Revolution 1848

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Der Beginn der Revolution

Die Revolution von 1848 beginnt Ende Februar 1848 in Frankreich und greift auf Deutschland ueber. Im Sueden und Westen Deutschlands finden seit dem 27. Februar grosse Volksversammlungen Volksversammlungen und Massendemonstrationen statt. Gefordert wurde in erster Linie Pressefreiheit, Volksbewaffnung und ein deutsches Parlament.

Bei den entscheidenden Auseinandersetzungen in Wien (13. - 15. Maerz) und Berlin (18. - 19. Maerz) kam es in Berlin zu Barrikadenkaempfen. Der oesterreichische Kanzler Metternich wird vertrieben. Versuche, die Bewegung militaerisch zu unterdruecken, schienen sinnlos.

Die Anfangserfolge der Revolution:

Um einen gewaltsamen Umsturz und eine weitere Radikalisierung zu vermeiden, richteten die Regierungen ihre Bemuehungen darauf, einen frontalen Zusammenstoss zu vermeiden:

   * Politische Rechte wurden meistens sofort zugestanden, die Pressezensur aufgehoben.
   * Die Regierungen wurden umgebildet, Vertreter der liberalen Bewegung wurden mit Ministeraemtern betraut ("liberale Maerzminister").
   * Buergerwehren wurden eingerichtet.
   * Alle Fuersten erklaerten sich bereit, die Berufung eines Parlaments, manche auch, die Bildung eines Nationalstaates zu unterstuetzen.
   * In Berlin, Wien und Budapest wurden Nationalversammlungen fuer die jeweiligen Laender einberufen, in Frankfurt am Main eine Nationalversammlung, die sogenannte Paulskirchenversammlung, mit dem Auftrag, eine Verfassung fuer einen gesamtdeutschen Nationalstaat auszuarbeiten. Erzherzog Johann von Oesterreich wurde nach Aufloesung des Deutschen Bundes Oberhaupt einer machtlosen Zentralregierung, die weder ueber Truppen verfuegte noch politisch nachhaltig unterstuetzt wurde. Er fuehrte den Titel "Reichsverweser".


Die Niederlage der Revolution: Aber schon im Laufe des Jahres 1848 bekamen die alten monarchischen Kraefte langsam wieder die Oberhand, obwohl zum Beispiel der Wiener Hof zeitweilig Wien auf Druck der Revolutionaere verlassen musste und durch die Aufstaende in Ungarn und Italien voruebergehend in schwere Bedraengnis geriet. Zwei republikanische Aufstaende in Baden unter Hecker und Struve wurden im April uind im September 1848 niedergeschlagen, was die Monarchen staerkte.

Als die Nationalversammlung in der Paulskirche nach langen Debatten die Verfassung endlich ausgearbeitet hatte, trug sie im Maerz 1849 Friedrich Wilhelm IV. von Preussen die Kaiserkrone an, der oesterreichische Kaiser kam als erbitterter Gegner der Revolution nicht in Frage. Der preussische Koenig lehnte aber im April ab.

Dies fuehrte zu einem dritten republikanischen Anlauf, diesmal unter dem Namen "Reichsverfassungskampagne", aber preussische Truppen werfen in Sachsen, im Rheinland, in Baden und in der Pfalz die Aufstaende nieder und fuehren Massenerschiessungen durch.

Gleichzeitig ziehen Oesterreich und Preussen ihre Abgeordneten aus der Nationalversammlung in der Paulskirche ab. Deren Rest zieht sich nach Stuttgart zurueck, wird aber von wuerttembergischen Truppen aufgeloest.

Am Ende siegten die alten Monarchen auf der ganzen Linie, auch in Italien und Ungarn. Die Paulskirchenverfassung wurde aber Vorbild fuer alle spaeteren demokratischen deutschen Verfassungen, auch des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland.