Ablaßbrief von 1363: Unterschied zwischen den Versionen
(→Ablassbrief von 1363) |
(→2 Begleitschreiben des Bischofs von Würzburg 1364) |
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'''<u>2.1 Begleitschreiben in Latein</u>'''<br /> | '''<u>2.1 Begleitschreiben in Latein</u>'''<br /> | ||
Nos vero Albertus Dei gratia Episcopus Herbipolensis voluntatem et consensum nostrum ad indulgentias quae benefactoribus ecclesiae parochialis in Hasfurt nostrae dioecesis, nec non capellae B[eatae] Mariae V[irginis] extra muros ibidem conceduntur in litteris quibus praesentes sunt annexae et quas etiam indulgentias ad hujusmodi parochialem ecclesiam et capellam volumus solum extendi praesentibus adhibemus: Nihilominus quoque omnibus Christiani nominis professoribus vere poenitentibus et confessis, qui eorundem indulgentiarum quomodolibet participes fuerint seu capaces de omnipotentis Dei misericordia, BB. Petri et Pauli Apostolorum ejus nec non pretiosorum Martyrum Klinian sociorumque ipsius nostrae ecclesiae patronorum meritis et auctoritate confisi etiam XL dies indulgentiarum de injunctis sibi poenitentiis misericorditer in Domino relaxamus. | Nos vero Albertus Dei gratia Episcopus Herbipolensis voluntatem et consensum nostrum ad indulgentias quae benefactoribus ecclesiae parochialis in Hasfurt nostrae dioecesis, nec non capellae B[eatae] Mariae V[irginis] extra muros ibidem conceduntur in litteris quibus praesentes sunt annexae et quas etiam indulgentias ad hujusmodi parochialem ecclesiam et capellam volumus solum extendi praesentibus adhibemus: Nihilominus quoque omnibus Christiani nominis professoribus vere poenitentibus et confessis, qui eorundem indulgentiarum quomodolibet participes fuerint seu capaces de omnipotentis Dei misericordia, BB. Petri et Pauli Apostolorum ejus nec non pretiosorum Martyrum Klinian sociorumque ipsius nostrae ecclesiae patronorum meritis et auctoritate confisi etiam XL dies indulgentiarum de injunctis sibi poenitentiis misericorditer in Domino relaxamus. | ||
− | Volumus tamen ut hujusmodi litterae extra dictas ecclesiam et capellam pro petendis eleemosynis nullatenus deferantur alioquin ipsas indulgentias ex nunc, prout ex tunc, quoad id volumus nil valere. Ad indulgentias vero, quae benefactoribus capellarum seu ecclesiarum in Wulflingen et in Wunfurt in praedictis litteris nominatae conceduntur, nullatenus consentimus nec eas per hujusmodi nostras litteras aliqualiter approbamus easque denuntiamus nullius existere firmitatis. Datum Herbipoli anno Domini M CCC LXIV XII. Calend. Julii. (Quelle: Reininger Aktenstücke in: Archiv des historischen Vereins von Unterfranken und Aschaffenburg, Band 15, Heft 3, 1861, Nr. 2, Seiten 275–276.) <br /> | + | Volumus tamen ut hujusmodi litterae extra dictas ecclesiam et capellam pro petendis eleemosynis nullatenus deferantur alioquin ipsas indulgentias ex nunc, prout ex tunc, quoad id volumus nil valere. Ad indulgentias vero, quae benefactoribus capellarum seu ecclesiarum in Wulflingen et in Wunfurt in praedictis litteris nominatae conceduntur, nullatenus consentimus nec eas per hujusmodi nostras litteras aliqualiter approbamus easque denuntiamus nullius existere firmitatis. Datum Herbipoli anno Domini M CCC LXIV XII. Calend. Julii. |
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+ | (Quelle: Reininger Aktenstücke in: Archiv des historischen Vereins von Unterfranken und Aschaffenburg, Band 15, Heft 3, 1861, Nr. 2, Seiten 275–276.) <br /> | ||
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'''<u>2.2 Begleitschreiben in Deutsch</u>'''<br /> | '''<u>2.2 Begleitschreiben in Deutsch</u>'''<br /> | ||
Wir aber, Albrecht von Gottes Gnaden Bischof von Würzburg [Albrecht II. von Hohenlohe, reg. 1345–1372] heften dem gegenwärtigen Brief den Wunsch und unsere Übereinstimmung zur Güte an, welche den Wohltätern der Pfarrkirche in Haßfurt in unserer Diözese und auch der dortigen Kapelle der seligen Jungfrau Maria außerhalb der Mauern zugestanden wird, welchem der gegenwärtige Brief angeheftet ist, und durch welchen wir wollen, dass sich die Güte nur auf die Pfarrkirche und Kapelle ausbreitet: Wir erlassen allen, die den Namen Christi verkünden und tatsächlich reuig und geständig sind, welche Teilnehmer an der Gnade auf jede erdenkliche Weise geworden sind, oder die die Barmherzigkeit des allmächtigen Gottes empfingen, die auf die seligen Apostel Petrus und Paulus und vor allem dem wertvollen Märtyrer Kilian und dessen Gefährten [Kolonat und Totnan] selbst, die die Patrone unserer Kirche selbst sind, aufgrund deren Verdienste und Ansehen vertrauen, sogar die 40 Tage Ablass bezüglich der ihnen auferlegten Reue, barmherzig, im Herrn. | Wir aber, Albrecht von Gottes Gnaden Bischof von Würzburg [Albrecht II. von Hohenlohe, reg. 1345–1372] heften dem gegenwärtigen Brief den Wunsch und unsere