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Version vom 7. Februar 2010, 17:56 Uhr
Kollektive Sicherheitssysteme
Kollektive Sicherheit
Kollektive Sicherheit bezeichnet in der Rechts- und Politikwissenschaft ein System von Sicherheit zwischen mehreren Staaten (vgl. Art. 24 II GG), das nach innen Wirksamkeit entfaltet und im Prinzip nicht gegen einen äußeren Feind gerichtet sein sollte. Normalerweise bezeichnet man damit ein universales Sicherheitssystem, etwa der UNO oder des Völkerbundes, das die allgemeine und umfassende Abrüstung unter wirksamer internationaler Kontrolle ermöglichen soll. Zu diesem Zweck müssen die Staaten in einem längeren Prozess, der in der UNO-Charta als Übergangszeit definiert ist, in Hoheitsbeschränkungen einwilligen.(...) In der klassischen Bedeutung bezeichnet der Begriff also ein System mit universeller oder regionaler Reichweite, das jedem seiner Mitgliedsstaaten Schutz vor jedweder zwischenstaatlicher Aggression verspricht. Bei kollektiver Sicherheit in diesem Sinne handelt es sich um eine durch multilaterale Prinzipien gekennzeichnete Institution mit gleichen Rechten und Pflichten für die Mitgliedstaaten. Im beschränkteren Sinne einigen die beteiligten Staaten sich lediglich auf eine friedliche Zusammenarbeit und definieren eine Liste der Verstöße dagegen, die entsprechend geahndet werden.
(aus: zitiert aus Wikipedia, 23.11.2009)
Inhaltsverzeichnis |
1.Die UNO
1. Wer/Was ist die UNO?
Die UNO (engl. United Nations Organization) ist ein Zusammenschluss zwischen 192 Staaten der Welt. Nach dem 2.Weltkrieg wurden die „Vereinten Nationen“ gegründet, um mögliche weiter Weltkriege zu verhindern. Die Ziele bestehen darin, den Weltfrieden zu erhalten, die Missachtung der Menschenrechte zu verhindern und die internationale Zusammenarbeit zu fördern. Die UNO hat außerdem schon viele Unterorganisationen gegründet, wie z.B. das Weltkinderhilfswerk UNICEF oder die UNESCO.
2. Institutionen der UNO
Welche Institutionen besitzt die UNO und welche Aufgaben haben diese? (Du kannst dir hierfür auch ein Bild auf deiner Seite einfügen, insofern dieses copyright-frei ist!)
Die verschiedenen Institutionen und ihre Aufgaben:
Sicherheitsrat:
- Politsch wichtigstes Organ -> mächtigstes Gremium
- Primär zuständig für die Wahrung des Weltfriedens
- Mitglieder: 5 ständige Mitglieder mit Vetorecht (USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich) und 10 weiter wechselnde Mitglieder (5 aus Afrika und Asien, 2 aus Lateinamerika, 2 aus Westeuropa und anderen Staaten, eines aus Osteuropa)
Generalversammlung:
- Vollversammlung der Vereinten Staaten (einmal jährlich im Herbst)
- Jeder Mitgliedsstaat verfügt über eine Stimme
- U. a. Prüfung des UN-Haushaltes, Beschäftigung mit Themen, die als Resolutionsentwurf eingebracht werden
- Entscheidungen dieser Institution sind nicht völkerrechtlich bindend
Internationaler Gerichtshof:
- Rechtsprechungsorgan der Vereinten Nationen
- Behandlung von Rechtstreitigkeiten zwischen Staaten
- 15 Richter (gewählt vom Sicherheitsrat und der Generalversammlung für 9 Jahre)
- Basierend auf Völkerrecht
Sekretariat:
- Wichtigstes administrative Organ
- Organisatorische Unterstützung der anderen UN-Organe, Organisieren von Konferenzen, Etat aufsetzen, Berichte verfassen
- Besetzung: Generalsekretär und den internationalen öffentlich Bediensteten
Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC):
- 54 Mitglieder, die nach einem regionalen Schlüssel für 3 Jahre von der Generalversammlung gewählt werden
- Zentrale Organ für wirtschaftliche, soziale und Entwicklungsfragen
- Tagung einmal jährlich im Juli
Treuhandrat:
- Zur Zeit inaktiv
- Ursprüngliche Aufgabe: Zurückführen von Staaten in die Selbstverwaltung, die unter Kolonialherrschaft stehen
- Mitglieder: 5 Vetomächte
3. These und Stellungnahme
Nehmen Sie zu folgender These kurz Stellung: Die UNO - ein Konzert der Großmächte (schriftlich!) (Tipp: Betrachten Sie hierzu die Möglichkeiten zur "Blockade" im Sicherheitsrat)
Der aufgestellten These „Die UNO-Ein Konzert der Großmächte“ stimme ich weitgehend zu. Zunächst muss ich allerdings näher darauf eingehen, dass nicht nur die Großmächte, sondern eigentlich fast alle Staaten der Welt, bis auf den Vatikan, in der Organisation UNO Mitglied sind. Es ist also sehr positiv zu betrachten, dass dieser Zusammenschluss es ermöglicht globale Probleme gemeinsam zu lösen. Der Weltfrieden ist somit zweifelsfrei wesentlich besser geschützt, als er ohne die UNO wäre. Betrachtet man allerdings das Mitbestimmungsrecht der jeweiligen Staaten, so kann man sofort die negative Seite der Medaille feststellen: Die 5 Vetostaaten (USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich) können bei jeder Entscheidung im Sicherheitsrat ihr „Veto“ einlegen. Stimmt eines dieser Staaten gegen ein Vorhaben, so kann dieses ohne die Zustimmung aller 5 Großmächte nicht durchgeführt werden. Die aufgestellte These ist also durchaus korrekt. Die Großmöchte können durch ihr „Vetorecht“ viel mehr Macht ausüben, als alle anderen 187 Staaten.
Quellen:
- http://www.wissen.de/wde/generator/wissen/ressorts/geschichte/zeitgeschehen/index,page=1265744.html
- http://www.dgvn.de/aufgaben-insititutionen.html
- http://de.wikipedia.org/wiki/Vereinte_Nationen
2.Die UN-Friedensmissionen
1. Grundlegendes
2. UN-Friedensmission in Somalia
Aufgabe 1
Lesen Sie sich die folgenden Zeitungsüberschriften durch. Welche Schlüsse über den Hintergrund, Verlauf und die derzeitige Situation lassen sich aus den Artikeln ziehen?
Zu Beginn des Jahres 2002, beobachtete Amerika Somalia nur. Ein militärischer Einsatz lag noch in weiter Ferne, wurde allerdings schon in Erwägung gezogen. Aus der Schlagzeile des zweiten Artikels lässt sich herauslesen, dass 2007 die ersten Luftwaffenangriffe des US-Militärs auf Somalia vorgenommen wurden. Die Angriffe galten Versteckte mutmaßlicher Terroristen (Al Kaida). 2008 versagte die UN-Friedensmission: Logistische sowie politische Probleme und die mangelnde Unterstützung der internationalen Gemeinschaft werden als Gründe dafür angenommen. Einen Monat später besagt eine weitere Schlagzeile, dass der UN-Sicherheitsrat nun doch eine Friedensmission für Somalia in Aussicht stellt. Da der Somaliakonflikt allerdings nicht der einzige Konflikt auf der Welt ist, scheint die UNO an die Grenzen ihrer Belastbarkeit zu gelangen. Denn Anfang 2009 laufen 18 Friedensmissionen der UNO. Im weiteren Verlauf musste die Friedensmission enorm "ums Überleben kämpfen" (Süddeutsche Zeitung, 14.05.2009). Piraterie zählt zu den größten auftretenden Problemen. Aktuell läuft die Friedensmission und die Unterstützung einer Übergangsregierung in Somalia wurde bereits zugesichert.
