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Das Gespräch wird von Odoardo mit den Worten ,,Sie bleibt mir zu lang aus." (Z.5) initiiert. Damit drückt er seine Sorge um Emilia aus angesichts ihres langen Fernbleibens. Odoardo war bereits auf dem Weg zum Grafen Appiani, als er von seiner Frau Claudia zum Warten aufgefordert wird, da sich Emilia zur Messe begeben hat. Claudia fordert ihn zur Geduld auf. Im Folgenden führen die Beiden ein Gespräch über die Hochzeit von Emilia und dem Grafen Appiani. Dort kommt zum Vorschein, dass Odoardo den Grafen sehr schätzt und es kaum erwarten kann, ,,diesen jungen Mann (seinen Sohn) zu nennen." (Z. 9 f.) Alles entzücke ihn an ihm (vgl. Z. 10), da er entgegen allen gesellschaftlichen Pflichten und Regeln aus Liebe eine Bürgerliche heiratet und ,,sich in seinen väterlichen Tälern selbst lebt" (Z. 11f.). Claudia dagegen ist traurig, dass Emilia geht. (,,So ganz sollen wir sie verlieren, diese einzige geliebte Tochter!", Z. 16f.) Odoardo beschwichtigt sie und versichert ihr, dass Emilia glücklich mit Appiani sein würde. So lässt er ihre Bedenken bezüglich der Verbindung Emilias nicht gelten und weist sie vielmehr zurecht: ,,Was nennst du, sie verlieren? Vermenge dein Vergügen an ihr nicht mit ihrem Glücke, Z. 16f." (Z.x) Schließlich wirft er ihr sogar vor, dass sie wegen der Nähe zum Hof in die Stadt gekommen sei, nicht wegen der Erziehung ihrer Tochter. (vgl. Z. 18ff.) Claudia empfindet dies als ungerecht. Sie rechtfertigt sich mit dem Argument, dass sich Emilia und der Graf nie hätten kennenlernen können, wenn sie nicht in der Stadt wohnen würden: ,,Hier nur konnte der Graf Emilien finden und fand sie." (Z.27f.)
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Das Gespräch wird von Odoardo mit den Worten ,,Sie bleibt mir zu lang aus." (Z.5) initiiert. Damit drückt er seine Sorge um Emilia aus angesichts ihres langen Fernbleibens. Odoardo war bereits auf dem Weg zum Grafen Appiani, als er von seiner Frau Claudia zum Warten aufgefordert wird, da sich Emilia zur Messe begeben hat. Claudia fordert ihn zur Geduld auf. Im Folgenden führen die Beiden ein Gespräch über die Hochzeit von Emilia und dem Grafen Appiani. Dort kommt zum Vorschein, dass Odoardo den Grafen sehr schätzt und es kaum erwarten kann, ,,diesen jungen Mann (seinen Sohn) zu nennen." (Z. 9 f.) Alles entzücke ihn an ihm (vgl. Z. 10), da er entgegen allen gesellschaftlichen Pflichten und Regeln aus Liebe eine Bürgerliche heiratet und ,,sich in seinen väterlichen Tälern selbst lebt" (Z. 11f.). Claudia dagegen ist traurig, dass Emilia geht. (,,So ganz sollen wir sie verlieren, diese einzige geliebte Tochter!", Z. 16f.) Odoardo beschwichtigt sie und versichert ihr, dass Emilia glücklich mit Appiani sein würde. So lässt er ihre Bedenken bezüglich der Verbindung Emilias nicht gelten und weist sie vielmehr zurecht: ,,Was nennst du, sie verlieren? Vermenge dein Vergügen an ihr nicht mit ihrem Glücke, Z. 16f." (Z.x) Schließlich wirft er ihr sogar vor, dass sie wegen der Nähe zum Hof in die Stadt gekommen sei, nicht wegen der Erziehung ihrer Tochter. (vgl. Z. 18ff.) Claudia empfindet dies als ungerecht. Sie rechtfertigt sich mit dem Argument, dass sich Emilia und der Graf nie hätten kennenlernen können, wenn sie nicht in der Stadt wohnen würden: ,,Hier nur konnte der Graf Emilien finden und fand sie." (Z.27f.)  
  
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Odoardo erteilt nun Pirro den Auftrag, sein Pferd vor das Haus des Grafen zu führen, weil er Appiani seine Gunst erweisen will. Er verweist außerdem darauf, dass durch die Hochzeit Appiani der Zutritt zum Hof verwehrt wird (vgl. Z. 4-8). Claudia widerspricht ihm, indem sie beiläufig erwähnt, dass der Prinz Emilia seine Gunst erwiesen hat. (vgl. Z. 12f.) Odoardo reagiert verwundert und erschrocken, was seine zahlreichen Nachfragen wie ,,Der Prinz?" (Z. 14), ,,So gnädig?" (Z. 18) oder ,,So bezaubert?" (Z. 23) deutlich zeigen. Schließlich redet er sich angesichts der Naivität seiner Ehefrau zunehmend in Rage. Er bezeichnet Claudia sogar als ,,törichte Mutter" (Z. 28). Hier wird deutlich, wieviel ihm Emilia bedeutet. Schließlich hält er den Prinzen für einen ,,Wollüstling" (Z. 32), vor dem er seine Tochter schützen will. Schließlich beendet er das Gespräch wirsch.
  
