Oberschleichach: Unterschied zwischen den Versionen
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− | + | Im Zuge der Gebietsreform in Bayern entstand am 1. Mai 1978 die heutige politische Gemeinde Oberaurach, wobei der Gemeindename Oberaurach als Kunstwort für die Gemeinden am oberen Lauf der Aurach eingeführt wurde. Die Gemeinde Oberaurach besteht aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Dankenfeld, Fatschenbrunn, Kirchaich, Neuschleichach, Oberschleichach, Tretzendorf, Trossenfurt und Unterschleichach. | |
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+ | ='''Das Schulleben im 19. Jahrhundert'''= | ||
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+ | =='''Die Schule in Oberschleichach'''== | ||
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+ | [[Datei:Ausschnitt Fliegende Blätter.jpg|thumb|Quelle: Monats- und Wochenzeitschrift "Fliegende Blätter" Bd.IV Nr. 96 (1846), S.184|400px|center]] | ||
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<u>Allgemeines</u> <br/> | <u>Allgemeines</u> <br/> | ||
− | Die Schule in Oberschleichach existierte seit 1599. Das erste Schulgebäude stand auf dem heutigen Kirchenvorplatz und wurde als Schule und Lehrerwohnung genutzt. Nicht nur Oberschleichach, sondern auch Unter- und Neuschleichach schickten ihre Kinder in diese Schule. Das Gebäude wird 1849 für baufällig erklärt. Das neue Schulgebäude wurde dann 1857 von Ober- und Unterschleichach gemeinsam erworben und bis 1878 genutzt. Es handelt sich hierbei um das damalige Wohnhaus der Familie Basel, das wohl die Hausnummer 14 hatte. Den Kaufpreis teilen sich die beiden Gemeinden, da Unterschleichach noch keine eigene Schule besitzt.Neuschleichach hat in der Zwischenzeit eine eigene Schule bekommen. Erst 1873 beschließt die königliche Distrikts-Schulinspektion Zeil, dass der Schulsaal in Oberschleichach für 104 Schüler (!) zu klein sei und Unterschleichach deshalb eine eigene Schule bekomme.1875 Wurde dieser Neubau entgültig beschlossen. Das letzte der drei Schulgebäude in Oberschleichach wurde von 1878 bis in die 1980er Jahre genutzt; nach der Gebietsreform 1978 wurde die Grundschule dann nach Trossenfurt und die Hauptschule nach Eltmann verlagert. Die ersten paar Jahre wurde das Schulgebäude in Oberschleichach aber noch genutzt, da Eltmann nicht genügend Klassenzimmer für die vielen Klassen besaß. Heute befindet sich das UBiZ im ehemaligen Schulgebäude. | + | Die Schule in Oberschleichach existierte seit 1599. Das erste Schulgebäude stand auf dem heutigen Kirchenvorplatz und wurde als Schule und Lehrerwohnung genutzt. Nicht nur Oberschleichach, sondern auch Unter- und Neuschleichach schickten ihre Kinder in diese Schule. Das Gebäude wird 1849 für baufällig erklärt. Das neue Schulgebäude wurde dann 1857 von Ober- und Unterschleichach gemeinsam erworben und bis 1878 genutzt. Es handelt sich hierbei um das damalige Wohnhaus der Familie Basel, das wohl die Hausnummer 14 hatte. Den Kaufpreis teilen sich die beiden Gemeinden, da Unterschleichach noch keine eigene Schule besitzt.Neuschleichach hat in der Zwischenzeit eine eigene Schule bekommen. Erst 1873 beschließt die königliche Distrikts-Schulinspektion Zeil, dass der Schulsaal in Oberschleichach für 104 Schüler (!) zu klein sei und Unterschleichach deshalb eine eigene Schule bekomme.1875 Wurde dieser Neubau entgültig beschlossen. Das letzte der drei Schulgebäude in Oberschleichach wurde von 1878 bis in die 1980er Jahre genutzt; nach der Gebietsreform 1978 wurde die Grundschule dann nach Trossenfurt und die Hauptschule nach Eltmann verlagert. Die ersten paar Jahre wurde das Schulgebäude in Oberschleichach aber noch genutzt, da Eltmann nicht genügend Klassenzimmer für die vielen Klassen besaß. Heute befindet sich das [http://www.ubiz.de/ UBiZ] im ehemaligen Schulgebäude. |
<u>Schularten</u> <br/> | <u>Schularten</u> <br/> | ||
