:Burkard Christian_1d.jpg]] |
− | + | ||
− | + | ||
− | + | ||
− | + | ||
− | + | ||
}} | }} | ||
+ | |||
</td></tr></table></center> | </td></tr></table></center> | ||
</div> | </div> | ||
− | |||
<div style="padding:1px;background: #EEEEE6;border:0px groove;"> | <div style="padding:1px;background: #EEEEE6;border:0px groove;"> | ||
Zeile 88: | Zeile 83: | ||
<center><table border="0" width="800px" cellpadding=5 cellspacing=15> | <center><table border="0" width="800px" cellpadding=5 cellspacing=15> | ||
<tr><td width="800px" valign="top"> | <tr><td width="800px" valign="top"> | ||
− | + | ||
− | ;Aufgabe | + | ;Aufgabe 2 |
− | + | Auf dem Schulfest des Laplace-Gymnasiums wurde untersucht, welchen | |
+ | Einfluss es hat, ob eine 2-Euro-Münze geworfen oder auf dem Tisch gekreiselt | ||
+ | wird. Jeder Schüler durfte selbst entscheiden, ob er lieber werfen | ||
+ | oder kreiseln wollte. In der Schülerzeitung war anschließend Folgendes | ||
+ | zu lesen: | ||
+ | “70 % der Schüler kreiselten die Münze. Insgesamt ist in 56 % aller Fälle | ||
+ | Zahl oben liegen geblieben, wobei davon 72,5 % durch Kreiseln erzielt | ||
+ | worden sind.“ | ||
+ | Wie groß ist die relative Häufigkeit des Ereignisses „Zahl liegt oben“ | ||
+ | beim Werfen und wie groß ist sie beim Kreiseln? | ||
+ | |||
:{{Lösung versteckt| | :{{Lösung versteckt| | ||
− | [[Bild: | + | [[Bild:Burkard Christian_2.jpg]] |
}} | }} | ||
</td></tr></table></center> | </td></tr></table></center> | ||
Zeile 105: | Zeile 110: | ||
<tr><td width="800px" valign="top"> | <tr><td width="800px" valign="top"> | ||
− | ;Aufgabe | + | ;Aufgabe 3 |
− | + | Eine Laplace-Münze wird so oft geworfen, bis zweimal hintereinander | |
+ | die gleiche Seite oben liegen bleibt. Insgesamt wird aber höchstens n-mal | ||
+ | geworfen. Die Zufallsgröße X sei die Anzahl der Würfe, E<sub>n</sub> (X) sei ihr | ||
+ | Erwartungswert. | ||
;a) | ;a) | ||
− | + | Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, bei n-maligem Werfen immer | |
− | + | abwechselnd beide Seiten zu erhalten? | |
:{{Lösung versteckt| | :{{Lösung versteckt| | ||
− | [[Bild: | + | [[Bild:Burkard Christian_3a.jpg]] |
}} | }} | ||
− | |||
;b) | ;b) | ||
− | + | Bestimmen Sie E<sub>2</sub> (X), E<sub>3</sub>(X) und E<sub>4</sub> (X) . | |
:{{Lösung versteckt| | :{{Lösung versteckt| | ||
− | [[Bild: | + | [[Bild:Burkard Christian_3b.jpg]] |
}} | }} | ||
− | |||
+ | ;c) | ||
+ | Zeigen Sie, dass gilt: E<sub>n+1</sub> (X)- E<sub>n</sub> (X) = 0,5<sup>n-1</sup> | ||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
:{{Lösung versteckt| | :{{Lösung versteckt| | ||
− | [[Bild: | + | [[Bild:Burkard Christian_3c.jpg]] |
}} | }} | ||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | + | ;d) | |
+ | Erläutern Sie, warum E<sub>n</sub> (X) für n → + ∞ nicht größer als 3 wird, | ||
+ | und interpretieren Sie diese Tatsache im vorliegenden Zufallsexperiment. | ||
− | |||
:{{Lösung versteckt| | :{{Lösung versteckt| | ||
− | [[Bild: | + | [[Bild:Burkard Christian_3d.jpg]] |
}} | }} | ||
</td></tr></table></center> | </td></tr></table></center> |
Aktuelle Version vom 11. April 2010, 16:48 Uhr
|
Im Januar 2002 war in einer Zeitung zu lesen, dass die neuen Euro- Münzen keine Laplace-Münzen seien. Bei einem Experiment mit einer 2-Euro-Münze, die man 1000-mal auf dem Tisch kreiseln ließ, sei 600-mal Zahl oben liegen geblieben.
Zeigen Sie, dass bereits bei 200 Würfen einer Laplace-Münze die Wahrscheinlichkeit dafür, dass in wenigstens 60 % der Fälle Zahl oben liegen bleibt, kleiner als 0,5 % ist.
Begründen Sie, dass die Stabdiagramme der Binomialverteilungen mit p = 0,5 achsensymmetrisch sind. Geben Sie die Symmetrieachse an.
Ermitteln Sie mit Hilfe der Ungleichung von Tschebyschow eine möglichst kleine obere Schranke für die Wahrscheinlichkeit, bei 1000 Würfen einer Laplace-Münze wenigstens 600-mal Zahl zu erhalten. Vergleichen Sie diesen Wert mit dem Ergebnis aus Teilaufgabe 1a und nehmen Sie dazu kurz Stellung.
Aufgrund des Zeitungsartikels führte ein Schüler eine eigene Versuchsreihe durch. Er ließ eine 2-Euro-Münze 250-mal auf dem Tisch kreiseln; dabei blieb 139-mal Zahl oben. Stellen Sie durch Näherung mit der Normalverteilung fest, ob dieses Ergebnis auf einem Niveau von 5 % signifikant dafür ist, dass bei dieser Münze häufiger Zahl oben liegen bleibt als bei einer Laplace- Münze. |
Auf dem Schulfest des Laplace-Gymnasiums wurde untersucht, welchen Einfluss es hat, ob eine 2-Euro-Münze geworfen oder auf dem Tisch gekreiselt wird. Jeder Schüler durfte selbst entscheiden, ob er lieber werfen oder kreiseln wollte. In der Schülerzeitung war anschließend Folgendes zu lesen: “70 % der Schüler kreiselten die Münze. Insgesamt ist in 56 % aller Fälle Zahl oben liegen geblieben, wobei davon 72,5 % durch Kreiseln erzielt worden sind.“ Wie groß ist die relative Häufigkeit des Ereignisses „Zahl liegt oben“ beim Werfen und wie groß ist sie beim Kreiseln? |
Eine Laplace-Münze wird so oft geworfen, bis zweimal hintereinander die gleiche Seite oben liegen bleibt. Insgesamt wird aber höchstens n-mal geworfen. Die Zufallsgröße X sei die Anzahl der Würfe, En (X) sei ihr Erwartungswert.
Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, bei n-maligem Werfen immer abwechselnd beide Seiten zu erhalten?
Bestimmen Sie E2 (X), E3(X) und E4 (X) .
Zeigen Sie, dass gilt: En+1 (X)- En (X) = 0,5n-1
Erläutern Sie, warum En (X) für n → + ∞ nicht größer als 3 wird, und interpretieren Sie diese Tatsache im vorliegenden Zufallsexperiment. |