Beispiel: Dramenerschließung
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< Q12 Deutsch | Kurs 2d4
Version vom 22. November 2012, 13:27 Uhr von Michael Rödel (Diskussion | Beiträge)
Wichtige Hinweise zur Klausur
Zentrale Bewertungskriterien sind:
- Die Klausur muss einen durchgehenden roten Faden aufweisen - auch wenn es verschiedene Teilaufgaben gibt.
- Jede Teilaufgabe sollte ein eigenes Fazit mit eigenem Gliederungspunkt bekommen.
- Wichtig ist, dass der Schritt von der Erschließung zur Interpretation gegangen wird (siehe Beispiel unten). Wir müssen uns also von der Textoberfläche (einer bloßen Reproduktion) entfernen und eine Deutung wagen.
- Es ist unerlässlich, dass auch dramaturgische und stilistische Gestaltungsmittel mit erschlossen und interpretiert werden. Im Idealfall zeigt sich das auch schon in der Gliederung.
Beispiel für unsere Übungs-Textstelle:
Gliederung | Erschließungsschritt (muss vor der Interpretation gemacht werden) | Endfassung in der Gliederung (unter Einbezug mgl. Deutung) |
---|---|---|
2.1. | Monolog/Astronomische Betrachtung Galileis (Z. 1-21) | Vorbereitung der Galileischen Argumentation (Z. 1-21) |
2.1.1. | Gesprächsführung: Monolog Galileis (Z. 1-21) | Monolog zur Auflistung der Mängel des Ptolemäischen Systems |
2.1.2. | Dramaturgie: Zeichnung der epizyklischen Bahn (Z. 10-11) | Veranschaulichung der Mängel durch Tafelzeichnung |
2.2. | Verbale Auseinandersetzung über die Vorgehensweise (Z. 22-44) | Kommunikationsstörung zwischen Galilei und den Gelehrten (Z. 22-44) |
2.2.1. | Inhalt: Ausweichen des Philosophen und des Mathematikers | Forderung der Gelehrten nach einem Disput |
2.2.2. | Sprache: Präzisierung des Mathematikers bzgl. eines "formalen" Disputs in einer Repetitio | Betonung: "formaler" Disput (Z. 29) |
2.2.3. | Argumentationsmuster: Erörterung der Notwendigkeit beim Philosophen, Beweis durch Anschauung bei Galilei | Grundlegende Differenzen bei Wahl des Beweisverfahrens |
2.3. | Auseinandersetzung über die zu wählende Sprache | Seltsam anmutendes Argumentationsmuster der Gelehrten (Z. 45-65) |
2.3.1. | Stilistische Gestaltung: Z. 47 (Ironie) | Desinteresse der Gelehrten, verstanden zu werden |
2.3.2. | Sprache: Blumige Umschreibung des aristotelischen Theoriegebäudes (Adjektive) und Argumentation: Ablehnung eines Angriffs auf Theorie | Ablehnung eines Angriffs auf aristotelische Theorie wegen ihrer Schönheit und Harmonie |
2.4. | Erneute Auseinandersetzung zwischen Galilei und Gelehrten über Beweisverfahren | Beharren der Gelehrten auf der Darlegung von Gründen (Z. 66-78) |
2.4.1. | Argumentation: (s.o.; Aufgreifen der Positionen) | Beweis durch Anschauung vs. Beweis durch Begründung |
2.4.2. | Sprache: Ausruf mit Wiederholung (Z. 79) | Betonung der Forderung nach "Gründen" durch den Philosophen |
2.5. | (Fazit) | Galilei und die Gelehrten können sich grundsätzlich nicht auf das Beweisverfahren einigen. Dabei wirkt das Verhalten der Gelehrten schon fast lächerlich: Sie wollen nicht in der Volkssprache kommunizieren, also nicht verstanden werden, und weigern sich standhaft, einen offensichtlich sichtbaren Beweis anzuerkennen. [...] |