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K (Klausurstoff)
K (Klausurstoff für Klausur 12-1)
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==Klausurstoff  für Klausur 12-1==
 
==Klausurstoff  für Klausur 12-1==
  
: S. 8 - 10 (incl. "Demokratie und Gewaltenteilung")
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: S. 8 - 10 (nur bis zum Ende des auf S. 9 beginnenden Abschnitts)
: S. 14-17 Grundwissensbegriffe
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: S. 14-17 bzw. S. 68 - 71  Grundwissensbegriffe
: S. 18 - 22 Hermannmythos: Histor. Realität,  Entwicklung des Mythos, Funktion des Mythos
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: S. 18 - 22   bzw.  S.  72 - 76  Hermannmythos: Realität,  Entwicklung des Mythos, Funktion des Mythos
: S. 37 - 41 Nationalismus und Nationalstaaten nach der frz. Revolution
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: S. 37 - 41   bzw.  S. 81 - 85  Nationalismus und Nationalstaaten nach der frz. Revolution
: S. 48 - 51 Deutsch - Französisches Verhältnis
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: S. 48 - 51   bzw.  S. 98 - 101  Deutsch - Französisches Verhältnis
: S. 58 Zusammenfassung "Die Ideen"
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: S. 58 bzw.  S. 118  Zusammenfassung "Die Ideen"
: S. 84 - 85 Menschenrechte und Gewaltenteilung
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: S. 84 - 85   bzw.  S.  50 - 51 Menschenrechte und Gewaltenteilung
: S. 96  Zusammenfassung "Grundlagen ..."
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: S. 96 bzw.  S.  62 Zusammenfassung "Grundlagen politischer ..."   bzw. "Wurzeln europäischen ...")
: S. 124-126
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Wikieinträge!!!
  
 
Methodik:  Vgl. [http://wikis.zum.de/rmg/index.php?title=Q12_Geschichte&action=submit#1 Allgemeines unter Geschichte Q12]
 
Methodik:  Vgl. [http://wikis.zum.de/rmg/index.php?title=Q12_Geschichte&action=submit#1 Allgemeines unter Geschichte Q12]

Version vom 14. Dezember 2017, 02:49 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Aktuell:

Klausurstoff für Klausur 12-1

S. 8 - 10 (nur bis zum Ende des auf S. 9 beginnenden Abschnitts)
S. 14-17 bzw. S. 68 - 71 Grundwissensbegriffe
S. 18 - 22 bzw. S. 72 - 76 Hermannmythos: Realität, Entwicklung des Mythos, Funktion des Mythos
S. 37 - 41 bzw. S. 81 - 85 Nationalismus und Nationalstaaten nach der frz. Revolution
S. 48 - 51 bzw. S. 98 - 101 Deutsch - Französisches Verhältnis
S. 58 bzw. S. 118 Zusammenfassung "Die Ideen"
S. 84 - 85 bzw. S. 50 - 51 Menschenrechte und Gewaltenteilung
S. 96 bzw. S. 62 Zusammenfassung "Grundlagen politischer ..." bzw. "Wurzeln europäischen ...")


Wikieinträge!!!

Methodik: Vgl. Allgemeines unter Geschichte Q12



Hausaufgaben

Aktuelle Hausaufgabe

.

Frühere Hausaufgaben

Betrachten Sie dieses Video!
https://www.youtube.com/watch?v=3OnTUTuqC_4

  • Erarbeiten Sie die 5 wesentlichen Fakten über die Renaissance.
  • Welche wichtigen Veränderungen ggü. dem Mittelalter ergeben sich?
  • Was ist an der Renaissance "modern" und eine wichtige Voraussetzung für das Denken und Leben der heutigen Zeit?



  • Erarbeiten Sie in Stichpunkten aus S. 38 [bzw. ca. S. 71 ff] ("Französische Revolution") bis S. 40 [bzw. ca. S. 73] ("Nationalbewusstsein in Deutschland") einen Gegenüberstellung der unterschiedliche Entwicklung und Grundideen des französischen und deutschen Nationalbewusstseins!




Lesen S. 20/21 bzw. S. 74/75 + Einordnung der Verwendung des Herrmannmythos in Bildquellen M2 - M5


Text "Die Deutschen" (im Unterricht ausgeteilt)

  1. Welche Konzepte von "deutsch" finden sich? Woran / Wie wird "deutsch" dabei definiert?
  2. Welche Faktoren fördern die Entstehung der deutschen Nation / des deutschen Nationalbewußtseins?
  3. Welche Faktoren behindern diese Entwicklung?



