Schmecker, Zungenroller und so weiter: Unterschied zwischen den Versionen
K (* Schmecker, Zungenroller und so weiter wurde nach Schmecker, Zungenroller und so weiter verschoben) |
K (1 Version) |
Aktuelle Version vom 1. Mai 2008, 16:57 Uhr
Schmecker, Zungenroller und so weiter...
Im Jahre 1931 beobachtete A. L. Fox beim Umfüllen von Phenylthioharnstoff (PTH oder PTC) in seinem Labor, dass sich ein Mitarbeiter über die Bitterkeit des Staubes in der Luft beklagte, die er selbst allerdings nicht schmeckte. Er machte deshalb Experimente mit PTH und konnte feststellen, dass etwa 63 % aller Menschen die Fähigkeit haben, PTH als bitter zu schmecken, während etwa 37 % keine Geschmacksempfindung auf PTH zeigen. Da die Schmeckfähigkeit weder alters-, rassen- noch geschlechtsabhängig ist, eignet sie sich gut zum Aufstellen von Stammbäumen. Da etwa 70 % aller Menschen ihre Zunge bei freiem Herausstrecken mit den seitlichen Rändern nach oben zu einer Röhre zusammenrollen können und nur 30 % diese Fähigkeit nicht zeigen, nahm man zunächst einen einfachen dominant-rezessiven Erbgang an. Genauere Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass hier kein deutlich alternierendes Merkmal vorliegt, sondern eine kontinuierliche Variabilität existiert. Für eine geringe Zahl von relativ wenigen Merkmalen ist beim Menschen ein monohybrider Erbgang nachgewiesen worden:
Merkmal
- Daumenglied kann fast rechtwinklig nach hinten gebogen werden (Reflexion)
- dominant: normale Reflexion
- rezessiv: starke Daumenreflexion
- Behaarung des mittleren Fingergliedes
- dominant: vorhandene Behaarung
- rezessiv: fehlende Behaarung
- Ohrläppchen
- dominant: frei hängend
- rezessiv: angewachsen
- Urin nimmt nach Spargelgenuss einen auffallenden Geruch an
- dominant: Geruch unauffällig
- rezessiv: auffallender Geruch
- Urin verfärbt sich nach Genuss von roter Beete auffällig rot-braun
- dominant: rot-braun Färbung
- rezessiv: keine Verfärbung
Lit.: nach Abiturhilfe Genetik, Mentor Verlag, München 1998
Zurück zu den Arbeitstexten: Lernzirkel Humangenetik