Analyse Erzähltext

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Die Analyse eines narrativen, d.h. erzählenden Textes (Kurzgeschichte, Novelle, Roman), folgt im Überwiegenden den gleichen Analysekriterien eines literarischen Textes, die Sie schon kennen gelernt haben. Als Besonderheit wird hier allerdings die Funktion der Erzählerfigur am Text analysiert und dessen Funktion herausgearbeitet.

ERZÄHLFORMEN IN ERZÄHLENDEN TEXTEN

Überblick
  • Ich-Erzähler: In der Ich-Erzählsituation steht der Erzähler innerhalb der erzählten Welt. Er ist also Teil dieser Welt, d.h. eine Figur der Erzählung und der Handlung. Meist herrscht in dieser Erzählform eine berichtende Erzählweise vor und eine Dominanz der Innenperspektive. Direkte Rede, auch ohne Kennzeichnung durch besondere Satzzeichen oder redeeinleitende Sätze, Darstellung subjektiver Gefühlszustände sowie eigener Meinungen und Gedanken sind typische Merkmale einer Ich-Erzählung.
  • Personaler Er-Erzähler: In der personalen Erzählweise tritt der Erzähler zurück. Vorherrschend ist die dritte Person (er/sie), es wird aber vorwiegend aus der Innenperspektive des personalen Erzählers erzählt. Dadurch erhält der Leser nur einen eingeschränkten Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der beteiligten Figuren, d.h. er kann nur erzählen, was er anhand seines Vorwissens bzw. anhand von Gestik und Mimik sowie aus Gesprächen erfassen kann.
  • Auktorialer Erzähler: In der auktorialen Erzählsituation dominiert die Außenperspektive, d.h. der Erzähler steht außerhalb der Handlung und betrachtet bzw. kommentiert diese. Er tritt deutlich als Vermittler der Erzählung in Erscheinung. Zentrales Kennzeichen ist v.a. seine ,Allwissenheit'. Darüber hinaus kann der Erzähler zwischen verschiedenen Orten und Zeiten der Geschichte hin- und herspringen, Vor- und Rückgriffe machen, er kann berichten, was verschiedene Personen der Erzählung fühlen oder denken.


ZEITGESTALTUNG IN ERZÄHLENDEN TEXTEN

Zeitgestaltung