Q11 Kunst
PERFORMANCE
… wird eine situationsbezogene, handlungsbetonte und vergängliche (ephemere) künstlerische Darbietung eines Performers oder einer Performancegruppe genannt. Die Kunstform hinterfragt die Trennbarkeit von Künstler und Werk sowie die Warenform traditioneller Kunstwerke. Anfang der 1960er Jahre wurde, zunächst in den USA, der Begriff „Performance Art” zu einer Sammelbezeichnung für künstlerisches Geschehen, das den üblichen Kontext der „Performing Arts” (Darstellenden Künste) und der „Visual Arts” (Bildenden Künste) sprengte: Happenings, „Live Events”, Fluxuskonzerte, Strassenaktionen und Demonstrationen als öffentliches künstlerisches Ereignis. Eine Performance im Sinne bildender Kunst ist nicht Drama und nicht wie eine Aufführung vorstrukturiert. Sie ist ein offener künstlerischer Prozess in eigener Zeit, der als unmittelbare körperliche Handlung und Präsenz abläuft, und dessen Medium der Performancekünstler selbst ist. Performance ist ein Konzept, in dem Widerspruch und Meinungsverschiedenheit bereits enthalten sind. Es kann keine allgemeinverbindliche Definition von Performance geben. Die Widersprüchlichkeit rivalisierender Deutungen und Bedeutungen ist ein wesentlicher Bestandteil. Die der Kunstrichtung innewohnende Überwindung jeglicher Regelästhetik ist demnach folgerichtig. Performance überwindet Auffassungen, nach denen nur dauerhafte, werthaltige, beliebig verschiebbare und verkäufliche Objekte, wie Gemälde und Skulpturen relevante Kunst sind. Performances können anderen Strömungen, Kunstrichtungen, Bewegungen und Kunsttheorien zugeordnet sein, wie Body-Art, Happening und Fluxus-Performance. Performance ist häufig ortsgebunden, kann jedoch überall, zu jeder Zeit und ohne zeitliche Begrenzung stattfinden.
Dabei kommen vier Grundelemente ins Spiel: Zeit, Raum, der Körper des Künstlers und eine Beziehung zwischen dem Künstler und dem Zuschauer.
Künstler:
Marina Abramovic Marina Abramović (* 30. November 1946 in Belgrad) ist eine serbische Performance-Künstlerin. Nach frühen existenziellen Performances zu Grenzbereichen des Körpers, die immer wieder mit Risiken operierten, begannen die Zusammenarbeit und die gemeinsamen Performances mit Ulay, mit dem sie nomadisch lebte. Zeitweise lebten sie bei Aborigines und bei Tibetern. Sie trennten sich in einer dreimonatigen Performance auf der chinesischen Mauer. Seitdem arbeitet Marina Abramović verstärkt objektbezogen.
Joseph Beuys Beuys führte während seines ersten USA-Aufenthaltes im Schatten des New Yorker WTC seine Aktion Ich liebe Amerika und Amerika liebt mich (1974) mit einem Koyoten auf. Dabei erschien ihm die Zentrale des Welthandels als Paradebeispiel jenes Kapitals, das er mit Hilfe seines Kunstbegriffes verbessern wollte.
Selbstporträt
Ein Selbstbildnis oder Selbstporträt ist eine Selbstdarstellung der Physiognomie eines bildenden Künstlers mit den Mitteln der Malerei, Grafik, Plastik oder Fotografie. Die ersten Selbstbildnisse soll es bereits in der Antike gegeben haben. Aus der mittelalterlichen Kunst sind kaum Selbstbildnisse überliefert. Seit der Renaissancezeit jedoch hat sich der selbstbewusste Künstler, der nun nicht mehr bloßer Handwerker war, sondern sich den Philosophen, Literaten und Wissenschaftlern der Zeit gleichwertig erachtete, im Selbstporträt ein Denkmal gesetzt. Neben der Auseinandersetzung mit der eigenen Physiognomie als allgegenwärtigem und billigem Modell zeugen viele Selbstbildnisse auch von der inneren Auseinandersetzung des Künstlers mit sich selbst, mit den eigenen sich wandelnden Stimmungen und der eigenen Vergänglichkeit.
