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Beantworten Sie dann folgende Fragen:
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* Was ist der Zweck eines "guten" Staates, der richtig regiert wird?
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* Welche Gewalten gibt es im Staat im Sinne Montesquieus  und was sind ihre Aufgaben?
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* Warum ist laut Montesquieu eine Gewaltenteilung notwendig? (mehrere Gründe)  Wie funktioniert sie?
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* Welche Rechte hat das Volk?
  
 
==Frühere Hausaufgaben==
 
==Frühere Hausaufgaben==

Version vom 24. November 2014, 21:35 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Hausaufgaben

Klausurstoff

S. 8 - 10 (incl. "Demokratie und Gewaltenteilung")
S. 14-17 Grundwissensbegriffe
S. 18 - 22 Hermannmythos: Histor. Realität, Entwicklung des Mythos, Funktion des Mythos
S. 37 - 41 Nationalismus und Nationalstaaten nach der frz. Revolution
S. 48 - 51 Deutsch - Französisches Verhältnis
S. 58 Zusammenfassung

Methodik: Vgl. Allgemeines unter Geschichte Q12

Aktuelle Hausaufgabe

Für Dienstag, 2.12.2014:

Lesen Sie im Buch S. 86-87 / M5.

Beantworten Sie dann folgende Fragen:

  • Was ist der Zweck eines "guten" Staates, der richtig regiert wird?
  • Welche Gewalten gibt es im Staat im Sinne Montesquieus und was sind ihre Aufgaben?
  • Warum ist laut Montesquieu eine Gewaltenteilung notwendig? (mehrere Gründe) Wie funktioniert sie?
  • Welche Rechte hat das Volk?

Frühere Hausaufgaben

Lesen Sie S. 52, M6a bzw. b durch und beantworten Sie in Bezug auf die Quelle die Aufgabe 1 zur Quelle. Notieren Sie sich Stichpunkte in einer 2-spaltigen Tabelle.

Otto von Bismarcks Sicht der Franzosen Paul de Saint-Victors Sicht der Deutschen






Buch : S. 44 M9:

  1. Wesentliche Typen und Phasen der Nationbildung ....
  2. Ordnen Sie die dt. und frz. Nationwerdung den Phasen und Typen zu ...


S. 38 (Merkmale), S. 39 - 40 und S. 55 M9c

  • Welche Rolle spielt der Nationalismus in der Deutschen Geschichte zwischen ca 1800 und 1945?
  • Wie entwickelt und wandelt er sich?




  • Buch, S. 18: ==> Kontrastieren Sie "Die Sicht des Tacitus" und Buch S. 24 M7b (Die Sicht der modernen Geschichtswissenschaft) mit Hilfe von Notizen!
  • Lesen Sie Buch S. 20/21 und bereiten Sie eine knappe Einordnung der Verwendung des Herrmannmythos in M2 - M5 vor!



.

Die Begriffe "Deutsch" und "Nation" in der deutschen Geschichte

Begriff "dituisc" zunächst für germanische Sprache der Ost Franken im Mittelalter, dann für Bevölkerung, wie diese Sprache spricht.


Definition über

  • gemeinsame deutsche Sprache und Kultur
  • gemeinsame Herkunft (Ethnie)
  • rechtliche Zugehörigkeit zu einem Staat


Probleme starke Mischung verschiedener ethnischer Elemente in deutscher Nation:

  • Germanen (sehr verschiedene Stämme)
  • Kelten
  • stark romanisierte Gruppen von Germanen und Kelten
  • Slawen


Entstehung des Nationalstaates:

  • Vereinigung der Gruppen durch fränkische Eroberungen im frühen Mittelalter dann durch Ablösung

des ostfränkischen Reichsteils vom stärker galloromanisch prägten Westteil

  • Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation (mit deutschen Fürsten als Kaiser) mit stark föderalistische Tradition
  • " nationale" Identität beruht eher auf Kleinstaat/regionaler Identifikation
  • religiöse Spaltung und Schwächung des Kaisertum im 16. und 17. Jahrhundert
  • lange kein einheitlicher Nationalstaat
  • in der Barockzeit Abgrenzung gegen französische Sprache und Kultur, gleichzeitig aber massive Vorbildwirkung Frankreichs in der höfischen Kultur


19. Jahrhundert:

  • Deutsches Nationalbewusstsein erst ab dem 19. Jahrhundert klar entwickelt gegenüber napoleonischem Frankreich (Besatzungsmacht) ==> Nationalbewegung von "unten" in Befreiungskriegen
  • Liberalismus und Nationalismus bewirken Verbindung der Ideen der nationalen Einheit mit politischer Mitbestimmung/Souveränität des Volkes
  • Herder / Fichte: Idee der deutschen Kulturnation
  • "Deutschsein" lange nur über Sprache und Kultur definiert
  • späte Nationwerdung
  • 1848 scheitert Versuch der Gründung des einheitlichen Nationalstaates durch souveränes Volk an der Ablehnung der Krone durch preuß. König
  • 1871 wird Nationalstaat unter fürstlich/militärischem Vorzeichen von oben gegründet - nicht aus demokratischer Tradition bzw. vom souveränen Staatsvolk, das die Nation repräsentiert.


Gw-nation-w.pdf

Der Herrmannmythos

  • Historische Wirklichkeit und Mythos
  • Wirkung/Verwendung des Hermann-Mythos

Hermann-mythos-w.pdf

Nationalismus und Nationalstaatsbildung

  • Begriffsbestimmung Nationalismus
  • Typen und Phasen der Nationalstaatsgründung
  • Wandel des Nationalismus von liberalem zu reaktinärem/integralen Nationalismus


Download Zusammenfassung Nation/Nationalismus
Nationalismus-w.pdf


Überlegung:
Wie kann man Sie die Ereignisse 1815, 1832 1848, 1871, 1914 und 1939 - 1945 mit der Entwicklung des Nationalismus in Deutschland in Bezug setzen?