Zusammenfassend lässt sich also feststellen, dass es die UNO auch nicht immer leicht hat und die Entscheidungen, die getroffen werden gut durchdacht werden müssen! Friedensmissionen sollen zum allgemeinen Weltfrieden beitragen und dabei Staaten, die in einen Konflikt involviert sind, unterstützen. Das ist allerdings nicht immer so leicht, wie es in der Theorie scheint: Sind zu viele Friedensmissionen am Laufen, droht die UNO und ihre Ziele zu scheitern.
- Gut! --Alexandra Weber 18:59, 24. Jan. 2010 (UTC)
Aufgabe 2
Lesen Sie sich zunächst die folgenden Informationen über den Verlauf der UN-Friedensmission durch. Welches "Friedenskonzept" hat die UNO hier eingeschlagen?
Friedenskonzept: UNOSOM | 1992:
- Waffenembargo gegen alle somalischen Bürgerkriegsparteien
- Aufruf zum sofortigen Waffenstillstand (-> sicheres Umfeld für die Verteilung von Hilfsgütern)
- Entsendung von 50 unbewaffneten Beobachtern zur Überwachung des Waffenstillstands
- Sendung eines Kontingent von 500 UNO-Soldaten zum Schutz von Lebensmittellieferungen
- Sicherheitsrat erteilt den Mitgliedsstaaten das Mandat, die Auslieferung humanitärer Hilfsgüter auch mit militärischen Mitteln sicherzustellen.
Friedenskonzept: UNITAF 1992/93 - United Task Force
- Sicherheitsrat gestattet Mitgliedsstaaten notwendige Maßnahmen zu ergreifen, um Sicherheitsbedingungen zu schaffen -> Einsätze gegen Willen von Betroffenen und letztlich auch für Kampfeinsätze (nun möglich)
- Ratsmitglied übernimmt Führung bei der Organisation und Steuerung der Operation in Somalia
- 30.000 Mann starke multinationale Truppe unter dem Kommando und mit hauptsächlicher Beteiligung der USA in Somalia (Atempause der UNO bis zum Aufbau einer größeren UN-Friedenstruppe)
- Damit sind die Friedensmissionen welchen der vier oben aufgeführten Konzepte zuzuordnen? --Alexandra Weber 18:59, 24. Jan. 2010 (UTC)
Meiner Meinung nach lässt sich die erste Friedensmission (UNOSOM I) dem Konzept der Friedensschaffung zuordnen! Denn das Ziel der UNO bestand darin, zwischen den verfeindeten Bürgerkriegsparteien einen Waffenstillstand herbeizuführen. Im zweiten Teil der Mission handelt sich fast schon um das Konzept der Friedenssicherung. Denn nachdem der Waffenstillstand unterzeichnet wurde, versuchte man die Situation zu stabilisieren, indem man beispielsweise Lebensmittel und andere Hilfsmittel verteilte. UNITAF, die zweite Friedensmission, basierte auf dem Konzept der Friedenssicherung: Da die "humanitäre Tragödie" in Somalia als "Bedrohung des internationalen Friedens und der Sicherheit" galt, griff die UNO ein. Das Hauptziel bestand darin, die Lage zu stabilisieren und humanitäre Hilfe zu leisten. Die dritte Friedensmission (UNSOM II)beruht auf dem Konzept der Friedenskonsolidierung. Angestrebt wurde unter anderem die Entwaffnung, das Räumen von Minen und als wichtigster Punkt, der Wiederaufbau Somalias in fast allen Bereichen (z.B. Wirtschaft, Regierung). Ihre formulierten Ziele konnte die UNO aufgrund verschiedener Zwischenfälle allerdings nicht umsetzten. UNOSOM II wurde stufenweise abgebaut und Anfang März 19995 verließen die letzten Blauhelme das Land.
Ich finde, dass man an Hand des Beispiels Somalia erkennen kann, dass sich die Theorie praktisch nicht einfach ohne weiteres umsetzen lässt. Man kann nicht jeder Friedensmission nur ein der vier verschiedenen Konzepte zuordnen. Teilweise überscheiden sich zwei Konzepte oder wie man feststellen kann, scheiterte die dritte Friedensmission (UNOSOM II) fast komplett.
3.Humanitäre Krisen
Aufgabe 1
Versuchen Sie zunächst, den Begriff "humanitäre Krise" zu definieren. Humanität (lat. Humanitas) = Menschlichkeit Adjektiv „humanitär“: auf die Linderung menschlicher Not bedacht und ausgerichtet zu sein (vgl. Duden 2001: 806).
Definition Wikipedia:
Eine humanitäre Krise (oder "humanitäre Katastrophe") ist ein Ereignis oder eine Reihe von Ereignissen, die eine große Bedrohung für die Gesundheit, die Sicherheit oder das Wohlergehen einer Gemeinde oder einer anderen großen Gruppe von Menschen, in der Regel über ein weites Gebiet darstellt.
Unter dem Begriff humanitäre Krise verstehe ich persönlich eine Notlage von Menschen. Konflikte, Epidemien, Hunger oder Naturkatastrophen können zu so einer Notlage führen, indem sie beispielsweise Hunger, Wasserknappheit oder ähnliches hervorrufen.
Aufgabe 2
Humanitäre Hilfe für Überlebende leisten gewöhnlich Hilfsorganisationen. Diese reichen hinsichtlich ihrer Größe von UN-Organisationen über internationale Organisationen bis zu (großen und kleinen) nichtstaatlichen Organisationen. Welche Organisationen sind Ihnen bekannt?
Folgende Hilfsorganisationen sind mir bekannt: Caritas, Malteser, UNICEF, Rotes Kreuz, Johanniter, Ärzte ohne Grenzen, Technisches Hilfswerk
Aufgabe 3
Oft ist ein Land so arm, dass es seinen Bürgern, die durch eine Naturkatastrophe, eine Dürre oder einen Krieg alles verloren haben, nicht selbst helfen kann. Diskutieren Sie über die moralische Verpflichtung der internationalen Gemeinschaft, den Überlebenden humanitärer Krisen zu helfen.
Meiner Ansicht nach sollte jedem Land, das sich in einer humanitären Krise befindet, geholfen werden. Insbesondere, wenn diese Notlage durch eine Naturkatastrophe hervorgerufen wurde. Denn man muss bedenken, dass es eigentlich jeden Menschen auf unserem Planeten treffen kann: Sei es durch Erdbeben, Überschwemmungen oder Hurrikans. Natürlich gibt es Zonen der Erde, die weniger bedroht sind, aber dennoch wäre jeder froh, Unterstützung zu bekommen. Ist ein Land dann noch so arm, dass es nicht einmal annähernd seine Einwohner in Krisensituationen versorgen kann, dann ist es noch selbstverständlicher Hilfe zu leisten. Denn es ist unverantwortlich, zuzusehen, wie hunderte oder sogar tausende Menschen ihr Leben verlieren, während wir nicht handeln, obwohl die Möglichkeiten zu helfen vorhanden wären.
Andererseits finde ich, dass wir Menschen nicht immer erst spenden und helfen sollten, wenn etwas Schlimmes (Naturkatastrophe, Terroranschlag...) passiert ist, sondern wir sollten häufiger die Augen öffnen und nicht vor Dingen, die wir nicht sehen wollen, schließen. Denn auch in Deutschland gibt es genug Menschen, die in Armut leben oder sogar obdachlos sind und ohne Frage genauso viel Hilfe bräuchten, wie Menschen in den Krisengebieten. Doch das ist ein anderes Thema, worüber man aber auf jeden Fall einmal darüber nachdenken sollte.
Meiner Meinung nach ist die internationale Gemeinschaft also moralisch verpflichtet, den Überlebenden von humanitären Krisen Hilfe zu leisten.
