Geschichte des Vietnamkriegs

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Soldaten der 4. US-Infanteriedivision im November 1967
Hubschraubereinsatz in Vietnam, 1966
Marines sprengen Tunnel des Vietcong, 1966

Bevor die Amerikaner im heutigen Vietnam präsent wurden, mussten die Franzosen, die als Kolonialmacht Indochina (Laos, Kambodscha und Vietnam) beherrschten, ab 1946 erfahren, dass vor allem die vietnamesischen Kommunisten nicht mehr gewillt waren, fremde Herren in ihrem Land zu dulden. Diese Auseinandersetzung endete schließlich im Jahre 1954 mit der Teilung Vietnams am 17. Breitengrad in den kommunistischen Norden, der von China und der UdSSR unterstützt wurde, und den Süden, in dem sich eine Republik westlicher Ausrichtung entwickelte. Damit bildete die politische Situation Vietnams den typischen Nährboden für einen Stellvertreterkrieg, der symptomatisch für die Zeit des Kalten Krieges war. In beiden Landesteilen sollten Wahlen durchgeführt werden. Im Süden sah man aus Angst vor einem kommunistischen Wahlsieg jedoch davon ab, was letztendlich zu einem Bürgerkrieg zwischen dem Süden und dem Norden führte. Im Laufe der Auseinandersetzungen sahen die Amerikaner immer mehr ihre Interessen gefährdet, die u. a. darauf abzielten, einer weiteren Ausdehnung des kommunistischen Systems entgegenzutreten.

In den 60er Jahren folgten der Unterstützung Südvietnams durch US-Militärberater die Bombardierung Nordvietnams und schließlich der Einsatz von regulären amerikanischen Kampftruppen, deren Zahl sukzessive aufgestockt wurde, bis 1968 etwa 500.000 amerikanische Soldaten in Vietnam stationiert waren. Indirekt proportional zu diesem Prozess gestalteten sich die Erfolge der Amerikaner in Vietnam, was schlussendlich darin resultierte, die amerikanischen Bodentruppen ab 1969 wieder zu reduzieren, da ein militärischer Erfolg mit dieser Taktik nicht mehr zu erwarten war. Gleichwohl weitete man die Bombardierung aus, wovon auch Kambodscha und Laos betroffen waren. Jedoch konnte dieses Unterfangen nichts daran ändern, dass die nordvietnamesischen Truppen 1975 Saigon - die Hauptstadt Südvietnams - einnahmen und 1976 das Land wiedervereinigt wurde.

Dass die Amerikaner einen Krieg beenden mussten, der etwa drei Millionen Menschen das Leben gekostet hatte, lag nicht nur in der militärischen Übermacht der gegnerischen Truppen, sondern auch in den USA selbst stieg nach anfänglicher Zustimmung für die militärische Operation die Zahl derer, die diesen Krieg ablehnten, kontinuierlich an, wodurch die politische Führung zunehmend beeinflusst wurde.




Quelle: Bayern 2 - radioWissen


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