  • 1815 Wiener Kongress: im Kampf gen Napoleon aufgeflammte/genutzte Nationalbewegung wird wieder zurückgedrängt/eingedämmt durch Fürsten
  • 1832 Hambacher Fest Vormärz-Bewegung, Junges Deutschland: Ziel "Befreiung von der Tyrannei, Umsetzung der Prinzipien der Franz. Revolution"
  • 1848/49 dt. Revolution: Scheitern der Nationalstaatsbildung "von unten" durch souveräne Nation/Parlament
  • 1871 wird das Ziel "erreicht", aber Einheit wird über Freiheit/Partizipation (im Inneren) gestellt
  • seit Ende des 19. Jh. offensichtlicher Wandel des Nationalismus: Antisemitismus/Rassismus zeigen innere, Imperialismus und 1. Weltkrieg äußere Feindbilder als wichtige Faktoren
  • 1914: allgemein massive Überlegenheitsgefühle der Nationen, in FR Idee der Revanche für 1871, ind D Idee der Wiederholung von 1871 ...
  • 1939: Überlegenheitsgefühl, Nationale Revanche für Versailler Vertrag, Wunsch nach alter Größe, Opferbereitschaft und Unterordnung, antisemitisch-rassistische Motive

Deutschland und Frankreich: Mythen, Stereotypen, Symbole und Feindbilder

Stationen des Konflikts

  • Napoleonische Kriege (Freiheitskriege)
  • Rheinkrise 1840
  • 1870/71 Reichsgründung/Dt.-franz. Krieg
  • ab 1880 Zeit des Imperialismus
  • 1. Weltkrieg 1914-18
  • 2. Weltkrieg 1939-45


Stereotypen

  • Begriffsdefinition Stereotype: Buch, S. 49


Wirkung von Stereotypen: Gegenseitige Wahrnehmung am Beispiel 1870/71 (S. 52, M6a)

Bismarck über Frankreich:

  • pauschaler Vorwurf, Frankreich habe seit zwei Jahrhunderten einen Eroberungskrieg gegen Deutschland geführt
  • Stereotype: Herrschsucht und Anmaßung
  • Grundprinzip: Vereinfachung + Verallgemeinerung


Paul de Saint-Victor über Deutschland:

  • Stereotype: Die Deutschen sind Barbaren (Verallgemeinerung!)
  • D hat planvoll den Ruin und die Invasion in Frankreich vorbereitet (unbewiesene Behauptung)
  • Unterstellung eines permanenten Hasses der Deutschen auf Frankreich (Verallgemeinerung)

- deutsche Dichtung und Erziehung fördert Hass systematisch (unbewiesene Behauptung)


Feindbilder und Selbstbilder in Karikaturen:

  • Karikaturen: Wichtig ist jeweils die Täter-Opfer Symbolik. Besonders interessant die Verwendung verschiedener Frauenbilder/-typen:



  • Architektur: Vgl. Buch S. 56/57 : Siegessäule in Berlin

Berlin - Siegessäule Großer Tiergarten 2012.jpg


  • Mythos Erbfeindschaft: Vgl. Buch, S. 52/M6c
  • keine Anhaltspunkte für das Bestehen einer Erbfeindschaft vor 1870/71, da weder die Massen der Bevölkerung in Deutschland und Frankreich noch die herrschenden Eliten dieses Bewusstsein hatten
  • vor 1871 gab es effektiv keine geeinte deutsche Nation, die Teil dieser Feindschaft hätte sein können
  • Entstehung des falschen Geschichtsbildes einer "Erbfeindschaft" erst 1870/71, geschürt insbesondere seitens der Deutschen, um das eigene, noch instabile Nationalbewusstsein zu festigen (histor.-polit. Funktion!)

Idee der Erbfeindschaft erfunden, um bestehende zu rechtfertigen bzw. das Misstrauen/den nächsten Kampf zu erhalten bzw. rechtfertigen

Deutschland: Insbesondere die Erziehung im Kaiserreich, die Propaganda im 1. Weltkrieg und die deutsche Publizistik angesichts des Versailler Vertrages und Ruhrkampfes nach dem 1. Weltkrieg verhärteten die antifranzösischen Ressentiments in der deutschen Bevölkerung
Frankreich: Schmach der Niederlage 1871, zweimaliger Überfall Deutschlands auf Frankreich: Zerstörungen in Frankreich im 1. Weltkrieg und Besetzung Frankreichs im 2. Weltkrieg wirken auf französischer Seite verstärkend


Überwindung des Deutsch-Französischen Gegensatzes:

Nach 2. Welkrieg gilt für beide Nationen:

  • leidvolle Erfahrung aus zwei Weltkriegen in beiden Ländern (Zerstörung, Niederlage, Besetzung, Teilung)
  • Bedeutungsverlust ggü. Situation vor 1914, bes. aber auch ggü. den Supermächten USA und UdSSR
  • gemeinsam erkannte Bedrohung besonders durch den Kommunismus/die UdSSR ==> neues Feindbild/geteilte Angst verbindet Franzosen und Deutsche


Moderne politische Ordnungsformen und Prinzipien

Trennung von Kirche und Staat

Mitsprache als Grundlage einer Gewaltenteilung:
Konsensuale Herrschaft in Lehenswesen und Fürstlicher vs. Ständischer Gewalt

Naturrecht, Menschenrechte und Gewaltenteilung: Die Gedanken der Aufklärung