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Version vom 14. Februar 2011, 10:09 Uhr von Michael Rödel (Diskussion | Beiträge)

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(2.) In welchem Zustand sich die beiden Partner befinden, ist sofort am Anfang der Passage ersichtlich. Bonpland reagiert wütend darauf, dass Humboldt vor einer unüberwindbaren Schlucht stehen bleibt (Z. 2), da er diese selbst gar nicht wahrgenommen hat. Die Gereiztheit Bonplands wird dabei ebenso deutlich wie die körperlich problematische Situation, in der sich beide befinden. Schließlich attestiert sich Humboldt selbst, dass er seinen Sinnen nicht trauen könne (Z. 5), und stellt seinem Begleiter Fragen, ob seine Beobachtungen der Wirklichkeit entsprechen. Trotz der körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen in der Höhenluft bleibt Humboldt eine gewisse Fähigkeit zur Selbstreflexion erhalten. Bonpland nimmt sich selbst gleich dreimal wahr, wie es in den Zeilen 12-14 deutlich wird. Die drei Personen, aus denen er zu bestehen glaubt, sind sich aber über die Bedeutung der Schlucht für den Aufstieg einig, sie kämen, so wiederholt er, „nie“ bzw. „niemals“ (Z. 9, 14, 15) herüber. An diesem Punkt ist klar, dass ein weiterer Aufstieg nicht möglich ist. Das Stilmittel der Wiederholung dient nicht nur hier der sprachlichen Umsetzung der physischen wie psychischen Beeinträchtigung der Expeditionspartner. So wiederholt sich gleich dreimal die Passage „Den Hund, sagte Bonpland, habe er nie leiden können“ (Z. 5, 35, 71), die sich auf den von Humboldt halluzinierten Hund bezieht. Das veranschaulicht nicht nur die Erschöpfung, sondern führt auch zu der für die Textstelle typischen Komik - beispielsweise dort, wo sich die Vorzeigewissenschaftler offenbar nicht mehr daran erinnern können, was sie im vorherigen Satz gesagt haben - das fällt im folgenden Abschnitt eindrücklich ins Auge.