Übereinstimmung zur Güte an, welche den Wohltätern der Pfarrkirche in Haßfurt in unserer Diözese und auch der dortigen Kapelle der seligen Jungfrau Maria außerhalb der Mauern zugestanden wird, welchem der gegenwärtige Brief angeheftet ist, und durch welchen wir wollen, dass sich die Güte nur auf die Pfarrkirche und Kapelle ausbreitet: Wir erlassen allen, die den Namen Christi verkünden und tatsächlich reuig und geständig sind, welche Teilnehmer an der Gnade auf jede erdenkliche Weise geworden sind, oder die die Barmherzigkeit des allmächtigen Gottes empfingen, die auf die seligen Apostel Petrus und Paulus und vor allem dem wertvollen Märtyrer Kilian und dessen Gefährten [Kolonat und Totnan] selbst, die die Patrone unserer Kirche selbst sind, aufgrund deren Verdienste und Ansehen vertrauen, sogar die 40 Tage Ablass bezüglich der ihnen auferlegten Reue, barmherzig, im Herrn. | ||
− | Es ist trotzdem unser Wille, dass dieser Brief außerhalb der genannten Kirche und Kapelle keineswegs für die Sammlung von Almosen verwendet wird, außerdem soll die Güte selbst von nun an mitgeteilt werden so wie von dann, wieweit es unser Wille ist, dass es keine Bedeutung mehr hat. Der Gnade aber, die den Wohltätern der Kapellen oder Kirchen in Wülflingen und in Wonfurt in vorgenanntem Brief zugestanden wird, stimmen wir in keiner Weise zu und billigen sie durch diesen Brief in keiner Weise und verkünden, dass sie ohne jede Wirksamkeit seien. Datum Würzburg im Jahr des Herrn an den 12. Calenden Juli, d. h. am 20. Juni 1364. (Übersetzung auf der Grundlage von: Werner, Johannes: Die Geschichte des Ablasses mit besonderer Sicht auf den Ablassbrief mit Begleitschreiben für Haßfurt aus den Jahren 1363/64. Facharbeit des Leistungskurses Geschichte, Kursleiterin StR Katrin Hiernickel. Abgabetermin 30. Januar 2009. Beide Briefe sind für die Geschichte der Pfarrei Haßfurt wichtig, indem sie uns ein Bild von dem damaligen regen kirchlichen Leben geben, und zugleich urkundlich nachweisen, dass schon im Jahr 1363 nebst der Marienkapelle auch eine Pfarrkirche zu Haßfurt bestand.) | + | Es ist trotzdem unser Wille, dass dieser Brief außerhalb der genannten Kirche und Kapelle keineswegs für die Sammlung von Almosen verwendet wird, außerdem soll die Güte selbst von nun an mitgeteilt werden so wie von dann, wieweit es unser Wille ist, dass es keine Bedeutung mehr hat. Der Gnade aber, die den Wohltätern der Kapellen oder Kirchen in Wülflingen und in Wonfurt in vorgenanntem Brief zugestanden wird, stimmen wir in keiner Weise zu und billigen sie durch diesen Brief in keiner Weise und verkünden, dass sie ohne jede Wirksamkeit seien. Datum Würzburg im Jahr des Herrn an den 12. Calenden Juli, d. h. am 20. Juni 1364. |
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+ | (Übersetzung auf der Grundlage von: Werner, Johannes: Die Geschichte des Ablasses mit besonderer Sicht auf den Ablassbrief mit Begleitschreiben für Haßfurt aus den Jahren 1363/64. Facharbeit des Leistungskurses Geschichte, Kursleiterin StR Katrin Hiernickel. Abgabetermin 30. Januar 2009. Beide Briefe sind für die Geschichte der Pfarrei Haßfurt wichtig, indem sie uns ein Bild von dem damaligen regen kirchlichen Leben geben, und zugleich urkundlich nachweisen, dass schon im Jahr 1363 nebst der Marienkapelle auch eine Pfarrkirche zu Haßfurt bestand.) | ||
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Aktuelle Version vom 8. Januar 2014, 22:30 Uhr
Ablassbrief von Papst Urban V. vom 03.01.1363 aus Avignon
Ablassbrief von 1363
1.1 Ablassbrief in Latein (Quelle: Reininger Aktenstücke in: Archiv des historischen Vereins von Unterfranken und Aschaffenburg, Band 15, Heft 3, 1861, Nr. 1, Seiten 273–275.) |
1.2 Ablassbrief in Deutsch (Übersetzung auf der Grundlage von: Werner, Johannes: Die Geschichte des Ablasses mit besonderer Sicht auf den Ablassbrief mit Begleitschreiben für Haßfurt aus den Jahren 1363/64. Facharbeit des Leistungskurses Geschichte, Kursleiterin StR Katrin Hiernickel. Abgabetermin 30. Januar 2009.) |
2 Begleitschreiben des Bischofs von Würzburg 1364
2.1 Begleitschreiben in Latein (Quelle: Reininger Aktenstücke in: Archiv des historischen Vereins von Unterfranken und Aschaffenburg, Band 15, Heft 3, 1861, Nr. 2, Seiten 275–276.) |
2.2 Begleitschreiben in Deutsch (Übersetzung auf der Grundlage von: Werner, Johannes: Die Geschichte des Ablasses mit besonderer Sicht auf den Ablassbrief mit Begleitschreiben für Haßfurt aus den Jahren 1363/64. Facharbeit des Leistungskurses Geschichte, Kursleiterin StR Katrin Hiernickel. Abgabetermin 30. Januar 2009. Beide Briefe sind für die Geschichte der Pfarrei Haßfurt wichtig, indem sie uns ein Bild von dem damaligen regen kirchlichen Leben geben, und zugleich urkundlich nachweisen, dass schon im Jahr 1363 nebst der Marienkapelle auch eine Pfarrkirche zu Haßfurt bestand.) |