Quellen:
- http://www.grin.com/e-book/56516/humanitaere-intervention-versuch-einer-definition-humanitaere-intervention
- http://translate.googleusercontent.com/translate_c?hl=de&langpair=en%7Cde&u=http://en.wikipedia.org/wiki/Humanitarian_crisis&rurl=translate.google.de&usg=ALkJrhhyl_R2eegYtU6yqazmd2MuTP6kIg
Prima! --Alexandra Weber 16:55, 7. Feb. 2010 (UTC)
4.UNHCR - Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen
Aufgabe 1
Welche Aufgaben hat das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen?
Zu den Aufgaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (United Nations High Commissioner for Refugees – UNHCR) gehören der Schutz und die Unterstützung von Flüchtlingen in aller Welt. Auf der Grundlage der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 setzt sich diese Organisation für Menschen, die von der Verfolgung bedroht sind, dafür ein, dass diese in anderen Staaten Asyl erhalten. Zudem besteht eine weitere Aufgabe darin, eine dauerhafte Lösung zu finden. Die freiwillige Rückkehr, die Integration im Aufnahmeland oder die Neuansiedlung in einem Drittland sind dabei die zentralen Gesichtspunkte. Neben dem internationalen Schutz, stellt die Organisation auch materielle Hilfe für Flüchtlinge (z.B. Wasser, Unterkünfte, medizinische Versorgung) zur Verfügung.
Aufgabe 2
Mit welchen Problemen sehen sich die Mitarbeiter/UNHCR konfrontiert?
Zur Zeit gibt es einige Probleme, mit denen sich die UNHCR und ihre Mitarbeiter konfrontiert sehen. Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Intoleranz und Diskriminierung bedrohen den Schutz von Asylbewerbern, Flüchtlingen oder Staatenlosen. Im Zuge der gegenwärtigen globalen Wirtschaftskrise verschlechtert sich das politische und soziale Umfeld der zu schützenden Menschen zudem. Um wirksame Gegenmaßnahmen zu entwickeln, müssen die Gründe für Rassendiskriminierung, hohe Arbeitslosigkeit usw. auch verstanden werden. Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Mitarbeiter von UNHCR Morddrohungen von vertriebenen Führern (wollen Rechte ihrer Gemeinschaft verteidigen) erhalten (vgl. Einsatz in Kolumbien Mai 2009).
Quellen:
- http://www.unhcr.de/grundlagen.html
- http://www.unhcr.de/grundlagen/unhcr-profil.html
- http://translate.google.de/translate?hl=de&langpair=en%7Cde&u=http://www.alertnet.org/thenews/newsdesk/UNHCR/005cab408479b361f1caf06452f1b4f0.htm
- http://translate.google.de/translate?hl=de&langpair=en%7Cde&u=http://www.unmultimedia.org/radio/english/detail/75135.html
Gut! --Alexandra Weber 16:56, 7. Feb. 2010 (UTC)
5.ECHO
Aufgabe 1
Was ist ECHO? Was tut das Amt?
Das Europäische Amt für humanitäre Hilfe (engl. European Commission Humanitarian Office - ECHO) ist eine 1992 gegründete Behörde der Europäischen Union. Diese Organisation wickelt Hilfsmaßnahmen der EU ab. Zu den Aktivitäten gehören zum Beispiel die Unterstützung der Opfer von Naturkatastrophen mit notwendiger Ausrüstung und fachlicher Hilfe (Bereitstellen von Zelten, Decken, lebensnotwendigen Gütern wie Nahrungsmittel, Arzneimittel, Wasseraufbereitungssysteme, Kraftstoff…). ECHO fühlt sich außerdem verpflichtet, Leben zu retten und zu erhalten, Leid zu lindern und die Integrität und Würde der Betroffenen zu schützen. In den letzten Jahren belief sich der durchschnittliche Jahreshaushalt von ECHO auf ca. 700 Millionen Euro. Seit 1992 war der Hauptakteur der humanitären Hilfe in mehr als 100 Ländern im Einsatz und kann somit jährlich 18 Mio. Menschen helfen!
