Q11 Kunst: Unterschied zwischen den Versionen

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(FRAGMENT TORSO NON-FINITO)
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Das Non-finito hat unbearbeitete Partien und mehr Material als für die Darstellung notwendig ist.
 
Das Non-finito hat unbearbeitete Partien und mehr Material als für die Darstellung notwendig ist.

Version vom 14. September 2014, 10:44 Uhr

Vincent Van Gogh - Sorrow.JPG

Inhaltsverzeichnis

PLASTIK OBJEKT SKULPTUR

Auch wenn häufig nicht genau zwischen den Begriffen unterschieden wird, ist im Grunde jeder als Bezeichnung für ein bestimmtes Herstellungsverfahren entstanden.

Plastik

stammt vom griechischen Verb „plassein“: bilden, formen wird additiv, aufbauend oder modellierend geschaffen Häufig verwendete Materialien: Ton, Wachs, Gips… oft Gerüst nötig um Halt zu gewährleisten Subtraktive Manipulationen / Korrekturen möglich

Skulptur

stammt vom lateinischen Verb „sculpere“: schneiden, schnitzen, meißeln wird subtraktiv, wegnehmend oder abtragend hergestellt Häufig verwendete Materialien: Holz, Stein kaum Korrekturen möglich


FRAGMENT TORSO NON-FINITO

FRAGMENT (lat. Bruchstück, Überrest)

Überbegriff für das Unvollständige und Unvollendete in der Plastik

Torso

ital. Kohlstrunk, Fruchtkern, Baumstamm ohne Äste = Rumpf, Kernvolumen Plastik wird zum Torso durch verschiedene Einflüsse von Mensch (Beschädigung und Zerstörung - geschichtlicher Torso) und Natur (Korrosion, Erdbeben..) - Beim Torso fehlen Material und abbildhafte Teile - Körper ohne Gliedmaßen

Non-finito (Ital. unvollendet)

Torso und Non-finito haben ganz andere Bezugs- und Ausgangspunkte und unterscheiden sich zudem in ihrem äußeren Erscheinungsbild. Das Non-finito hat unbearbeitete Partien und mehr Material als für die Darstellung notwendig ist.

Ursprünglich kein künstlerisches Prinzip oder autonome Kunstform Die Geschichte des Torso als eines eigenständigen, autonomen plastischen Genres ist an die Entwicklung des Bewusstseins für das Fragment gebunden.

Dieses Bewusstsein entstand erst mit der Renaissance im Schnittpunkt verschiedener geistesgeschichtlicher Entwicklungen (z.B. Herausbildung des Geniebegriffes, neues künstlerisches Selbstverständnis...) Erst im Zuge des 19.Jahrhunderts begann man, das Fragment in der Plastik und Skulptur zu schätzen. Das Non-finito wurde zum gezielt eingesetzten Stilmittel z.B. bei Rodin

PERFORMANCE

… wird eine situationsbezogene, handlungsbetonte und vergängliche (ephemere) künstlerische Darbietung eines Performers oder einer Performancegruppe genannt. Die Kunstform hinterfragt die Trennbarkeit von Künstler und Werk sowie die Warenform traditioneller Kunstwerke. Anfang der 1960er Jahre wurde, zunächst in den USA, der Begriff „Performance Art” zu einer Sammelbezeichnung für künstlerisches Geschehen, das den üblichen Kontext der „Performing Arts” (Darstellenden Künste) und der „Visual Arts” (Bildenden Künste) sprengte: Happenings, „Live Events”, Fluxuskonzerte, Strassenaktionen und Demonstrationen als öffentliches künstlerisches Ereignis. Eine Performance im Sinne bildender Kunst ist nicht Drama und nicht wie eine Aufführung vorstrukturiert. Sie ist ein offener künstlerischer Prozess in eigener Zeit, der als unmittelbare körperliche Handlung und Präsenz abläuft, und dessen Medium der Performancekünstler selbst ist. Performance ist ein Konzept, in dem Widerspruch und Meinungsverschiedenheit bereits enthalten sind. Es kann keine allgemeinverbindliche Definition von Performance geben. Die Widersprüchlichkeit rivalisierender Deutungen und Bedeutungen ist ein wesentlicher Bestandteil. Die der Kunstrichtung innewohnende Überwindung jeglicher Regelästhetik ist demnach folgerichtig. Performance überwindet Auffassungen, nach denen nur dauerhafte, werthaltige, beliebig verschiebbare und verkäufliche Objekte, wie Gemälde und Skulpturen relevante Kunst sind. Performances können anderen Strömungen, Kunstrichtungen, Bewegungen und Kunsttheorien zugeordnet sein, wie Body-Art, Happening und Fluxus-Performance. Performance ist häufig ortsgebunden, kann jedoch überall, zu jeder Zeit und ohne zeitliche Begrenzung stattfinden.

Dabei kommen vier Grundelemente ins Spiel: Zeit, Raum, der Körper des Künstlers und eine Beziehung zwischen dem Künstler und dem Zuschauer.

Künstler

Marina Abramovic Marina Abramović (* 30. November 1946 in Belgrad) ist eine serbische Performance-Künstlerin. Nach frühen existenziellen Performances zu Grenzbereichen des Körpers, die immer wieder mit Risiken operierten, begannen die Zusammenarbeit und die gemeinsamen Performances mit Ulay, mit dem sie nomadisch lebte. Zeitweise lebten sie bei Aborigines und bei Tibetern. Sie trennten sich in einer dreimonatigen Performance auf der chinesischen Mauer. Seitdem arbeitet Marina Abramović verstärkt objektbezogen.

