Industriegesellschaft: Unterschied zwischen den Versionen

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K (Industrielle Lebens- und Arbeitswelt)
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==Ansätze zur Lösung der sozialen Frage==
 
==Ansätze zur Lösung der sozialen Frage==
  

Version vom 26. Dezember 2016, 14:37 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Industrialisierung / Industrielle Revolution

Industrialisierung

  • wissenschaftlich technische Innovationen
  • neue Energiequellen durch Ausbeutung der Natur
  • industrielle Produktionsweise
  • Maschineneinsatz (ersetzt zunehmend menschl./tier. Arbeitskraft)
  • spezialisierte Arbeitsteilung
  • rationaler Kapitaleinsatz
  • marktwirtschaftliche Orientierung
⇒enorme Produktionssteigerung ⇒ starkes WS-wachstum
  • moderne Infrastruktur/Verkehrsmittel
  • moderne Kommunikation ⇒ größere, (inter)nationale Märkte
  • Industrie/Handel/Dienstleistung statt Agrarsektor dominant
  • Übergang von agrarisch geprägter zu urbaner Lebensweise (Auflösung alter Bindungen)
  • erhöhte Anforderungen an Flexibilität, Sozialdisziplin


Industrielle Revolution:

  • tiefgreifende, sehr drastisch und schnell empfundene Industrialisierung, d.h. völlige Veränderung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse und individuellen Lebens- und Arbeitselt


Vergleich England - Kontinentaleuropa

England Kontinent (z.B. Deutsche Staaten)
  • liberale Wirschaftspolitik ==> Freizügigkeit von Kapital und Arbeit
  • gutes Banken- und Kreditwesen
  • Risikobereitschaft: Kapital wird in Industrie angelegt ==> hohe Profite
  • große soziale Mobilität (Handwerker ==> Aufstieg in Adel/Oberhaus)
  • auch Adelige sehen Handel/Gewerbe als standesgemäße Betätigung
  • Kapital zu 60% in Handel/Industrie angelegt, zu 40% in Landwirtschaft
  • merkantilistische, staatlich gelenkte Wirtschaft, enorme Zollbarrieren, Zunftwesen
  • kaum Kapital frei verfügbar über Banken
  • geringe Risikobereitschaft: Immobilien-/Grundbesitz über Generationen hinweg ==> geringe Gewinne, hohe Kapitalbindung
  • geringe soziale Mobilität (Grundherrschaft, Ständewesen


  • Adel (und Bürger) investiert nur in Grundbesitz/Immobilien/Ämterkauf, wegen geringem Status von Handel/Industrie
  • Kapital zu 20% in Handel/Industrie angelegt, zu 80% (!) in Landwirtschaft


Industrielle Lebens- und Arbeitswelt

Gruppe 1: Buch S.82/ M4

Regelung des Arbeitslebens:

  • lange Arbeitszeiten/Pausen
  • Anwesenheit
  • Instandhaltung des Arbeitsplatzes und der Gegenstände
  • Arbeitsleistung/Strafen
  • (Ein- und Austritt nur durch eine Tür ⇒ Kontrolle)

 

Auswirkungen der Regeln auf den Arbeitsalltag

  • Leistungsdruck
  • Disziplinierung durch angedrohten Lohn- und Jobverlust
  • Folge: hohe Produktivität

 

 

Auswirkung von §11 und §26 der Betriebsordnung auf Verhältnis der Arbeiter zueinander

  • Konkurrenz /Denunziation unter Arbeitern <= überwiegt wegen hohem Risiko für den Einzelnen

 

Gruppe 2: Buch S. 83 / M5 Arbeitsbedingungen der Augsburger Textilarbeiter

  • Arbeitsbeginn : 5 Uhr
  • Arbeitsende: 20 Uhr
  • Bewohner umliegender Dörfer haben eine sehr lange Anreiseweg ==> 13-15 Stunden bei der Arbeit oder auf Weg
  • bei Zuspätkommen: Geldstrafe.
  • Arbeitsalter: spätestens ab 13 Jahren, früher auch möglich.
  • Arbeiter sind giftigen Dämpfen ausgesetzt und extremer Staubbelastung; frische Luft ist nicht vorhanden. Fenster werden kaum geöffnet


 