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Ein Lehrer im 19. Jahrhundert hatte mehr Aufgaben als nur das Unterrichten von Schülern. Zu seinen Aufgaben gehörten auch kirchliche, denn die Schulaufsicht führte der jeweilige Ortsgeistliche. Grund hierfür ist die für die Bevölkerung überraschende Einführung der allgemeinen Schulpflicht am 23. Dezember 1802. Die Pfarrer wurden zur Einsetzung eines Lehrers beauftragt, dafür musste ein Lehrer den Kirchendienst, Kantor- und Organistendienst übernehmen. Außerdem war ein Lehrer Gemeindeschreiber und Kirchenstiftungsschreiber . Auch hatte ein Lehrer das zur Schule gehörige Land zu bestellen und musste sich um Nutztiere kümmern. <br/> | Ein Lehrer im 19. Jahrhundert hatte mehr Aufgaben als nur das Unterrichten von Schülern. Zu seinen Aufgaben gehörten auch kirchliche, denn die Schulaufsicht führte der jeweilige Ortsgeistliche. Grund hierfür ist die für die Bevölkerung überraschende Einführung der allgemeinen Schulpflicht am 23. Dezember 1802. Die Pfarrer wurden zur Einsetzung eines Lehrers beauftragt, dafür musste ein Lehrer den Kirchendienst, Kantor- und Organistendienst übernehmen. Außerdem war ein Lehrer Gemeindeschreiber und Kirchenstiftungsschreiber . Auch hatte ein Lehrer das zur Schule gehörige Land zu bestellen und musste sich um Nutztiere kümmern. <br/> | ||
Die Besoldung erfolgte teils in Naturalien wie etwa Weizen und Holz und teils in Geld. Pro Aufgabe erhielt der Lehrer eine gewisse Summe, so bekam er zum Beispiel für den Dienst als Kantor und Organist 1874 29 fl. 26 kr. (29 Gulden und 26 Kreuzer). Zum Vergleich: Ein Laib Brot mit einem Gewicht von ca. einem halben Kilo kostete in Bayreuth 1844 4 kr (Kreuzer). Dies hört sich nicht viel an, aber vergleicht man das Gehalt eines Lehrers mit dem von anderen Berufen, so erkennt man, dass der Lehrer mit sehr wenig auskommen musste. Zum Vergleich: Ein Tagwerker in der Reichbachschen Maschinenfabrik in Augsburg verdient 1844 pro Tag (das entspricht 11-12 Stunden Arbeitszeit) 32-38 kr (Kreuzer). | Die Besoldung erfolgte teils in Naturalien wie etwa Weizen und Holz und teils in Geld. Pro Aufgabe erhielt der Lehrer eine gewisse Summe, so bekam er zum Beispiel für den Dienst als Kantor und Organist 1874 29 fl. 26 kr. (29 Gulden und 26 Kreuzer). Zum Vergleich: Ein Laib Brot mit einem Gewicht von ca. einem halben Kilo kostete in Bayreuth 1844 4 kr (Kreuzer). Dies hört sich nicht viel an, aber vergleicht man das Gehalt eines Lehrers mit dem von anderen Berufen, so erkennt man, dass der Lehrer mit sehr wenig auskommen musste. Zum Vergleich: Ein Tagwerker in der Reichbachschen Maschinenfabrik in Augsburg verdient 1844 pro Tag (das entspricht 11-12 Stunden Arbeitszeit) 32-38 kr (Kreuzer). | ||
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In der Graphik aus dem Jahr 1846 erkennt man den Lehrer unten rechts auf dem Bild. Er sitzt auf dem letzten Ast und sein Beruf ist mit folgenden Worten kommentiert: „Schullehrer, hat zu viel zum Sterben und zu wenig zum Leben“, was die Lebensumstände des Lehrers nochmals verdeutlicht. | In der Graphik aus dem Jahr 1846 erkennt man den Lehrer unten rechts auf dem Bild. Er sitzt auf dem letzten Ast und sein Beruf ist mit folgenden Worten kommentiert: „Schullehrer, hat zu viel zum Sterben und zu wenig zum Leben“, was die Lebensumstände des Lehrers nochmals verdeutlicht. | ||
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* Liedtke, Prof. em. Dr. Max. „Schule im Spiegel der Zeit“.Lehrerinfo Nr.2(Juni 2006): S. 5-12. | * Liedtke, Prof. em. Dr. Max. „Schule im Spiegel der Zeit“.Lehrerinfo Nr.2(Juni 2006): S. 5-12. | ||
* http://www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2011-3w-klose-preise-1800-1900.pdf (Stand: 02.01.2014) | * http://www.pressglas-korrespondenz.de/aktuelles/pdf/pk-2011-3w-klose-preise-1800-1900.pdf (Stand: 02.01.2014) | ||
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== Kriegerdenkmal == | == Kriegerdenkmal == |
Version vom 11. Januar 2014, 20:15 Uhr
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern entstand am 1. Mai 1978 die heutige politische Gemeinde Oberaurach, wobei der Gemeindename Oberaurach als Kunstwort für die Gemeinden am oberen Lauf der Aurach eingeführt wurde. Die Gemeinde Oberaurach besteht aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Dankenfeld, Fatschenbrunn, Kirchaich, Neuschleichach, Oberschleichach, Tretzendorf, Trossenfurt und Unterschleichach.
Das Schulleben im 19. Jahrhundert
Die Schule in Oberschleichach
Allgemeines Schularten Das Leben des Lehrers In der Graphik aus dem Jahr 1846 erkennt man den Lehrer unten rechts auf dem Bild. Er sitzt auf dem letzten Ast und sein Beruf ist mit folgenden Worten kommentiert: „Schullehrer, hat zu viel zum Sterben und zu wenig zum Leben“, was die Lebensumstände des Lehrers nochmals verdeutlicht. Das Leben des Schülers
Die Menschen waren im 19. Jahrhundert der Meinung, mit der richtigen Körperhaltung würden die Kinder nicht nur physisch, sondern auch psychisch diszipliniert werden. Quellen
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