Aufgabe 2
Welches „Mandat“ hat Echo? (Schlagen Sie dafür zunächst den Begriff "Mandat" nach!)
Der Begriff Mandat kommt aus dem lateinischen und bedeutet so viel wie „aus der Hand geben“, „beauftragen“ oder „befehlen“. In Wikipedia lässt sich folgende Definition finden: Als Mandat bezeichnet man grundsätzlich einen Auftrag oder eine Ermächtigung, die jedoch keine genaue Handlungsweise beinhaltet. Das Wort Mandat wird in verschiedenen Bereichen verwendet (Politik, Recht, Diplomatik, Völkerecht) und bezeichnet außerdem die Befugnis zu friedenserzwingenden oder -erhaltenden Militäreinsätzen, die der UN-Sicherheitsrat den Friedenstruppen der Vereinten Nationen erteilen kann.
Was man konkret unter den Mandaten von ECHO versteht, konnte ich im Internet nicht herausfinden. Ich gehe allerdings davon aus, dass die Mandate den Zielsetzungen entsprechen: Leben zu retten und zu erhalten, Leid zu lindern und die Integrität und Würde der Betroffenen zu schützen. Denn Mitarbeiter des Amtes werden ja quasi in die jeweiligen Krisengebiete geschickt, um dort zu helfen. Sie werden also „beauftragt“ (=mandare).
Aufgabe 3
Wie hoch ist die finanzielle Unterstützung, die ECHO leistet? Erstellen Sie hierzu eine Statistik.
Wie bereits erwähnt, beträgt die jährliche finanzielle Unterstützung, die ECHO leistet, im Durchschnitt zwischen 500 und 700 Millionen €. Im Folgenden werden die unterschiedlichen Leistungen in den verschiedenen Ländern in den Jahren 2006 und 2007 miteinander verglichen:
Humanitäre Hilfe für 2007 (einschließlich Nahrungsmittelhilfe) | im Vergleich zu 2006 (keine Nahrungsmittelhilfe enthalten, da diese damals noch von der GD AIDCO verwaltet wurde) (Angaben in Tausend)
Horn von Afrika: 217 950 | 161 050
Große Seen: 8 500 | 84 050
Westafrika: 46 600 | 56 150
Karibik und Pazifik: 16 310 | 1 610
Südliches Afrika, Indischer Ozean: 50 400 | 19 200
Naher Osten, Mittelmeerraum: 99 090 | 144 900
Lateinamerika: 40 065 | 24 600
Nicht-geografische Instrumente:
Themenbezogene Finanzierung + Zuschüsse: 28 900 (3,8%) | 20 500 (3,1%)
Technische Hilfe (Sach-verständige und Außenstellen): 25 400 (3,3%) | 19 000 (2,8%)
Verwendung umgewidmeter Einnahmen: 307 | 817
Unterstützungsausgaben (Rechnungsprüfungen, Evaluierungen, Information usw.): 8 900 (1,2%) | 6 189 (1,0%)
INSGESAMT |768 530 (100%) |671 006 (100%)
Vergleicht man die jeweiligen Zahlen miteinander, kann man schön erkennen, dass die Leistungen in einem Gebiet im Jahr 2007 einmal höher sind, andere dafür im selben Jahr niedriger als im Jahr zuvor. Eine wichtige Rolle dabei, wie viel die ECHO als Unterstützung an ein Land zahlt, hängt natürlich von der dortigen Lage ab. Wenn erst eine Naturkatastrophe eine humanitäre Krise hervorgerufen hat, werden die finanziellen Leistungen normalerweise größer sein.
Um einen weiteren Vergleich ziehen zu können:
Im Jahr 2002 wurden weltweit für humanitäre Hilfeprojekte insgesamt 537,8 Mio. über ECHO bereitgestellt. Hauptbegünstigte dieser Projekte waren die Länder in Afrika, im karibischen Raum und im Pazifischen Ozean (AKP) und in Asien.
