DDR - innerdeutsche Grenze

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Noch am 15. Juni 1961 hatte Walter Ulbricht auf einer Pressekonferenz proklamiert:

Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten. (...)

Nur zwei Monate später sollte sich seine Aussage in eine Lüge verwandeln. Berlin, das letzte Schlupfloch für viele in den Westen, wurde am 13. August abgeriegelt. Die Absperrung verlief mitten durch Berlin. Zunächst wurden Stacheldrahtverhaue errichtet, wenig später folgte der bau der Mauer und der Bau eines ausgeklügelten Grenzsicherungssystems. Die Zonengrenze war auf 1378 Kilometer in ganzer Länge mit Stacheldraht und Minensperren abgeriegelt. Der Status Quo hatte sich damit verfestigt, die Teilung Deutschlands war vollzogen. Und ein Ausweg aus der Teilung war lange nicht in Sicht. Die internationale Politik war geprägt vom Gegensatz zwischen den Supermächten USA und der UdSSR. Erst mit dem Tauwetter im Osten und der Politik Gorbatschows seit Mitte der 80er Jahre rückte die Wende näher. Doch trotz Annäherung der beiden deutschen Staaten aneinander baute das SED-Regime die innerdeutsche Grenze zu einer undurchdringlichen Sperranlage aus. Der Schießbefehl für Grenzsoldaten wurde erst im April 1989 ausgesetzt. Mind. 957 Menschen starben bei Fluchtversuchen aus der DDR. Bis 1989 schien eine Wiedervereinigung für viele in Ost und West ausgeschlossen.

Der Wandel im Osten und die Wiedervereinigung

Mit der Wahl M. Gorbatschows 1985 zum Generalsekretär der KPdSU begann die Wende. Seine Reformpolitik von Glasnost und Perestroika gab den oppositionellen Kräften im Ostblock starken Auftrieb. Glasnost und Perestroika, Offenheit und Umgestaltung, waren die zentralen Begriffe einer Reformpolitik, die gegen erstarrte Machtstrukturen und den Niedergang der sowjetischen Wirtschaft kämpfte. Während Polen und Ungarn die Chance sahen, sich von der Bevormundung der UdSSR zu befreien, lehnten indes die Machthaber der DDR die Reformideen Gorbatschows ab. Doch auch in der DDR war der wandel nicht mehr aufzuhalten. Die Reformunwilligkeit der SED förderte den Widerspruch einer wachsenden Zahl Oppositioneller. Es bildeten sich unterschiedliche Oppositionsgruppen. Immer wieder unternahm die Staatsmacht Einschüchterungsversuche und je mehr die Opposition die Öffentlichkeit suchte, desto schärfer wurden die Restriktionen. Öffentliche Plätze und Privaträume wurden von der Staatssicherheit (MfS) observiert und Oppositionsgruppen mittels inoffizieller Mitarbeiter (IM) infiltriert. Mit der Grenzöffnung zu Ungarn am 2. Mai 1989 formierte sich die Reformbewegung unter denjenigen, die die DDR nicht verlassen, sondern verändern wollten. Wir bleiben hier! - so lautete der Slogan der ersten Montagsdemonstration am 4.9.1989 in Leipzig, der sich bald in den Slogan Wir sind das Volk! wandelte.