Gruppe 3: Buch S. 105 / M4b

  • sehr schlechte rechtliche Lage
  • wenig Lohn, Akkordarbeit (Arbeiterinnen: 70 – 80 Pfennig täglich (10 Stunden), Arbeiter: 80 - 100 Pfennig täglich) ⇒ schlechte wirtschaftliche Lage der Arbeiter
  • harte Strafen (z.B für Verspätungen)
  • gesundheitsschädliche Arbeit ⇒ schwere Vergiftungserscheinungen

 

Gruppe 4: Buch S. 85 / M7 und S. 86 / M9


Quelle M7, S.85:

  • Bevölkerungswachstum: Sowohl in kleinen auch in großen Gemeinden nimmt das Wachstum im Laufe der Zeit zu. Vor allem in großen Städten macht sich dies bemerkbar. ⇒ Städte werden größer
  • Im Zeitraum von 1840 bis 1910 nimmt die Entwicklung der Großstädte zu

Ursachen:

  • Chancen auf Arbeitsplätze ⇒ Möglichkeit auf bessere Lebensbedingungen
  • Landarbeit wird weniger

 

Quelle M9, S. 86:

  • 1865 war alles ländlich, gab keine Eisenbahnnetze, keine festen Wege, Häuser waren einfach und klein gebaut. Im Vergleich dazu gab es 40 Jahre später Eisenbahnnetze und bessere Infrastruktur; mehr Häuser wurden gebaut, vor allem höher; Mobilität wurde verbessert
  • 1865: Horizont ist ersichtlich, alles sehr kompakt mit landwirtschaftlichen Anbauflächen
  • 1905: Ende der Stadt nicht erkennbar, deutlich mehr Fabriken, kaum Anbauflächen zu sehen
  • Eisenbahn, Fabriken, höhere Häuser
  • Urbanisierung: Wachstum und Weiterentwicklung der Stadt

Verstädterung:

alles Ländliche verschwindet, Einführung in andere Arbeitswelten mit Maschinen und anderen Arbeitsbedingungen, andere Lebensform, geringere Bindung an Familie, Kirche, ...

 


Gruppe 5, Buch S. 85 M8

Leben in einer "Mietskaserne"

  • Konstruktionsprinzip: Funktional, effizient, platzsparend, überfüllt
  • spartanische Einrichtung, kalt, viele kleine Wohnungen, unhygienisch, wenig Licht und Luft
  • viele Leute (Arbeiter) sind hergekommen, deswegen musste schnell gebaut werden, hohe Profite, da viele Wohnungen auf wenig Bauland
  • Es gibt keinen Platz für Betten, deswegen muss in „Schichten“ geschlafen werden, alles ist auf engstem Raum gestapelt, im Sommer ist es heiß in den zwei Räumen, es ist zu laut und da in den Wohnungen kein Platz ist, müssen die Kinder draußen spielen, was sehr gefährlich sein kann, die Kriminalität steigt, und durch die hohe Arbeitslosigkeit steigt die Unzufriedenheit.

 

Gruppe 6 Buch S. 104 – 106

M4a) Lebenswelt einer Münchner Arbeiterfamilie um 1900:

  • Fabrikarbeit des Mannes (Wochenlohn 27,5 Mark) reicht nicht aus
  • 5 Kinder zwischen halbem und 10 Jahren
  • Arbeit nur durch Schwangerschaften kurz unterbrochen
  • Frau verdient als Putzfrau 32 Mark, z.T. durch Schuheputzen Zuverdienst
  • 1 Zimmer muss untervermietet werden
  • Gesamt-Jahresverdienst 2000 Mark, reicht gerade so aus
  • wenig Geld für Nahrung ⇒ sehr einfache Ernährung
  • kaum Geld um zu sparen oder Schulden abzubauen

 

M4c) Lebenswelt

Ursachen für Krankheiten:

  • ungünstige soziale Verhältnisse
  • Zusammenleben vieler Menschen verschiedenen Geschlechts und Alters (keine Intimsphäre, wenig Körperhygiene, Wäsche, Betten, Kleidung selten gereinigt und werden geteilt)auf engem Raum

 

Notwendig:

Aufklärung der breiten Bevölkerung über die Gefahren dieser Art des Zusammenlebens

Probleme der Industrialisierung:

Probleme industrialisierung.jpg (Klicken zum Vergrößern) Probleme industrialisierung2.jpg (Klicken zum Vergrößern)

Ansätze zur Lösung der sozialen Frage

Ansätze zur Lösung der sozialen Frage AB 1:

AB1

Ansätze zur Lösung der Sozialen Frage AB 2: