1d1 Rödel Lektüre "Effi Briest" - Übungsaufsatz

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Thema für den Übungsaufsatz: Erschließen Sie die folgende Textstelle. Arbeiten Sie dabei insbesondere heraus, welche Funktion der 'Spuk' im Gespräch zwischen Effi und Innstetten übernimmt. Textstelle: S. 66, Z. 14 bis S. 68, Z. 3 (Beginn: (Effi:) "Ich wollte sagen, ich bleibe hier [...]"; Ende: (Effi:) "[...] und damit hängt es wohl zusammen.")

Letzter Abgabetermin: 21.5.2010.

Abgabeformat: Auf Schulaufgabenpapier; mit detaillierter Gliederung. Wer einen Computerausdruck abgibt, lässt bitte 1,5 Zeilen Abstand und mind. 5 cm Rand! Ansonsten ist keine sinnvolle Korrektur möglich!

Lösungsskizze:
Folgende Beobachtungen fallen für eine Erschließung ins Auge und könnten für eine Deutung zentrale Funktionen übernehmen:

  • Innstetten fällt Effi ins Wort, als sie ihm zugesteht, auch alleine zu bleiben, wenn die Wohnung gewechselt wird. (66, Z. 24)
  • In Zeile 32 übernimmt Innstetten erneut das Wort von Effi, um ihren Aberglauben in Frage zu stellen und einer einfachen Erklärung zuzuführen. Ab sofort spielt er den führenden Part im Gespräch. Effi zieht sich zurück, wie es bei „Belehrungen“ oft üblich ist.
  • Innstetten führt als Erklärung für die Unmöglichkeit eines Umzugs an, dass er sich damit der Lächerlichkeit preisgeben würde. (S. 67, Z. 10-15).
  • Auf Effis Frage hin, ob er sicher sei, dass es „so etwas“ nicht gebe, antwortet er erneut widersprüchlich und führt an, ein „adliger“ Spuk sei eine Auszeichnung.
  • Nachdem Effi zuerst nicht antwortet, bricht es aus ihr heraus, sie reißt das Gespräch in einem Monolog an sich, der keinen Einspruch Innstettens mehr hervorrufen kann. Effi macht zum ersten Mal in der Beziehung ihren Standpunkt deutlich.


Funktion des Spuks:

  • Innstetten benutzt den Spuk, um seine Überlegenheit gegenüber Effi zum Ausdruck zu bringen. (Spuk = lächerlich)
  • Gleichzeitig ist seine Stellung zum Spuk nicht wirklich klar; er findet einen Spuk durchaus plausibel, vor allem in Adelsfamilien (damit belässt er seine Frau deutlich in Unsicherheit bzw. sogar Angst).
  • Effi benutzt den Spuk, um zum ersten Mal auf einem eigenen Standpunkt zu beharren und die Briests von den Innstettens zu differenzieren (Konfliktpotential in ihrer Beziehung).



In der ersten Ferienwoche wird es ein weiteres Thema (anderes Aufgabenformat, keine traditionelle Erschließung) als Übungsthema geben, das ebenfalls hier online gestellt wird. Nur wer einen Übungsaufsatz bis 21.5.2010 abgegeben hat, kann per E-Mail auch zu dem weiteren Thema einen Übungsaufsatz einreichen!

Thema 2: (Bitte bis allerspätestens 2.6.2010 per E-Mail) Erarbeiten Sie die Kernaussagen aus Theodor Fontanes Text "Unsere lyrische und epische Poesie seit 1848" und illustrieren Sie diese mit Beispielen aus seinem Roman "Effi Briest". Beurteilen Sie, ob sich seine Realismuskonzeption in der Zeit zwischen der Entstehung des Textes und des Romans verändert hat.

Text: Deutschbuch 11, S. 282/83