Joseph Beuys Beuys führte während seines ersten USA-Aufenthaltes im Schatten des New Yorker WTC seine Aktion Ich liebe Amerika und Amerika liebt mich (1974) mit einem Koyoten auf. Dabei erschien ihm die Zentrale des Welthandels als Paradebeispiel jenes Kapitals, das er mit Hilfe seines Kunstbegriffes verbessern wollte.

Selbstporträt

Ein Selbstbildnis oder Selbstporträt ist eine Selbstdarstellung der Physiognomie eines bildenden Künstlers mit den Mitteln der Malerei, Grafik, Plastik oder Fotografie. Die ersten Selbstbildnisse soll es bereits in der Antike gegeben haben. Aus der mittelalterlichen Kunst sind kaum Selbstbildnisse überliefert. Seit der Renaissancezeit jedoch hat sich der selbstbewusste Künstler, der nun nicht mehr bloßer Handwerker war, sondern sich den Philosophen, Literaten und Wissenschaftlern der Zeit gleichwertig erachtete, im Selbstporträt ein Denkmal gesetzt. Neben der Auseinandersetzung mit der eigenen Physiognomie als allgegenwärtigem und billigem Modell zeugen viele Selbstbildnisse auch von der inneren Auseinandersetzung des Künstlers mit sich selbst, mit den eigenen sich wandelnden Stimmungen und der eigenen Vergänglichkeit.

Künstler

Albrecht Dürer

Albrecht Dürer (* 21. Mai 1471 in Nürnberg; † 6. April 1528 ebenda) war ein deutscher Maler, Grafiker, Mathematiker und Kunsttheoretiker von europäischem Rang. Er war ein bedeutender Künstler zur Zeit des Humanismus und der Reformation.

Käthe Kollwitz

Käthe Kollwitz (geb. Schmidt; * 8. Juli 1867 in Königsberg in Preußen; † 22. April 1945 in Moritzburg bei Dresden) zählt zu den bekanntesten deutschen Künstlern des 20. Jahrhunderts. Sie entwickelte trotz schwieriger Lebensumstände mit ihren ernsten Lithografien, Radierungen, Kupferstichen und Holzschnitten einen zeitlosen Kunststil. Aufgrund ihrer Biografie hat sie sich in ihrer Kunst mit Themen wie Armut, Krieg und Widerstand aber auch mit Mutterschaft, Tod und Altern auseinander gesetzt.

Frida Kahlo

Ihre Bedeutung als Künstlerin gewann Frida Kahlo in der Aufarbeitung ihres Leidens in ihren Bildern – insbesondere ihrer chronischen Krankheit, aber auch ihrer Eheprobleme. Von ihren 143 Bildern sind 55 Selbstbildnisse.

Maria Lassnig (* 8. September 1919 in Kappel am Krappfeld, Kärnten) ist eine österreichische Malerin und Medienkünstlerin. Zwischen 1961 und 1968 lebte sie vorwiegend in Paris und malte erste Körperbewusstseinsaquarelle sowie zwei Meter hohe Körpergefühls-Figurationen, die aber nie ausgestellt wurden.

„Es ist sicher, ich male und zeichne nicht den „Gegenstand“ Körper – sondern ich male Empfindungen vom Körper“. Maria Lassnig, 1999

=Formen der bildlichen Darstellung

Je nach der Anzahl der dargestellten Personen werden Porträts klassifiziert in Einzel-, Doppel- und Gruppenporträts.

Bezeichnungen für den gewählten Ausschnitt der Bildnisdarstellung

Ganzfigur: Darstellung stehend oder sitzend. Als Skulptur auch Statue (Standbild) oder Statuette Kniestück: mit Einbeziehung der Knie, stehend oder sitzend Hüftbild: Oberkörper bis zum Schritt Halbfigur: Oberkörper bis zur Taille, unter Einbeziehung der angewinkelten Arme mit den Händen Bruststück: Kopf mit einem Großteil des Oberkörpers, Schultern und Armabschnitten Schulterstück oder Büste: Die Schulteransätze sind mit einbezogen und das Porträt endet auf Achselhöhe

       Kopfbild: Darstellung mit dem Hals (Halsabschnitt), ohne jeglichen Teil des Rumpfes.


Bezeichnung für die Kopfhaltung des Dargestellten bzw. den Blickwinkel
   Frontalansicht (en face): Das Gesicht ist direkt auf den Betrachter gerichtet.
       Die Darstellung wirkt suggestiv[2] und auch intim, aber auch etwas steif.
   Viertelprofil oder Dreiviertelprofil : Das Gesicht ist leicht aus der Frontalansicht gedreht. Wegen der Rundung des menschlichen Kopfes wird die dem Betrachter zugewandte Seite des Gesichts voll, die vom Betrachter abgewandte Seite verkürzt wiedergegeben. Sie liegt dann auch oft im Schatten. Der Blick der Figur geht nicht mehr starr geradeaus. Gilt als lebendiger als frontal, auch in der Porträtphotographie wird eine leichte Drehung des Kopfes favorisiert.
   Halbprofil: das Gesicht so von der Seite dargestellt, dass das zweite Auge zu erkennen ist.Die Figur, die den Betrachter ansieht, blickt schon deutlich zur Seite, sonst ist je nach Blickrichtung der Betrachter des Bildnisses miteinbezogen, oder erkennbar nicht mehr
   Profilansicht (en profil): Das Gesicht wird von der Seite abgebildet. Diese Art des Malens des Schattenrisses wurde oft im 15. Jahrhundert angewandt, da es der zeitgenössischen Forderung nach Überprüfbarkeit und Genauigkeit entsprach, und als charakter- und würdevollste Darstellung gilt
   Verlorenes Profil (profil perdu): „Dreiviertelansicht von hinten“, es sind nur die Konturen der Wangenknochen erkennbar.