''Tote Mädchen lügen nicht''

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„Tote Mädchen lügen nicht“ – ein totes Mädchen spricht zu lebenden Schuldigen

11. Juli 2016, Franziska Baum

Der Thriller „Tote Mädchen lügen nicht“ von Jay Asher ist 2009 erstmals im cbt Verlag erschienen. Der Autor, geboren am 30. September 1975 in Arcadia, Kalifornien, studierte Lehramt und brach sein Studium ab, um einer Karriere als Schriftsteller nachzugehen. Vor seinem Erfolg jedoch arbeitete er in unterschiedlichsten Branchen, bis er durch eine Audioführung in einem Museum die Inspiration zu seinem Erfolgsroman „Tote Mädchen lügen nicht“ bekam. Das Buch handelt von einem Mädchen, das durch eine Reihe von aufeinanderfolgenden Ereignissen, die von verschiedenen Menschen beeinflusst worden sind, beschließt, sich selbst umzubringen. Doch bevor Hannah Suizid begeht, will sie die 13 Gründe, die sie zu diesem letzten Ausweg verleitet haben, festhalten. So wandert ein Schuhkarton mit sieben Kassetten von einem Schuldigen zum Nächsten, oft in Unwissenheit ihres Beitrags an der Entscheidung Hannahs, ihr Leben zu beenden. Dabei spielt Clay, einer der 13 Gründe, eine ganz besondere Rolle.

In dem Roman wird von Gerüchten, falschen Freunden und Vergewaltigung bis zu Liebe, Stalking und Tod eine Reihe verschiedenster Themen behandelt, was den Roman vor allem für Jugendliche sehr ansprechend macht, aber für Erwachsene durchaus nicht weniger geeignet erscheinen lässt. Durch einen Erzählstil, der stetig zwischen Hannahs Geschichten und Clays Gedanken wechselt, ist das Buch einerseits manchmal etwas mühsam zu lesen, aber dennoch bekommt der Leser so einen tiefen Einblick in Clays Gefühlswelt und seinen Standpunkt gegenüber den Geschehnissen, was die Identifikation mit ihm erleichtert. An Spannung kommt es nie zu kurz, da jede Seite einer Kassette eine neue Geschichte birgt, und durch die engen Verknüpfungen der einzelnen Vorfälle wird der Leser stets zum Denken angeregt, und überlegt automatisch, welche Beweggründe die „Täter“ gehabt haben könnten, und welche Handlungen sich auf spätere Ereignisse auswirken.

Das Resümee ist, dass das Buch für alle Altersklassen, hauptsächlich jedoch für Jugendliche im Alter von 14-18 Jahren, geeignet ist, da Themengebiete des Romans, wie falsche Gerüchte eine immer größere Rolle in den Teenager-Jahren spielen und die Jugendlichen durch eine so deutliche Demonstration von den Folgen, die Mobbing, Gerüchte oder gar einfache Lügen im Leben eines Menschen haben können, sich diesen bewusst werden. So regt der Themenbereich zum Nachdenken, nicht nur über die Geschehnisse im Buch, sondern auch über Handlungen im echten Leben, an.


„ Tote Mädchen lügen nicht“ - ein erschreckend faszinierender Thriller, der einen nicht mehr loslässt

11.7.2016, Ina Streit

Der Jugendthriller „Tote Mädchen lügen nicht“ von Jay Asher ist in der amerikanischen Originalausgabe 2007 unter dem Namen „Thirteen Reasons why“ erstmals herausgekommen. 2009 erschien er dann übersetzt von Knut Krüger im cbt Verlag, der der Jugenbuchverlag in der Verlagsgruppe Random House ist. Das Buch ist Jay Ashers erster Jugendroman, welcher mittlerweile in 31 Ländern erhältlich ist. Jay Asher ist verheiratet und lebt mit seiner Familie in Kalifornien. Der Thriller handelt von der fiktionalen Figur der Hannah Baker, die sich vor zwei Wochen das Leben nahm und den 13 Gründen, die sie dazu veranlasst haben. Der Junge Clay wandert mit der auf Kassetten aufgenommenen Stimme von Hannah durch die Nacht und er weiß, dass er einer der Gründe für ihren Tod ist. Dabei hört er erschreckende Geschichten über Mitschüler, Verrat, falsche Freunde und Gerüchte.

Das Buch beschreibt hauptsächlich den Weg zu Hannahs Selbstmord, den man gemeinsam mit ihr und Clay geht. Man kann sich gut in Hannah hineinfühlen und am Ende stellt man sich die Frage, ob man in ihrer Situation nicht auch Selbstmord begangen hätte, oder ob man das alles noch irgendwie hätte abwenden können. Alle Hauptpersonen sind Jugendliche und das Buch spricht insbesondere auch diese an, doch es ist auch für Erwachsene gut geeignet. Durch den Erzählstil kann man sich gut in Hannahs Position hineinfühlen und beim Lesen muss man unfreiwillig an bestimmte Personen an der eigenen Schule denken, die denen im Buch ähnlich sind, wodurch einem die Geschichte sehr nahe geht. Teilweise ist es für den Leser schwer nachzuvollziehen, was Hannah sagt und was Clay denkt, obwohl Hannahs Worte immer kursiv gedruckt sind. Deshalb muss man an einigen Stellen kurz überlegen, bevor man weiterlesen kann, was jedoch keine Last darstellt und der Genialität dieses Buches nichts abtut. Jay Asher bekam die Idee zum Buch während einer Audioführung durch ein Museum und hat die Idee fabelhaft umgesetzt.

Als Resümee lässt sich anmerken, dass der Thriller für 12-17-Jährige besonders gut geeignet ist, weil er für diese Altersklasse außerordentlich leichte Identifikationsmöglichkeiten bietet und sich mit Themen befasst, die vor allem Jugendliche betreffen. Die Handlung ist durch den Einblick in Hannahs Gedanken und Clays Gefühle erschreckend faszinierend und lässt einen auch nach dem Beenden des Buches nicht mehr los. Es erwartet einen ein Thriller, der von der ersten Seite an fesselnd und spannend ist, neugierig aufs Weiterlesen macht und den man am liebsten nicht mehr aus der Hand legen möchte.