Technik: Gedichtinterpretation: Unterschied zwischen den Versionen
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| In dem Gedicht "Gestutzte Eiche" von Hermann Hesse symbolisiert eine Eiche das Leben der Menschen. Die Eiche, die durch Schnitte an ihren Ästen leiden muss, ist auch durch die Welt verletzt worden. Dennoch lässt sie sich nicht zerstören. Trotzig bleibt der Baum beständig im Leben. Hesse hat diese Symbolik treffend als Vergleich zum menschlichen Leben gewählt. Denn auch als Mensch wird man verletzt und muss mit schweren Lasten leben, doch trotzdem kann der Mensch glücklich sein. So bleibt der Mensch, wie der Baum, "verliebt in die verrückte Welt" (Z. 16) || In <span style="color: red">Hermann Hesses</span> Gedicht "Gestutzte Eiche" symbolisiert eine Eiche das <span style="color: red">menschliche</span> Leben. Die Eiche, die durch Schnitte an ihren Ästen leiden muss, ist auch durch die Welt verletzt worden. Dennoch lässt sie sich nicht zerstören<span style="color: red">:</span> Trotzig <span style="color: red">und beständig</span> bleibt der Baum. Hesse hat diese Symbolik treffend als Vergleich zum menschlichen Leben gewählt. Denn auch als Mensch wird man verletzt und muss mit schweren Lasten leben, <span style="color: red">kann aber dennoch</span> glücklich sein. So bleibt der Mensch, wie der Baum, "verliebt in die verrückte Welt" (Z. 16) | | In dem Gedicht "Gestutzte Eiche" von Hermann Hesse symbolisiert eine Eiche das Leben der Menschen. Die Eiche, die durch Schnitte an ihren Ästen leiden muss, ist auch durch die Welt verletzt worden. Dennoch lässt sie sich nicht zerstören. Trotzig bleibt der Baum beständig im Leben. Hesse hat diese Symbolik treffend als Vergleich zum menschlichen Leben gewählt. Denn auch als Mensch wird man verletzt und muss mit schweren Lasten leben, doch trotzdem kann der Mensch glücklich sein. So bleibt der Mensch, wie der Baum, "verliebt in die verrückte Welt" (Z. 16) || In <span style="color: red">Hermann Hesses</span> Gedicht "Gestutzte Eiche" symbolisiert eine Eiche das <span style="color: red">menschliche</span> Leben. Die Eiche, die durch Schnitte an ihren Ästen leiden muss, ist auch durch die Welt verletzt worden. Dennoch lässt sie sich nicht zerstören<span style="color: red">:</span> Trotzig <span style="color: red">und beständig</span> bleibt der Baum. Hesse hat diese Symbolik treffend als Vergleich zum menschlichen Leben gewählt. Denn auch als Mensch wird man verletzt und muss mit schweren Lasten leben, <span style="color: red">kann aber dennoch</span> glücklich sein. So bleibt der Mensch, wie der Baum, "verliebt in die verrückte Welt" (Z. 16) | ||
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=== Interpretationsaussagen, die man vermeiden sollte === | === Interpretationsaussagen, die man vermeiden sollte === |
Version vom 8. Mai 2012, 11:03 Uhr
Inhaltsverzeichnis |
Gestaltung der Einleitung
Beispiel 1: Eine gute Idee!
Auf verschiedene Art und Weise kann man seine Gefühle ausdrücken. Autoren verwenden meist ihre literarischen Werke zu diesem Zweck. Allerdings äußern sie sich in ihnen nicht so direkt, wie man das in einem Gespräch mit der besten Freundin machen würde. Sie vermitteln ihre Botschaft oftmals mithilfe von entsprechenden Symbolen. Der Schriftsteller Hermann Hesse nutzt in seinem Gedicht "Gestutzte Eiche" den Baum als Symbol für das Leben.
