BDM

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Inhaltsverzeichnis


Definition:

Der BDM (Bund deutscher Mädel) war eine Teilorganisation der Hitlerjugend (HJ). Im BDM sollten alle Mädchen und jungen Frauen zwischen 10 und 21 Jahren erfaßt werden. Vorrangiges Ziel war die Erziehung für den Nationalsozialismus und die Vorbereitung auf die künftigen Aufgaben der Frauen in der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft. Außerdem wurden die BDM-Mädchen für verschiedene Arbeitsdienste bis hin zum Kriegshilfsdienst eingesetzt.


Entstehung des BDM

  • seit 1923: erste „Mädchenschaften“ und „Mädchengruppen“ innerhalb der NSDAP
  • vorerst wenige Mitglieder
  • ab 1930: Zusammenschluss zum „Bund Deutscher Mädel“
  • 1931: Eingliederung in die Hitlerjugend
  • Mitglieder Zahl auch nach Machtergreifung der NSDAP sehr gering im Vergleich zur HJ
  • 1. Dezember 1936: „Gesetz über die Hitlerjugend“ --> Erfassung aller Jugendlichen in NS-Jugendorganisation --> Mitgliedschaft im BDM wurde für alle Mädchen verpflichtend.


Die Organisationsformen des BDM & Rangstufen

Wurde strukturell und organisatorisch entsprechend der männlichen HJ aufgebaut !

  • Gliederung:

Der BDM war in 34 „Obergaue“ gegliedert. Diese wiederum (regional) in „Untergaue“, „Mädelringe“, „Mädelgruppen“, „Mädelschare“ und „Mädelschaften“ (=kleinste Organisationseinheiten, zwischen 10 und 15 Mädchen) Eine „Mädelschaft“ umfasste etwa 10 bis 15 Mädchen, eine „Mädelschar“ 3 Mädelschaften, eine „Mädelgruppe“ wiederum 3 Mädelscharen, ein „Mädelring“ 4 Mädelgruppen (etwa 360 bis 540 Mädchen). Der „Untergau“ kam auf 5 Mädelringe, der „Obergau“ auf etwa 25 Untergaue und der „Gauverband“ etwa auf 5 Obergaue (insgesamt ca. 225.000 bis 337.500 Mädchen).

  • Differenzierung nach dem Alter:

- ab ~ 10 Jahre bis 14 Jahre à Jungmädelbund (JMB) - bis 18 Jahre à eigentlicher Bund deutscher Mädel (BDM) - zwischen 18 – 21 à „BDM Werk Glaube und Schönheit“

  • Rangstufen im BDM:

Auch im BDM galt das strikte Führerprinzip. Führerinnen wurden nicht gewählt, sondern von der höheren Hierarchieebene eingesetzt. Insgesamt gab es im BDM 8 Hierarchiestufen: 1.BDM-Reichsreferentin 5. Mädelgruppenführerin 2.Gebietsmädelführerin 6.Mädelscharführerin 3.Hauptmädelführerin 7.Mädelschaftsführerin 4.Mädelringführerin 8.Mädel

Bereits die Jugendlichen sollten sich an die bedingungslose Unterordnung unter einen Befehl gewöhnen.

Der BDM blieb der HJ klar untergeordnet. In der gesamten Hitlerjugend war der Reichsjugendführer immer ein Mann, sowie in der HJ als auch im BDM !

Aktivitäten

Vorrangiges Ziel --> Erziehung der weiblichen Jugend zur NS-Ideologie

Sie mussten körperlich gesund sein und dem NS-Rassenideal entsprechen, um somit die Ihnen zugewiesenen Aufgaben zu erfüllen und die nächsten Generationen in diesem Sinne zu erziehen.

Zitat der BDM-Reichsreferentin Trude Mohr: „Im BDM wird eine klare und sichere Aufbauarbeit mit dem Endziel geleistet, unserem Land eine Mädelgeneration zu geben, die zu wirklichen Trägerinnen nationalsozialistischer Weltanschauung geformt worden ist, die fähig ist, den nationalsozialistischen Gedanken auch in spätere Geschlechter weiterzutragen.“

Mittelpunkt der BDM-Arbeit

Körperliche Ertüchtigung und ideologische Schulungen

  • attraktive Freizeitangebote
  • Sportliche Wettkämpfe (auf dem wöchentlichen Programm)
  • Mehrtägige Ausflüge und Lager
  • Fahnenappelle
  • Lieder
  • Aufmärsche
  • Heimabende (à Praktische Unterweisungen wie „Nadelarbeit“ und „Werkarbeit“)
  • Herausgebung monatlicher Zeitungen wie „Die Mädelschaft“ oder „Die Jungmädelschaft“
  • Seit 1939 > Eigene BDM-Schulen
  • Leistungsabzeichen (à Regelmäßige Prüfungen: Sport, Weltanschauung + Gesundheitsdienst)

Ziele der BDM-Arbeit

  • grundsätzliche Sympathie für das Regime und den Führer sollte erweckt werden
  • Erziehung zu gehorsamen Mitgliedern der NS-Gesellschaft
  • Stärkung des Gemeinschaftsgefühls im Sinne einer NS-Volksgemeinschaft
  • Rassenideologie und Führerglaube
  • Striktes Prinzip von Befehl und Gehorsam als Befreiung aus familiären und bürgerlichen Zwängen

Aufgrund ähnlicher Wanderausflüge, Lager und sportlicher Tätigkeiten wie die HJ erhielten die Mädchen im BDM das Gefühl der Gleichberechtigung.


Das Leben im BDM

  • wöchentliche Treffen, um zu singen, tanzen und zu marschieren
  • regelmäßige Berichterstattungen von der Front und Unterstützung der Soldaten
  • Vorbereitung auf das Leben als Hausfrau und Mutter
  • Hauswirtschaftlicher oder landwirtschaftlicher Dienst
  • ständiger Drill und Kontrolle der Mädchen
  • ständige Vermittlung der NS Ideologie, an der die wenigsen festhielten --> Bestrafung

--> begeistert von einem mitreißenden National- und Gemeinschaftsgefühl folgen "Hitlers Kinder" den Ideen des Führers und nahmen harten Drill, schwere Arbeit und nicht selten sogar den eigenen Tod in Kauf


"Die Freude war nur kurz. Es kam ganz anders. Das Lagerleben lief nach strengen Regeln ab und war kein bißchen gemütlich. Früh um sechs Uhr, wenn es im Bett am schönsten war, ertönte ein schriller Weckpfiff. Der Drill begann." (http://www.dhm.de/lemo/forum/kollektives_gedaechtnis/300/index.html)


Aus dem Leben eines BDM Mitgliedes

Quellenanalyse (http://www.dhm.de/lemo/forum/kollektives_gedaechtnis/271/index.html)

Augenzeugenbericht über die Vorgehensweise der Bestrafung und Unterdrückung im BDM

  • Historischer Hintergrund: 1943/44 zur Zeit des NS-Regimes in Deutschland