KDStV FALKENSTEIN
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Die Unterdrückung und Auflösung der "KDStV FALKENSTEIN im CV zu Freiburg" (v. Daniel Greb)
Einleitung
Die „KDStV FALKENSTEIN im CV zu Freiburg“ ist ein Beispiel einer Studentenverbindung, die während der NS-Diktatur wegen ihrer katholischen Gesinnung vom Regime unterdrückt und schließlich aufgelöst wurde. Sie hatte auch mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen, weil viele Studenten sich nicht ihr, sondern dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund (NSDStB) anschlossen. Die Wiederbegründung der Falkenstein-Verbindung fand erst nach Ende des 2. Weltkrieges statt.
Im Folgenden sollen Auswirkungen auf bzw. die Erfahrungen der einzelnen Mitglieder in diesem Studentenbund chronologisch skizziert werden, die teilweise auch als repräsentativ für die Erfahrungen der jeweiligen Mitglieder im NSDStB gelten können (vgl. im folgenden: Handbuch, S.28/29):
Chronologie
- nach Hitlers Machtübernahme: Verbindung wurde allmählich „zu einem vorläufigen Ende“ geführt, da sie in Konkurrenz mit dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund (NSDStB) stand
- Demokratische Organisation des (übergeordneten) C(aritas)V(erbandes) wurde durch das Führerprinzip ersetzt („Dem Verband wurde ein 'CV-Führer', den Altherrenschaften 'Verbindungsführer' (Philistersenior) und den Aktivitates ein 'Burschenführer' (Senior) mit weitgehenden Vollmachten vorangestellt.“)
- Die Führer ernannten sich gegenseitig („ ... und ernannten ihre Conchargen (der 'Burschenführer' wurde durch den 'Verbindungsführer' ernannt).“)
- „Führung von oben nach unten, Verantwortung von unten nach oben“ verletzten die innere Demokratie des Verbandes
- 1933: Der Caritas Verband wurde in die nationalsozialistische Ideologie gepresst („'Aufruf an den CV' durch den 'in der nationalsozialistischen Revolution an die Spitze (...) berufenen Führer ': 'Der CV bekennt sich zur nationalsozialistischen Revolution als dem großen geistigen Umbruch unserer Zeit. Der CV will und muss Träger und Künder der Idee des Dritten Reiches sein ... wird der CV im Geiste des Nationalsozialismus geleitet werden...'“), jedoch sollte der CV zunächst (s.u.) gemäß der NS-„Strategie“ zur Überzeugung der katholischen Wähler katholisch bleiben („'Der CV ist und bleibt ein katholischer Studentenverband ... So sehen wir unsere religiöse wie auch unsere großdeutsche völkische Sendung...'“).
- Erschwerung des Verbindungslebens durch zahlreiche aufgezwungene „'Kameradschaftsabende'“ und „politische Veranstaltungen“ in der Freizeit der Studenten
- „Mitgliedschaft in einer Verbindung“ machte „dem Studenten das Leben immer schwerer“ und wirkte sich nachteilig auf die Examensergebnisse der Mitglieder aus
- Gleichschaltung innerhalb des Verbandes („ ... der Unterschied zwischen Fux und Burschen wird aufgehoben“; „Beseitigung der Zweiteilung in Aktivitas und Altherrenschaft.“)
- 1934: Caritas Verband muss schließlich doch das „Katholizitätsprinzip“ aufgeben, löste sich dann 1935 selbst auf; kurz darauf folgte als Konsequenz dieser Auflösung und da sie in Konkurrenz mit dem NSDStB stand die Auflösung der eigentlichen Studentenverbindung („ ... zumal sich die unter starken Nachwuchssorgen leidende aktive Verbindung kaum gegen den Nationalsozialistischen Studentenbund (NSDStB) behaupten konnte“).
- ab dann: Weiterbestehen des Bundes in Form eines Freundeskreises („Alt-Falkenstein“), der sich in sechs Zirkel unterteilte → „Der Zusammenhalt wurde neben den Treffen durch schriftliche Korrespondenz der Zirkel untereinander gewahrt, ...“.
- 1937: „Alt-Falkenstein“ wurde aufgelöst.
- Juli 1938: Himmler erlässt „das Verbot der katholischen Studenten- und Altherrenverbände“ → jede Art von Treffen war verboten → „ ... es blieb nur noch die persönliche Freundschaft von Bundesbruder zu Bundesbruder“.