Beispiel 2: Hinweis auf zentralen Inhalt
Original | Vorschlag Überarbeitung |
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In dem Gedicht "Gestutzte Eiche" von Hermann Hesse symbolisiert eine Eiche das Leben der Menschen. Die Eiche, die durch Schnitte an ihren Ästen leiden muss, ist auch durch die Welt verletzt worden. Dennoch lässt sie sich nicht zerstören. Trotzig bleibt der Baum beständig im Leben. Hesse hat diese Symbolik treffend als Vergleich zum menschlichen Leben gewählt. Denn auch als Mensch wird man verletzt und muss mit schweren Lasten leben, doch trotzdem kann der Mensch glücklich sein. So bleibt der Mensch, wie der Baum, "verliebt in die verrückte Welt" (Z. 16) | In Hermann Hesses Gedicht "Gestutzte Eiche" symbolisiert eine Eiche das menschliche Leben. Die Eiche, die durch Schnitte an ihren Ästen leiden muss, ist auch durch die Welt verletzt worden. Dennoch lässt sie sich nicht zerstören: Trotzig und beständig bleibt der Baum. Hesse hat diese Symbolik treffend als Vergleich zum menschlichen Leben gewählt. Denn auch als Mensch wird man verletzt und muss mit schweren Lasten leben, kann aber dennoch glücklich sein. So bleibt der Mensch, wie der Baum, "verliebt in die verrückte Welt" (Z. 16) |
Interpretationsaussagen, die man vermeiden sollte
Bitte vermeidet unbedingt Interpretationsaussagen, die ihr nicht belegen könnt, oder die so allgemeingültig gehalten sind, dass man sie auf jeden Text oder auf jedes Merkmal anwenden könnte. Beispiel:
1. Original-Beleg: Das Reimschema ist der Kreuzreim. Dadurch wird der Inhalt in je zwei Versen zusammengefasst (Kommentar: Das trifft eigentlich auf den Paarreim zu!) und kommt mehr zu Geltung.
2. Änderung 1: (...) Dadurch kommt der Inhalt weniger stark zur Geltung als in einem Paarreim (Kommentar: Würde das Gegenteil aussagen, wäre aber eine genauso wenig beweisbare Behauptung).
3. Änderung 2: (...) Durch den parataktischen Satzbau kommt der Inhalt mehr zur Geltung. (Kommentar: Da man diese Behauptung so kaum beweisen kann, ist sie eigentlich auf jedes sprachliche oder formale Item anwendbar.).
Technik der Analyse
Ein kommentiertes Beispiel zum ersten Sinnabschnitt:
Text (basiert auf einer Schülerlösung) | Erläuterung |
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Im ersten Abschnitt (V. 1-4) wird das Leben eines Baumes, welches voll von Leid war, beschrieben (V. 3, "wie hast du hundertmal gelitten!") | Den Inhalt zusammenfassende These zum ersten Sinnabschnitt; in Klammern wird ein inhaltliches Argument dafür angeführt. |
Syntaktisch parallel gestaltete, durch "Wie" eingeleitete Ausrufe in den ersten drei Versen betonen das Ausmaß des Leides. | Erläuterung des Arguments hinsichtlich der sprachlichen Gestaltung. |
Der Sprecher dokumentiert sein Mitleid durch diese Ausrufe. | Aus dem Argument abgeleitete These (Teilergebnis). |
Der Baum wurde "verschnitten" (V. 1), hat jedoch auch Positives aus dem Leid gezogen: | Neue These, die die Wendung in V. 4 interpretiert. |
Er ist nämlich nun voll "Trotz und Wille" (V. 4) | Argument für diese These. |
Dies sind menschliche Eigenschaften und Charakterzüge. Der Baum wurde personifiziert. | Diese Passage kann gleich als Überleitung zum nächsten Sinnabschnitt dienen, der mit dem für das Gedicht zentralen Vergleich beginnt. Diese Personifikation bereitet den Vergleich "Baum-Mensch" schon vor. |
möglicher Anschluss: | |
Nun werden diese menschlichen Charakterzüge auf die Person des Sprechers übertragen. | These, die das Argument (Stilmittel des Vergleichs) nach sich ziehen muss. |