2002 und 2007 im Vergleich (in Millionen, Prozentzahl = Anteil an Gesamtbudget):
AKP-Länder: 211,5 (39%) | 422,7 (55%)
Asien: 137,96 (26%) | 157,4 (20,5%)
Osteuropa: 85,3 (16%) | keine Angaben
Mittelmeerraum: keine Angaben | 124,9 (16,2%)
Aufgabe 4
Schreiben Sie einen kurzen Artikel über ein Land Ihrer Wahl, in dem ECHO und seine Partner humanitäre Hilfe geleistet haben. Sie könnten unter anderem auf die Gründe eingehen, warum humanitäre Hilfe erforderlich war, welcher Art sie war, wem sie genutzt hat und wer die Menschen und Organisationen waren, die die Arbeit vor Ort geleistet haben.
Eingreifen der ECHO an Hand des Beispiels Südsudan (Stand Dezember 2009):
Im Jahr 1947 wurde auf der Dschuba-Konferenz die Zusammenlegung von Nord- und Südsudan unter nordsudanesischer Führung beschlossen. Viele Südsudanesen fühlten sich im Gesamtgebilde Sudan (seit 1956 von Großbritannien unabhängig) marginalisiert und unterdrückt, was nicht zuletzt daran lag, dass der Süden an der Entscheidung zusammengelegt zu werden nicht beteiligt wurde. 1955 bis 1972 und erneut ab 1983 kämpften deshalb Rebellen für die Unabhängigkeit Südsudans. Ab 1983 übernahm die Sudanesische Volksbefreiungsarmee (SPLA) die Führung auf der Seite der Separatisten und einigte sich 2005 mit der Regierung in Khartum auf ein Friedensabkommen. Seit der Unterzeichnung des Abkommens wird die Krise allerdings immer schlimmer. Die Gewaltbereitschaft unter den Menschen nimmt unaufhörlich zu. Es kam in den Staaten Upper Nile, Jonglei, Lakes und Central Equatoria vermehrt zu Angriffen, zudem gab es Attacken der ugandischen Rebellengruppe Lords Resistance Army (LRA) in den Staaten Equatoria. Bei den Angriffen auf Dörfern sind die Mehrheit der Opfer Frauen und Kinder. Bis zu 250 000 Menschen wurden durch die Gewalt vertrieben und leben unter gefährlichen Bedingungen, die Krankheiten und Mangelernährung zur Folge haben. 75 Prozent der Menschen haben keinen Zugang zur Basisgesundheitsversorgung. Der internationalen medizinischen Organisation Ärzte ohne Grenzen zufolge sind die Hilfsangebote angesichts der eskalierenden Not unzureichend. Das Augenmerk der internationalen Geldgeber auf langfristige Entwicklung bleibt indes unangemessen im Verhältnis zu der dringend benötigten humanitären Hilfe. „Ärzte ohne Grenzen“ setzen sich bereits für die Oper ein, doch die Lage ist extrem kritisch und alles andere als ein rasches Handeln der ECHO wäre fatal.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass humanitäre Hilfe an allen Ecken und Enden fehlt, während die Gewalt immer mehr eskaliert. Die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ hat bereits einen ersten Schritt gemacht, doch um die Lage zu stabilisieren ist ein weiteres beherztes Eingreifen der ECHO gefragt! Es wird auf jeden Fall interessant sein, den weiteren Verlauf der Situation zu beobachten und man kann nur für die betroffenen Menschen hoffen, dass ihnen schnellst möglich geholfen wird!
Quellen:
- http://europa.eu/pol/hum/index_de.htm
- http://de.wikipedia.org/wiki/Mandat
- http://ec.europa.eu/echo/ataglance_de.htm
- http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4isches_Amt_f%C3%BCr_humanit%C3%A4re_Hilfe
- http://eur-lex.europa.eu/Notice.do?mode=dbl&lang=de&ihmlang=de&lng1=de,sv&lng2=bg,cs,da,de,el,en,es,et,fi,fr,hu,it,lt,lv,mt,nl,pl,pt,ro,sk,sl,sv,&val=474219:cs&page=