 
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Eher zufällig entstandene Gesprächssituation
 
Eher zufällig entstandene Gesprächssituation

Version vom 6. Mai 2018, 19:36 Uhr



Besprechung Übungsaufsatz Szene II,4

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Ein Streit zwischen einem verheirateten Ehepaar kann viele Gründe haben: unterschiedliche Interessen und Ansichten oder Neigungen, ein anderes Verständnis von Erziehung oder anderes. Im vorliegenden Fall der Szene II,4 des Dramas ,,Emilia Galotti" von G. E. Lessing entsteht der Streit zwischen den Eheleuten Claudia und Odoardo Galotti aufgrund unterschiedlicher Ansichten bezüglich der Erziehung bzw. des Umgangs der Tochter, insbesondere mit dem Landesfürsten, der der Tochter seine Aufwartung gemacht hat. Emilias Vater Odoardo ist darüber recht erzürnt und besorgt.

Einbettung in den Kontext

Zurecht ... denn die vorausgehende Handlung zeigt, dass der Prinz unsterblich in Emilia verliebt ist und angesichts der bevorstehenden Vermählung mit dem Grafen Appiani seinem Kammerherrn Marinelli den Auftrag erteilt, die Hochzeit zu verhindern. So bildet die Szene II,4 ein Baustein in der Entwicklung des Konfliktes im Drama.

Inhaltlicher Aufbau

Die vorliegende Szene lässt sich in zwei Sinnabschnitte gliedern. Während der erste Teil (Z. x-y) das Gespräch der Eheleute über die bevorstehende Heirat ihrer Tochter beinhaltet, wird im zweiten Teil (Z. x-y) durch Claudia die Bekanntschaft Emilias mit dem Prinzen thematisiert, in der Odoardo eine Gefahr für seine Tochter sieht.

Gesprächsverlauf

Das Gespräch wird von Odoardo mit den Worten ,,Sie bleibt mir zu lang aus." (Z.5) initiiert. Damit drückt er seine Sorge um Emilia aus angesichts ihres langen Fernbleibens. Odoardo war bereits auf dem Weg zum Grafen Appiani, als er von seiner Frau Claudia zum Warten aufgefordert wird, da sich Emilia zur Messe begeben hat. Claudia fordert ihn zur Geduld auf. Im Folgenden führen die Beiden ein Gespräch über die Hochzeit von Emilia und dem Grafen Appiani. Dort kommt zum Vorschein, dass Odoardo den Grafen sehr schätzt und es kaum erwarten kann, ,,diesen jungen Mann (seinen Sohn) zu nennen." (Z. 9 f.) Alles entzücke ihn an ihm (vgl. Z. 10), da er entgegen allen gesellschaftlichen Pflichten und Regeln aus Liebe eine Bürgerliche heiratet und ,,sich in seinen väterlichen Tälern selbst lebt" (Z. 11f.). Claudia dagegen ist traurig, dass Emilia geht. (,,So ganz sollen wir sie verlieren, diese einzige geliebte Tochter!", Z. 16f.) Odoardo beschwichtigt sie und versichert ihr, dass Emilia glücklich mit Appiani sein würde. So lässt er ihre Bedenken bezüglich der Verbindung Emilias nicht gelten und weist sie vielmehr zurecht: ,,Was nennst du, sie verlieren? Vermenge dein Vergügen an ihr nicht mit ihrem Glücke, Z. 16f." (Z.x) Schließlich wirft er ihr sogar vor, dass sie wegen der Nähe zum Hof in die Stadt gekommen sei, nicht wegen der Erziehung ihrer Tochter. (vgl. Z. 18ff.) Claudia empfindet dies als ungerecht. Sie rechtfertigt sich mit dem Argument, dass sich Emilia und der Graf nie hätten kennenlernen können, wenn sie nicht in der Stadt wohnen würden: ,,Hier nur konnte der Graf Emilien finden und fand sie." (Z.27f.)

Odoardo erteilt nun Pirro den Auftrag, sein Pferd vor das Haus des Grafen zu führen, weil er Appiani seine Gunst erweisen will. Er verweist außerdem darauf, dass durch die Hochzeit Appiani der Zutritt zum Hof verwehrt wird (vgl. Z. 4-8). Claudia widerspricht ihm, indem sie beiläufig erwähnt, dass der Prinz Emilia seine Gunst erwiesen hat. (vgl. Z. 12f.) Odoardo reagiert verwundert und erschrocken, was seine zahlreichen Nachfragen wie ,,Der Prinz?" (Z. 14), ,,So gnädig?" (Z. 18) oder ,,So bezaubert?" (Z. 23) deutlich zeigen. Schließlich redet er sich angesichts der Naivität seiner Ehefrau zunehmend in Rage. Er bezeichnet Claudia sogar als ,,törichte Mutter" (Z. 28). Hier wird deutlich, wieviel ihm Emilia bedeutet. Schließlich hält er den Prinzen für einen ,,Wollüstling" (Z. 32), vor dem er seine Tochter schützen will. Schließlich beendet er das Gespräch wirsch.

Charakteristik Gesprächsverlauf, Beziehung der Personen zueinander und Personen

Eher zufällig entstandene Gesprächssituation