.






.

Die Begriffe "Deutsch" und "Nation" in der deutschen Geschichte

Begriff "dituisc" zunächst für germanische Sprache der Ost Franken im Mittelalter, dann für Bevölkerung, wie diese Sprache spricht.


Definition über

  • gemeinsame deutsche Sprache und Kultur
  • gemeinsame Herkunft (Ethnie)
  • rechtliche Zugehörigkeit zu einem Staat


Probleme starke Mischung verschiedener ethnischer Elemente in deutscher Nation:

  • Germanen (sehr verschiedene Stämme)
  • Kelten
  • stark romanisierte Gruppen von Germanen und Kelten
  • Slawen


Entstehung des Nationalstaates:

  • Vereinigung der Gruppen durch fränkische Eroberungen im frühen Mittelalter dann durch Ablösung des ostfränkischen Reichsteils vom stärker galloromanisch geprägten Westteil
  • Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation (mit deutschen Fürsten als Kaiser) mit stark föderalistischer Tradition
  • " nationale" Identität beruht eher auf Kleinstaat/regionaler Identifikation
  • religiöse Spaltung und Schwächung des Kaisertums im 16. und 17. Jahrhundert
  • lange kein einheitlicher Nationalstaat
  • in der Barockzeit Abgrenzung gegen französische Sprache und Kultur, gleichzeitig aber massive Vorbildwirkung Frankreichs in der höfischen Kultur


19. Jahrhundert:

  • Deutsches Nationalbewusstsein erst ab dem 19. Jahrhundert klar entwickelt gegenüber napoleonischem Frankreich (Besatzungsmacht) ==> Nationalbewegung von "unten" in Befreiungskriegen
  • Liberalismus und Nationalismus bewirken Verbindung der Ideen der nationalen Einheit mit politischer Mitbestimmung/Souveränität des Volkes
  • Herder / Fichte: Idee der deutschen Kulturnation
  • "Deutschsein" lange nur über Sprache und Kultur definiert
  • späte Nationwerdung
  • 1848 scheitert Versuch der Gründung des einheitlichen Nationalstaates durch souveränes Volk an der Ablehnung der Krone durch preuß. König
  • 1871 wird Nationalstaat unter fürstlich/militärischem Vorzeichen von oben gegründet - nicht aus demokratischer Tradition bzw. vom souveränen Staatsvolk, das die Nation repräsentiert.


Gw-nation-w.pdf

Der Herrmannmythos

  • Historische Wirklichkeit und Mythos
  • Wirkung/Verwendung des Hermann-Mythos

Hermann-mythos-w.pdf


Nationalismus und Nationalstaatsbildung

  • Begriffsbestimmung Nationalismus
  • Typen und Phasen der Nationalstaatsgründung
  • Wandel des Nationalismus von liberalem zu reaktinärem/integralen Nationalismus


Download Zusammenfassung Nation/Nationalismus
Nationalismus-w.pdf


Überlegung:
Wie kann man Sie die Ereignisse 1815, 1832 1848, 1871, 1914 und 1939 - 1945 mit der Entwicklung des Nationalismus in Deutschland in Bezug setzen?

  • 1815 Wiener Kongress: im Kampf gen Napoleon aufgeflammte/genutzte Nationalbewegung wird wieder zurückgedrängt/eingedämmt durch Fürsten
  • 1832 Hambacher Fest Vormärz-Bewegung, Junges Deutschland: Ziel "Befreiung von der Tyrannei, Umsetzung der Prinzipien der Franz. Revolution"
  • 1848/49 dt. Revolution: Scheitern der Nationalstaatsbildung "von unten" durch souveräne Nation/Parlament
  • 1871 wird das Ziel "erreicht", aber Einheit wird über Freiheit/Partizipation (im Inneren) gestellt
  • seit Ende des 19. Jh. offensichtlicher Wandel des Nationalismus: Antisemitismus/Rassismus zeigen innere, Imperialismus und 1. Weltkrieg äußere Feindbilder als wichtige Faktoren
  • 1914: allgemein massive Überlegenheitsgefühle der Nationen, in FR Idee der Revanche für 1871, ind D Idee der Wiederholung von 1871 ...
  • 1939: Überlegenheitsgefühl, nationale Revanche für Versailler Vertrag, Wunsch nach alter Größe, Opferbereitschaft und Unterordnung, antisemitisch-rassistische Motive

.


