Dokument:Politische Gründe für die Märzrevolution.doc

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Politische Hintergründe:

• Überwindung der Restaurationspolitik (seit 1815)  d.h.: 1. mehr Pressefreiheit 2. weniger Zensuren 3. demokratischen Bürgerrechten 4. Deutschen Einheit 5. Aufhebung der Verbote demokratischer Gruppen und Vereine


Einer der bedeutendsten Verfechter der politischen Restauration war der reaktionäre österreichische Diplomat und Staatskanzler Fürst Klemens Wenzel von Metternich

Die Politik der Restauration, die auf dem Wiener Kongress am 9. Juni 1815 beschlossen wurde, sollte innenpolitisch und zwischenstaatlich die politischen Machtverhältnisse des „Ancien Régime“ in Europa wiederherstellen, wie sie vor der Französischen Revolution von 1789 geherrscht hatten. Dies bedeutete die Vorherrschaft des Adels und die Wiederherstellung seiner Privilegien. Weiterhin sollte die napoleonische Neuordnung Europas, die mit dem Code Civil auch bürgerliche Rechte etabliert hatte, rückgängig gemacht werden.

Auch andere gesellschaftskritische oder nationalistische Dichter waren von der Zensur betroffen, so dass sie teilweise ins Exil – vor allem nach Frankreich oder die Schweiz – ausweichen mussten. Ein bekanntes Beispiel ist Heinrich Heine

Ermordung des Dichters August von Kotzebue durch den radikaldemokratischen und als fanatisch nationalistisch geltenden Burschenschafter Karl Ludwig Sand

Turnerbewegung des „Turnvater Jahn“, wo weiterhin kulturell von der Romantik geprägte liberale und nationale Ideen gepflegt wurden, die jedoch auch schon antiemanzipatorische und antiaufklärerische Züge in sich trugen. So gab es in diesen Gruppierungen wie in den Burschenschaften insgesamt auch einen stark verbreiteten Antijudaismus durch „Hep-Hep- Unruhen“, der bereits die rassistisch-biologisch geprägten Vorurteile des Ende der 1870er Jahre geprägten Antisemitismus-Begriffs enthielt, zu denen sich beispielsweise Jahn selbst offen bekannte

Julirevolution in Frankreich  regionale Aufstände

Der Frankfurter Wachensturm am 3. April 1833 bildete bereits einen ersten Versuch von etwa 50 Studenten, eine gesamtdeutsche Revolution auszulösen. Die Aktion hatte sich gegen den Sitz des deutschen Bundestags gerichtet, der von den Demokraten als Instrument der Restaurationspolitik betrachtet wurde. Nach der Erstürmung der beiden Frankfurter Polizeiwachen wollten die Aufständischen die Gesandten der Fürsten im Bundestag gefangen nehmen und damit das Fanal zu einer gesamtdeutschen Erhebung setzen. Die Aktion, die schon im Vorfeld verraten worden war, scheiterte jedoch schon im Ansatz nach einem Schusswechsel, bei dem es einige Tote und Verletzte gegeben hatte.