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Version vom 16. Februar 2011, 12:23 Uhr von Michael Rödel (Diskussion | Beiträge)

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(7.) Ein besonderes Kriterium der sprachlichen Gestaltung ist der auktoriale Erzähler.Er wird von den beiden Hauptdarstellern der Geschichte bei der Expedition begleitet und gibt dabei nicht nur deren Rede wieder, sondern tritt auch als personaler Erzähler auf,indem er auch Einblicke in ihre Gedankenwelt ermöglicht.In Zeile 30ff kann man ein Beispiel für die Umsetzung finden. Zuerst baut der Erzähler "Daniel Kehlmann" die Gedanken Bonplands im Indikativ auf(„Man konnte sich daran gewöhnen, […]“), anschließend folgt eine Redewiedergabe im Konjunktiv: „Bonpland fragte, ob das heute noch etwas werde.“ Durch den Wechsel von Konjuntiv und Indikativ wird nicht nur die Diskrepanz zwischen den Gedanken und dem Gespräch verdeutlicht.

Sondern auch, dass der Indikativ, der die subjektive Gedankenwelt aufzeigt, so darstellt als ob deren objektive Existenz außer Frage stehe,gleichzeitig bewirkt der Konjunktiv bei der Redewiedergabe eine Distanzierung des Erzählers.

Der verwendete Konjunktiv führt nicht nur zu dem Stilmittel Ironie, sondern bewirkt auch, dass der Autor weder für Humboldt noch für Bonpland Partei zu ergreifen scheint. Auf dieser Basis versteht sich das Geschilderte - dass nämlich Humboldt selbstreflexives Denken noch möglich ist, dass Humboldt auch eine gewisse Führungskompetenz besitzt, während Bonpland beides abgeht - noch eindrücklicher, da es der Erzähler aus objektiver Distanz zu notieren scheint.