Deutschland und Frankreich: Mythen, Stereotypen, Symbole und Feindbilder

Stationen des Konflikts

  • Napoleonische Kriege (Freiheitskriege)
  • Rheinkrise 1840
  • 1870/71 Reichsgründung/Dt.-franz. Krieg
  • ab 1880 Zeit des Imperialismus
  • 1. Weltkrieg 1914-18
  • 2. Weltkrieg 1939-45


Stereotypen

  • Begriffsdefinition Stereotype: Buch, S. 49


Wirkung von Stereotypen: Gegenseitige Wahrnehmung am Beispiel 1870/71 (S. 52, M6a)

Bismarck über Frankreich:

  • pauschaler Vorwurf, Frankreich habe seit zwei Jahrhunderten einen Eroberungskrieg gegen Deutschland geführt
  • Stereotype: Herrschsucht und Anmaßung
  • Grundprinzip: Vereinfachung + Verallgemeinerung


Paul de Saint-Victor über Deutschland:

  • Stereotype: Die Deutschen sind Barbaren (Verallgemeinerung!)
  • D hat planvoll den Ruin und die Invasion in Frankreich vorbereitet (unbewiesene Behauptung)
  • Unterstellung eines permanenten Hasses der Deutschen auf Frankreich (Verallgemeinerung)

- deutsche Dichtung und Erziehung fördert Hass systematisch (unbewiesene Behauptung)


Feindbilder und Selbstbilder in Karikaturen:

  • Karikaturen: Wichtig ist jeweils die Täter-Opfer Symbolik. Besonders interessant die Verwendung verschiedener Frauenbilder/-typen:



  • Architektur: Vgl. Buch S. 56/57 : Siegessäule in Berlin

Berlin - Siegessäule Großer Tiergarten 2012.jpg


  • Mythos Erbfeindschaft: Vgl. Buch, S. 52/M6c
  • keine Anhaltspunkte für das Bestehen einer Erbfeindschaft vor 1870/71, da weder die Massen der Bevölkerung in Deutschland und Frankreich noch die herrschenden Eliten dieses Bewusstsein hatten
  • vor 1871 gab es effektiv keine geeinte deutsche Nation, die Teil dieser Feindschaft hätte sein können
  • Entstehung des falschen Geschichtsbildes einer "Erbfeindschaft" erst 1870/71, geschürt insbesondere seitens der Deutschen, um das eigene, noch instabile Nationalbewusstsein zu festigen (histor.-polit. Funktion!)

Idee der Erbfeindschaft erfunden, um bestehende zu rechtfertigen bzw. das Misstrauen/den nächsten Kampf zu erhalten bzw. rechtfertigen

Deutschland: Insbesondere die Erziehung im Kaiserreich, die Propaganda im 1. Weltkrieg und die deutsche Publizistik angesichts des Versailler Vertrages und Ruhrkampfes nach dem 1. Weltkrieg verhärteten die antifranzösischen Ressentiments in der deutschen Bevölkerung
Frankreich: Schmach der Niederlage 1871, zweimaliger Überfall Deutschlands auf Frankreich: Zerstörungen in Frankreich im 1. Weltkrieg und Besetzung Frankreichs im 2. Weltkrieg wirken auf französischer Seite verstärkend


Überwindung des Deutsch-Französischen Gegensatzes:

Nach 2. Welkrieg gilt für beide Nationen:

  • leidvolle Erfahrung aus zwei Weltkriegen in beiden Ländern (Zerstörung, Niederlage, Besetzung, Teilung)
  • Bedeutungsverlust ggü. Situation vor 1914, bes. aber auch ggü. den Supermächten USA und UdSSR
  • gemeinsam erkannte Bedrohung besonders durch den Kommunismus/die UdSSR ==> neues Feindbild/geteilte Angst verbindet Franzosen und Deutsche

Wurzen und Traditionen europäischen Denkens

Antike Wurzeln

Antike wurzeln europäischen Denkens.pdf


Moderne politische Ordnungsformen und Prinzipien

Trennung von Kirche und Staat seit dem Investiturstereit

Mittelalterliche Wurzeln der Gewaltenteilung:
Konsensuale Herrschaft im Lehenswesen und Fürstlicher vs. Ständische Gewalt

Aufklärung: Naturrecht, Menschenrechte und Gewaltenteilung

Aufkl gwt gr.pdf


Die Gedanken der Aufklärung


Staatsrechtslehre: Aufbau und Zweck des Staates

John Locke, Second Treatise on Government (1690)

Was ist der Zweck eines „guten“ Staates?

