Grundkurs Geschichte Kaps 2005 07: Unterschied zwischen den Versionen

Aus RMG-Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
K (Grundkurs Geschichte Kaps wurde nach Grundkurs Geschichte Kaps 2005 07 verschoben)
 
K (1 Version)
 

Aktuelle Version vom 1. Mai 2008, 16:17 Uhr

Wiederholung: Wirtschaftspolitische Weichenstellungen nach 1945

Über die in Potsdam nur vage vereinbarte Politik der Demontagen (=_____________________) und Reparationen (= ___________________________) entstanden zwischen den USA und der UdSSR bald Meinungsverschiedenheiten. Während die _________ relativ bald und entgegen den französischen Wünschen zu einer Politik der Wirtschaftsförderung übergingen, führte die SMAD (= ______________________________________) in der SBZ (= ____________________________________) ein rigoroses Sozialisierungsprogramm durch, das schließlich in eine Planwirtschaft nach ______________ Vorbild mündete. Mit dem _________________________, der ab 1947 gezielt die Staaten Westeuropas förderte, wurden in der seit Januar 1947 eingerichteten ____-Zone die Weichen für eine Marktwirtschaft nach westlichem Vorbild gestellt. Markanten Gipfelpunkt dieser Entwicklung stellt die ________________reform dar, die die deutsche Teilung wirtschaftspolitisch zementierte. Von nun an standen sich in Deutschland zwei Wirtschaftssysteme gegenüber: die _________________________________ in den Westzonen und die ____________________ __________________in der SBZ. Augenscheinlich wurde der Konflikt dann auch in der so genannten Berlin-Blockade 1948/49.


Liebe Grundkursler!

Ich hoffe, ihr habt Fasching gut hinter euch gebracht! Damit euch nicht langweilig wird, hier ein Text zur Vorbereitung auf die nächste Geschichtsstunde, da die letzte Stunde ja leider ausgefallen ist!

Hinweis: Die Referate von Thomas Lettang (Willy Brandt), Annabell Ritschel (Studentenbewegung) und Benedikt Stubner (RAF) finden am 28.2. statt! Zudem soll die Karikaturinterpretation von Johannes Diem der Wiederholung dienen!


TEXT

Die unruhigen Jahre der BRD


Anzeichen gesellschaftlichen Wandels


Mit dem Wiedererstarken nationalsozialistischer Tendenzen in der Bevölkerung Anfang der 60er Jahre entstand eine Diskussion um die so genannte Bewältigung der Vergangenheit. Der Prozess gegen ehemalige SS-Wachleute des Konzentrationslagers Auschwitz (1963-65) bewegte die Öffentlichkeit. Es kam zu Auseinandersetzungen über die Verlängerung der Verjährungsfrist für Nazi-Verbrechen. Diese Debatte zeigte ein grundsätzliches Problem der deutschen Nachkriegsgeschichte. Die Generation, die in den 60er Jahren Führungspositionen bekam, war geprägt von den Wiederaufbauleistungen der Nachkriegszeit und stand den politischen und wirtschaftlichen Leistungen der Adenauer-Zeit positiv gegenüber. Sie wurde jetzt konfrontiert mit einer neuen Generation, die nach dem Zweiten Weltkrieg geboren war und jetzt nach der Haltung der Väter während der NS-Zeit fragte. Sie warfen der Generation ihrer Eltern vor, dass sie ihre Vergangenheit größtenteils verdrängt hätten und nur teilweise zur Auseinandersetzung mit den Greueltaten und deren Konsequenzen bereit seien. Die Gegner einer Verlängerung der Verjährungsfrist wollten einen endgültigen Schlussstrich ziehen, die Befürworter eine schonungslose Verfolgung und Aburteilung aller Schuldigen durchführen. Der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) gelang es, in den Jahren 1966 bis 1968 in verschiedene Landtage der BRD einzuziehen. Ihre Erfolge, die i Zeitraum der ersten Wirtschaftskrise (1966/67) zustande kamen, erregten Aufsehen und Besorgnis im In- und Ausland. Mit Bewältigung der Wirtschaftskrise Ende der 60er Jahre wurde die NPD bedeutungslos. Damit war jedoch das Problem Rechtsradikalismus und Neofaschismus in de BRD nicht gelöst.


Wirtschaftliche Entwicklung und Wirtschaftspolitik

Das wirtschaftliche Wachstum in der BRD verlangsamte sich seit 1960 und erreichte 1966/67 einen Tiefpunkt. Ludwig Erhard – seit 1963 Bundeskanzler - wollte die auftretenden Interessensgegensätze in der Gesellschaft ausgleichen. Seine moralischen Appelle an die Deutschen, mehr zu arbeiten und in ihren Ansprüchen Maß zu halten, fanden jedoch weder in der Opposition noch in der eigenen Partei Resonanz. Verstärkt wurde der Wirtschaftsabschwung durch die Krise im Ruhrgebiet. Mit dem Bedeutungsgewinn des Rohöls für die Energieversorgung verlor die heimische Kohleproduktion an Konkurrenzfähigkeit. Durch die verstärkte Nachfrage nach Erdgas und Erdöl verschlechterten sich die Absatzmöglichkeiten. Trotz gesetzlicher Verankerung der Kohlesubventionen und der Einführung des Kohlepfennigs sank der Anteil der Kohle am Energieverbrauch. Die Hauptaufgabe der Großen Koalition (19966-1969) war die Überwindung der wirtschaftlichen Krise. CDU/CSU und SPD bildeten eine Koalition unter Kurt Georg Kiesinger als Bundeskanzler und Willy Brandt als Vizekanzler und Außenminister. Die Große Koalition betrieb eine aktive staatliche Konjunkturpolitik, u.a. mit staatlichen Aufträgen und Steuervergünstigungen. Sie setzte auf das Konzept der Globalsteuerung, mit dem der Staat eine gesamtwirtschaftliche Steuerungs- und Lenkungsfunktion erhielt. Staatliche Sofortmaßnahmen sollten möglichst schnell einen neuen Konjunkturaufschwung herbei-führen.


Gesellschaftskritik und neue Lebensformen

Der abnehmende Einfluss der parlamentarischen Opposition förderte eine kritische Ein-stellung zum politischen und gesellschaftlichen System der BRD. Oppositionelle Gruppen weiteten sich zur Außerparlamentarischen Opposition (APO) aus. Sie engagierte sich außerhalb des Parlaments gegen die Politik der großen Koalition, die Situation an den Hochschulen und die Kriegsführung der USA in Vietnam sowie gegen tradierte Autoritäten in Gesellschaft und Staat. Kern der APO war der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS), eine Studenten-organisation der SPD, die 1960 aus der Partei ausgeschlossen wurde. Neben dem SDS gehörte die „Ostermarschbewegung“ der Atomwaffengegner zur APO. Insgesamt war die APO eine vor allem aus Studenten und Jugendlichen zusammengesetzte Protestbewegung. Ausgelöst durch die Vietnampolitik der USA, den „Bürgerkrieg“ in Frankreich, den „Prager Frühling“ und die Studentenbewegung in den USA kam es zu Unruhen an den Hochschulen, zu Demonstrationen und Zusammenstößen mit der Staatsgewalt, die ihren Höhepunkt in den Auseinandersetzungen um die Notstandsgesetze erreichte. Auf der Suche nach neuen Lebensformen entstand eine neue „Jugendkultur“, die sich in einer Ablehnung der Wertewelt der Erwachsenengeneration ausdrückte.


Die BRD seit den 70er Jahren


Gesellschaftspolitische Reformvorhaben

1969 übernahmen Willy Brandt (SPD) und Walter Scheel (FDP) als Bundeskanzler bzw. Vizekanzler und Außenminister die Regierung. Die Koalitionsregierung kündigte gesellschaftspolitische Reformvorheben an und versprach „mehr Demokratie zu wagen“. Die Reformpolitik sollte ein größeres Maß an persönlicher Freiheit, sozialer Gerechtigkeit und politischer Mitbestimmung bringen. Man wollte vor allem die junge Generation gewinnen und verschiedenen Forderungen aus den 60er Jahren Rechnung tragen. So wurden u.a. das aktive Wahlrecht (1970) und die Volljährigkeit von 21 auf 18 Jahre (1975) herabgesetzt. Seit Mitte der 60er Jahre wurde in der Öffentlichkeit über den Zustand des Bildungssystems diskutiert. Schlagwortartig beschwor man die „deutsche Bildungskatastrophe“. Die Forderung nach Bildung als „allgemeinem Bürgerrecht“ sollte den Abbau von sozialen Schranken bringen und den Zugang zur Bildung für alle ermöglichen. Über die vom Deutschen Bildungsrat erarbeitete Schulreform kam es zu erheblichen Auseinandersetzungen zwischen den einzelnen Bundesländern. 1971 wurde ein neues Betriebsverfassungsgesetz erlassen, in dem die Stellung der Arbeitnehmer gefestigt und die Befugnisse des Betriebsrates erweitert wurden. Weitere Gesetze stärkten die Stellung des einzelnen Bürgers, wie z.B. das Mieterschutzgesetz, Gesetz zur Ausbildungsförderung... Heftig diskutiert wurde die Reform des Strafrechts, besonders des Demonstrationsstrafrechts. Das neue Gesetz (1970) schränkte die Strafverfolgung auf gewalttätige Formen des Protests ein und verlagerte die Beweislast auf die Ordnungskräfte. Das Ehe- und Familienrecht wurde den gesellschaftlichen Veränderungen und den gewandelten Moral- und Wertevorstellungen angepasst. Besonders gerungen wurde um den § 218 (Schwangerschaftsabbruch).


