Beispiel: Dramenerschließung: Unterschied zwischen den Versionen

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(Wichtige Hinweise zur Klausur)
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!Gliederung!!Erschließungsschritt (muss vor der Interpretation gemacht werden)!!Endfassung in der Gliederung (unter Einbezug mgl. Deutung)
 
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| 2.1. || Astronomische Betrachtung Galileis (Z. 1-21) || Vorbereitung der Galileischen Argumentation (Z. 1-21)
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| 2.1.1. || Gesprächsführung: Monolog Galileis (Z. 1-21) || Monolog zur Auflistung der Mängel des Ptolemäischen Systems
 
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| 2.1.2. || Dramaturgie: Zeichnung der epizyklischen Bahn (Z. 10-11) || Veranschaulichung der Mängel durch Tafelzeichnung
 
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| 2.2. || Verbale Auseinandersetzung über die Vorgehensweise (Z. 22-44) || Kommunikationsstörung zwischen Galilei und den Gelehrten (Z. 22-44)
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| 2.2.1. || Inhalt: Ausweichen des Philosophen und des Mathematikers || Forderung der Gelehrten nach einem Disput
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| 2.2.2. || Sprache: Präzisierung des Mathematikers bzgl. eines "formalen" Disputs in einer Repetitio || Betonung: "formaler" Disput (Z. 29)
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| 2.2.3. || Argumentationsmuster: Erörterung der Notwendigkeit beim Philosophen, Beweis durch Anschauung bei Galilei || Grundlegende Differenzen bei Wahl des Beweisverfahrens
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| 2.3. || Auseinandersetzung über die zu wählende Sprache || Seltsam anmutendes Argumentationsmuster der Gelehrten (Z. 45-65)
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| 2.3.1. || Stilistische Gestaltung: Z. 47 (Ironie) || Desinteresse der Gelehrten, verstanden zu werden
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| 2.3.2. || Sprache: Blumige Umschreibung des aristotelischen Theoriegebäudes (Adjektive) und Argumentation: Ablehnung eines Angriffs auf Theorie  || Ablehnung eines Angriffs auf aristotelische Theorie wegen ihrer Schönheit und Harmonie
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| 2.4. || Erneute Auseinandersetzung zwischen Galilei und Gelehrten über Beweisverfahren || Beharren der Gelehrten auf der Darlegung von Gründen (Z. 66-78)
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| 2.4.1. || Argumentation: (s.o.; Aufgreifen der Positionen) || Beweis durch Anschauung vs. Beweis durch Begründung
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| 2.4.2. || Sprache: Ausruf mit Wiederholung (Z. 79) || Betonung der Forderung nach "Gründen" durch den Philosophen
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| 2.5. || (Fazit) || Galilei und die Gelehrten können sich grundsätzlich nicht auf das Beweisverfahren einigen. Dabei wirkt das Verhalten der Gelehrten schon fast lächerlich: Sie wollen nicht in der Volkssprache kommunizieren, also nicht verstanden werden, und weigern sich standhaft, einen offensichtlich sichtbaren Beweis anzuerkennen. [...]

Version vom 22. November 2012, 14:27 Uhr

Wichtige Hinweise zur Klausur

Zentrale Bewertungskriterien sind:

  • Die Klausur muss einen durchgehenden roten Faden aufweisen - auch wenn es verschiedene Teilaufgaben gibt.
  • Jede Teilaufgabe sollte ein eigenes Fazit mit eigenem Gliederungspunkt bekommen.
  • Wichtig ist, dass der Schritt von der Erschließung zur Interpretation gegangen wird (siehe Beispiel unten). Wir müssen uns also von der Textoberfläche (einer bloßen Reproduktion) entfernen und eine Deutung wagen.
  • Es ist unerlässlich, dass auch dramaturgische und stilistische Gestaltungsmittel mit erschlossen und interpretiert werden. Im Idealfall zeigt sich das auch schon in der Gliederung.

Beispiel für unsere Übungs-Textstelle:

Gliederung Erschließungsschritt (muss vor der Interpretation gemacht werden) Endfassung in der Gliederung (unter Einbezug mgl. Deutung)
2.1. Monolog/Astronomische Betrachtung Galileis (Z. 1-21) Vorbereitung der Galileischen Argumentation (Z. 1-21)
2.1.1. Gesprächsführung: Monolog Galileis (Z. 1-21) Monolog zur Auflistung der Mängel des Ptolemäischen Systems
2.1.2. Dramaturgie: Zeichnung der epizyklischen Bahn (Z. 10-11) Veranschaulichung der Mängel durch Tafelzeichnung
2.2. Verbale Auseinandersetzung über die Vorgehensweise (Z. 22-44) Kommunikationsstörung zwischen Galilei und den Gelehrten (Z. 22-44)
2.2.1. Inhalt: Ausweichen des Philosophen und des Mathematikers Forderung der Gelehrten nach einem Disput
2.2.2. Sprache: Präzisierung des Mathematikers bzgl. eines "formalen" Disputs in einer Repetitio Betonung: "formaler" Disput (Z. 29)
2.2.3. Argumentationsmuster: Erörterung der Notwendigkeit beim Philosophen, Beweis durch Anschauung bei Galilei Grundlegende Differenzen bei Wahl des Beweisverfahrens
2.3. Auseinandersetzung über die zu wählende Sprache Seltsam anmutendes Argumentationsmuster der Gelehrten (Z. 45-65)
2.3.1. Stilistische Gestaltung: Z. 47 (Ironie) Desinteresse der Gelehrten, verstanden zu werden
2.3.2. Sprache: Blumige Umschreibung des aristotelischen Theoriegebäudes (Adjektive) und Argumentation: Ablehnung eines Angriffs auf Theorie Ablehnung eines Angriffs auf aristotelische Theorie wegen ihrer Schönheit und Harmonie
2.4. Erneute Auseinandersetzung zwischen Galilei und Gelehrten über Beweisverfahren Beharren der Gelehrten auf der Darlegung von Gründen (Z. 66-78)
2.4.1. Argumentation: (s.o.; Aufgreifen der Positionen) Beweis durch Anschauung vs. Beweis durch Begründung
2.4.2. Sprache: Ausruf mit Wiederholung (Z. 79) Betonung der Forderung nach "Gründen" durch den Philosophen
2.5. (Fazit) Galilei und die Gelehrten können sich grundsätzlich nicht auf das Beweisverfahren einigen. Dabei wirkt das Verhalten der Gelehrten schon fast lächerlich: Sie wollen nicht in der Volkssprache kommunizieren, also nicht verstanden werden, und weigern sich standhaft, einen offensichtlich sichtbaren Beweis anzuerkennen. [...]