  • Leben, Freiheit und Besitz jedes Menschen in der Gesellschaft zu schützen
  • Erhaltung der Gesellschaft und jeder Person in ihr
  • Volk bestimmt durch Selbstbestimmung und Wahl die Macht des Staates
  • Macht soll vom Volk ausgehen

Welche Gewalten gibt es im Staat im Sinne Lockes und was sind ihre Aufgaben?

  • Legislative
  • Erhaltung der Gesellschaft
  • Auf das Wohl des Volkes ausgerichtet
  • Keine vom Volk ungewünschte Steuererhebung
  • Legislative kann ihre Gewalt nicht weitergeben, bes. nicht an
  • Exekutive
  • Muss zum Wohle der Gemeinschaft angewendet werden
  • Volk kümmert sich nicht um Exekutive, solange das Wohl und die Ansichten des Volkes berücksichtigt werden

Welche Beschränkungen der Gewalten gibt es laut Locke?

  • Wille des Volkes /natürliches Selbstbestimmungsrecht
  • Missbrauch des vom Volk geschenkten Vertrauens

Welche Rechte hat das Volk?

  • Genuss aller Freiheit, Rechte und Privilegien des Naturrechts
  • Schutz von Leben, Freiheit und Besitz
  • Bestrafung anderer, die das Recht des Volkes verletzen
  • Volk kann Macht der Regierung einschränken oder zurückfordern, wenn diese/Staat seinen Zweck nicht erfüllt! ==> Widerstandsrecht!


Montesquieu (1748) über moderne Verfassungen, Buch S. 86, M5

Zweck des Staates: Erhalt der Freiheit und Sicherheit der Bürger

  • Legislative: Volk macht Gesetze in repräsentativer Versammlung – da eine dauernde Gesamtversammlung in größeren Staaten unmöglich ist
  • Exekutive: Schutz der Bürger voreinander und vor äußeren Gefahren, idealerweise durch Monarch, der schnell und effektiv handeln kann
  • Judikative: Schlichtung/Regelung der Streitigkeiten der Bürger untereinander bzw. zw. Staat und Bürger

Schon wenn nur zwei der drei Gewalten in einer Hand sind, ist die Freiheit der Bürger verloren, da zu viel Macht in der Hand eines Einzelnen/einer Gruppe liegt!


Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte durch die franz. Nationalversammlung (1789)

  • Zweck der Staates:
  • Bewahrung der natürlichen und unverlierbaren Menschenrechte
  • Ordnung des menschliches Zusammenlebens
  • Legitimierung der Macht:
  • kein Einzelner kann Autorität ausüben -> Souveränität liegt in der Nation
  • Sicherung der Menschen- und Bürgerrechte
  • Rechte der Bürger:
  • Freiheit, Eigentum, Sicherheit, Widerstand gg. Bedrückung, Gleichberechtigung, Mitbestimmung, Meinungsfreiheit, Rechtstransparenz
  • Grundprinzipien:
  • Freiheit und Gleichheit von Geburt an
  • Ausübung der Rechte nur ohne Einschränkung anderer
  • Bindung ans Gesetz (beidseitig, d.h. Bürger und Staat/Institutionen)
  • „Im Zweifelsfall für den Angeklagten“
  • Steuern zur Aufrechterhaltung des Staates nötig
  • Gewaltenteilung


Amerikanische Unabhängigkeitserklärung 1776 , Buch S. 203, M4 bis Z.40

Unabhängigkeit von anderen Staaten /Regierungen, die keine guten Regierungen im unten gen. Sinne sind

Zweck des neu gegründeten Staates:

  • Sicherung der Rechte der Menschen
  • regierende Gewalt ist in Form zu organisieren, die diesem Ziel dient


Legitimation der Macht der Regierung:

  • nur durch Zustimmung der Regierten


Unveräußerliche, angeborene Rechte der Menschen:

  • Gewährleistung ihrer Sicherheit
  • Leben , Freiheit, Streben nach Glück
  • Änderung oder Sturz der Regierung, die Staatszweck nicht erfüllt


Weitere wesentliche Grundprinzipien dieses Staates:

  • Missbräuche und Übergriffe verhindern/bekämpfen
  • Despotismus überall bekämpfen
  • Alle Menschen sind gleich




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