Herausforderung des Staates durch den Terrorismus

Ende der 60er Jahre zeigte sich, dass es neben gewaltlosen Aktivitäten während der Studentenunruhen und APO-Veranstaltungen gezielte Gewaltanwendungen gegen Menschen und Sachgut bei Demonstrationen und Straßenschlachten gab. Durch Gewalt und Terror wollten radikale Anhänger der „Neuen Linken“ „systemverändernde Ziele“ durchsetzen. Die radikalste Bewegung war die „Rote-Armee-Fraktion“ (RAF), die durch Raub, Einbrüche, Banküberfälle, Bombenanschläge, Entführungen und Ermordungen von Repräsentanten des „Systems“ einen so genannten „Volkskrieg“ entfesseln wollten. Trotz Inhaftierung führender Terroristen kam es zu immer weiteren Gewalttaten. Der Staat, der immer die Wahrung der Rechtsstaatlichkeit gegenüber den Feinden des „Systems“ betonte, entwickelte neue Fahndungsaktionen und Verfolgungsmethoden; Antiterrorgesetze wurden erlassen.





Geschichte Grundkurs 2005/2007 Referat 13/2 Kaiser Tatjana 14.3.2007

    Volksaufstand             vom             17.Juni 1953___ 

I) Die Vorgeschichte

- 9.-12. Juli 1952: 2. Parteienkonferenz der SED

 Aufbau des Sozialismus, Normenerhöhung um 10%

- 11. Juni 1953: „Der neue Kurs“

  • Einstellung der Zwangskollektivierung
  • Förderung der Privatunternehmer
  • Wahrung der Rechtsstaatlichkeit

- Aufstand am 16. Juni 1953: (Preissenkungen, Rücktritt der Regierung, Abhaltung freier Wahlen, Normenerhöhung)

II) Der Aufstand

Taten - Bevölkerung (400.000 – 4 Mio.) versammelt sich spontan auf vielen bedeutenden Plätzen - Verkündigung politischer Forderungen, v.a. Veränderung - Angriffe auf Volkspolizei, staatliche Einrichtungen, Parteibüros, Funktionäre, - Brandlegung in Gebäuden - Zerstörung zahlreicher Propagandaplakate der SED - Entfernung und Zerreißen der roten Fahne auf dem Brandenburger Tor - Volkspolizisten liefen zu den Demonstranten über - Die SED verliert die Kontrolle; die Sowjetunion übernimmt diese.

Niederwerfung - Ausruf des Ausnahmezustands über Ostberlin (Sowjetunion übernimmt Regierungsgewalt) - Auftreten von sowjetischen Panzern und bewaffneten Soldaten - Erste Tote und Verletzte - Seltene Angriffe auf Panzer und Soldaten - Endgültige Unterdrückung des Aufstandes erst um 21 Uhr durch den Sowjets zusammen mit

  der Volkspolizei 

- Weitere kleinere Aufstände, Demonstrationen, Arbeitsniederlegungen in den Wochen darauf

Opfer - Sicher gestellt: 125 Tote - Bekanntestes Opfer: der von einem sowjetischen Panzer überrollte Demonstrant

III) Die Folgen

- Erklärung der DDR: Der Westen ist schuld. - Reinigung der Regierung - Erfüllung einiger Forderungen

  (Arbeitsnormen gesenkt, Lohnkürzungen rückgängig, Senkung der Preise, Senkung der 
   Kosten für sowjetische Besatzung)

- Flüchtlinge - Nationaler Gedenktag des deutschen Volkes - Benennung einer Straße als „Straße des 17. Juni“

Quellen: http://www.17juni1953.com/ http://www.17juni53.de/home/index.html http://de.wikipedia.org/wiki/Siebzehnter_Juni_1953