Künstler:
Albrecht Dürer Albrecht Dürer (* 21. Mai 1471 in Nürnberg; † 6. April 1528 ebenda) war ein deutscher Maler, Grafiker, Mathematiker und Kunsttheoretiker von europäischem Rang. Er war ein bedeutender Künstler zur Zeit des Humanismus und der Reformation.
Käthe Kollwitz Käthe Kollwitz (geb. Schmidt; * 8. Juli 1867 in Königsberg in Preußen; † 22. April 1945 in Moritzburg bei Dresden) zählt zu den bekanntesten deutschen Künstlern des 20. Jahrhunderts. Sie entwickelte trotz schwieriger Lebensumstände mit ihren ernsten Lithografien, Radierungen, Kupferstichen und Holzschnitten einen zeitlosen Kunststil. Aufgrund ihrer Biografie hat sie sich in ihrer Kunst mit Themen wie Armut, Krieg und Widerstand aber auch mit Mutterschaft, Tod und Altern auseinander gesetzt.
Frida Kahlo Ihre Bedeutung als Künstlerin gewann Frida Kahlo in der Aufarbeitung ihres Leidens in ihren Bildern – insbesondere ihrer chronischen Krankheit, aber auch ihrer Eheprobleme. Von ihren 143 Bildern sind 55 Selbstbildnisse.
Maria Lassnig (* 8. September 1919 in Kappel am Krappfeld, Kärnten) ist eine österreichische Malerin und Medienkünstlerin. Zwischen 1961 und 1968 lebte sie vorwiegend in Paris und malte erste Körperbewusstseinsaquarelle sowie zwei Meter hohe Körpergefühls-Figurationen, die aber nie ausgestellt wurden. „Es ist sicher, ich male und zeichne nicht den „Gegenstand“ Körper – sondern ich male Empfindungen vom Körper“. Maria Lassnig, 1999
Formen der bildlichen Darstellung Je nach der Anzahl der dargestellten Personen werden Porträts klassifiziert in Einzel-, Doppel- und Gruppenporträts. Bezeichnungen für den gewählten Ausschnitt der Bildnisdarstellung:
Ganzfigur: Darstellung stehend oder sitzend. Als Skulptur auch Statue (Standbild) oder Statuette Kniestück: mit Einbeziehung der Knie, stehend oder sitzend Hüftbild: Oberkörper bis zum Schritt Halbfigur: Oberkörper bis zur Taille, unter Einbeziehung der angewinkelten Arme mit den Händen Bruststück: Kopf mit einem Großteil des Oberkörpers, Schultern und Armabschnitten Schulterstück oder Büste: Die Schulteransätze sind mit einbezogen und das Porträt endet auf Achselhöhe
Kopfbild: Darstellung mit dem Hals (Halsabschnitt), ohne jeglichen Teil des Rumpfes.
Bezeichnung für die Kopfhaltung des Dargestellten bzw. den Blickwinkel:
Frontalansicht (en face): Das Gesicht ist direkt auf den Betrachter gerichtet. Die Darstellung wirkt suggestiv[2] und auch intim, aber auch etwas steif.
Viertelprofil oder Dreiviertelprofil : Das Gesicht ist leicht aus der Frontalansicht gedreht. Wegen der Rundung des menschlichen Kopfes wird die dem Betrachter zugewandte Seite des Gesichts voll, die vom Betrachter abgewandte Seite verkürzt wiedergegeben. Sie liegt dann auch oft im Schatten. Der Blick der Figur geht nicht mehr starr geradeaus. Gilt als lebendiger als frontal, auch in der Porträtphotographie wird eine leichte Drehung des Kopfes favorisiert.
Halbprofil: das Gesicht so von der Seite dargestellt, dass das zweite Auge zu erkennen ist.Die Figur, die den Betrachter ansieht, blickt schon deutlich zur Seite, sonst ist je nach Blickrichtung der Betrachter des Bildnisses miteinbezogen, oder erkennbar nicht mehr
Profilansicht (en profil): Das Gesicht wird von der Seite abgebildet. Diese Art des Malens des Schattenrisses wurde oft im 15. Jahrhundert angewandt, da es der zeitgenössischen Forderung nach Überprüfbarkeit und Genauigkeit entsprach, und als charakter- und würdevollste Darstellung gilt
Verlorenes Profil (profil perdu): „Dreiviertelansicht von hinten“, es sind nur die Konturen der Wangenknochen erkennbar.