Nation und Volk: Unterschied zwischen den Versionen
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'''a) Der Begriff ''deutsch''''' | '''a) Der Begriff ''deutsch''''' | ||
− | Der Begriff | + | Der Begriff „deutsch" geht auf das Althochdeutsche ''diutisc'' zurück, das sich ebenso wie das westfränkische Adjektiv ''theodisk'', das aus dem 8. Jahrhundert in der mittellateinischen Form ''theodiscus'' belegt ist, aus der althochdeutschen Wurzel diot (altsächsisch thiod) für „Volk“ oder „Stamm“ herleitet. Das Adjektiv diutisc oder theodisk bedeutete also ursprünglich soviel wie „zum Volk gehörig“ oder „die Sprache des Volkes sprechend“ und wurde seit spätkarolingischer Zeit zur Bezeichnung der nicht-romanischsprechenden Bevölkerung des Frankenreichs aber auch der Angelsachsen benutzt. |
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'''Aufgabe 2 Arminius - Der Gründervater der Deutschen?''' | '''Aufgabe 2 Arminius - Der Gründervater der Deutschen?''' | ||
− | ;1. | + | ;1. „Quintili Vare, legiones redde!“ -„Quinctilius Varus, gib die Legionen zurück!“ |
− | : | + | <div align="right">(Sueton: Augustus 23)</div> |
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+ | :::::{{#ev:youtube|fi7lLUKfYTY}} | ||
+ | :::{| | ||
+ | |<poem>Als die Römer frech geworden | ||
+ | ''simserim simsim simsim'' | ||
+ | Zogen sie nach Deutschlands Norden | ||
+ | ''simserim simsim simsim'' | ||
+ | vorne mit Trompetenschall | ||
+ | ''Terätätätäterä'' | ||
+ | ritt der Generalfeldmarschall, | ||
+ | ''Terätätätäterä'' | ||
+ | Herr Quintilius Varus | ||
+ | ''Wau, wau, wau, wau, wau'' | ||
+ | Herr Quintilius Varus | ||
+ | ''Schnäde räng täng, Schnäde räng täng'' | ||
+ | ''Schnäde räng täng, de räng täng täng'' | ||
− | + | In dem Teutoburger Walde, | |
+ | Huh! Wie piff der Wind so kalte, | ||
+ | Raben flogen durch die Luft, | ||
+ | Und es war ein Moderduft, | ||
+ | Wie von Blut und Leichen | ||
− | + | Plötzlich aus des Waldes Duster | |
+ | Brachen kampfhaft die Cherusker, | ||
+ | Mit Gott für Fürst und Vaterland | ||
+ | Stürzten sie sich wutentbrannt | ||
+ | Auf die Legionen. | ||
+ | Weh, das ward ein großes Morden, | ||
+ | Sie schlugen die Kohorten, | ||
+ | Nur die röm'sche Reiterei | ||
+ | Rettete sich noch ins Frei', | ||
+ | Denn sie war zu Pferde. | ||
− | + | O Quintili, armer Feldherr, | |
+ | Dachtest du, daß so die Welt wär'? | ||
+ | Er geriet in einen Sumpf, | ||
+ | Verlor zwei Stiefel und einen Strumpf | ||
+ | Und blieb elend stecken. | ||
+ | Da sprach er voll Ärgernussen | ||
+ | Zum Centurio Titiussen: | ||
+ | "Kam'rad, zeuch dein Schwert hervor | ||
+ | Und von hinten mich durchbor, | ||
+ | Da doch alles futsch ist." | ||
+ | In dem armen röm´schen Heere | ||
+ | diente auch als Volontäre | ||
+ | Scaevola, ein Rechtskandidat, | ||
+ | Den man schnöd gefangen hat, | ||
+ | Wie die andern alle | ||
+ | |||
+ | Diesem ist es schlimm ergangen, | ||
+ | Eh daß man ihn aufgehangen, | ||
+ | Stach man ihm durch Zung und Herz, | ||
+ | Nagelte ihn hinterwärts | ||
+ | Auf sein corpus iuris. | ||
+ | </poem> | ||
+ | |<poem> | ||
+ | Als das Morden war zu Ende, | ||
+ | rieb Fürst Hermann sich die Hände, | ||
+ | und um seinen Sieg zu weih´n, | ||
+ | lud er die Cherusker ein | ||
+ | zu 'nem großen Frühstück. | ||
+ | |||
+ | Wild gab´s und westfäl´schen Schinken | ||
+ | Bier, soviel sie wollten trinken | ||
+ | Auch im Zechen blieb er Held | ||
+ | Doch auch seine Frau Thusneld | ||
+ | soff walküremäßig | ||
+ | (soff als wie ein Hausknecht) | ||
+ | |||
+ | Nur in Rom war man nicht heiter, | ||
+ | Sondern kaufte Trauerkleider; | ||
+ | G´rade als beim Mittagsmahl | ||
+ | Augustus saß im Kaisersaal, | ||
+ | kam die Trauerbotschaft. | ||
+ | |||
+ | Erst blieb ihm vor jähem Schrecken | ||
+ | ein Stück Pfau im Halse stecken, | ||
+ | Dann geriet er außer sich | ||
+ | und schrie: "Vare, schäme dich | ||
+ | Redde legiones!" | ||
+ | |||
+ | Sein deutscher Sklave, Schmidt geheißen | ||
+ | Dacht´: Euch soll das Mäusle beißen | ||
+ | Wenn er sie je wieder kriegt | ||
+ | denn wer einmal tot daliegt | ||
+ | wird nicht mehr lebendig | ||
+ | |||
+ | Wem ist dieses Lied gelungen? | ||
+ | Ein Studente hat´s gesungen | ||
+ | in Westfalen trank er viel | ||
+ | drum aus Nationalgefühl | ||
+ | hat er´s angefertigt | ||
+ | |||
+ | Und zu Ehren der Geschichten | ||
+ | tat ein Denkmal man errichten, | ||
+ | Deutschlands Kraft und Einigkeit | ||
+ | kündet es jetzt weit und breit: | ||
+ | "Mögen sie nur kommen!" | ||
+ | |||
+ | Endlich nach so vielen Mühen | ||
+ | ist von Bandels Werk gediehen | ||
+ | Hermann ist jetzt aufgestellt | ||
+ | zusammen kommt die ganz Welt | ||
+ | in dem lippschen Reiche | ||
+ | </poem> | ||
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+ | |[[Bild:Otto Albert Koch Varusschlacht 1909.jpg|250px]]<br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br><br> | ||
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+ | '''Text''': Victor von Scheffel , 1847 (letzte Strophe in " Feuerwehrliederbuch ", die Strophe mit dem westfälischen Schinken scheint auch später hinzu gedichtet worden zu sein) | ||
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+ | '''Musik''': nach der Melodie "Kriegers Lust , Fest - Marsch" , von Josef Gungl (1810 - 1899) | ||
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+ | *Liedtext: Was lässt sich aus dem Liedtext über die Ereignisse im Teutoburger Wald herauslesen? | ||
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+ | *Was geschah damals eigentlich im Teutoburger Wald? | ||
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+ | Lies dir im Buch auf Seite 22-23 die Quelle M6 durch und erarbeite dir aus der Quelle Ursachen, Verlauf und Folgen der Schlacht. | ||
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+ | „Ohne Zweifel war er der Befreier Germaniens, der das römische Volk nicht in seinen Anfängen (...), sondern in der höchsten Blüte seiner Macht herausforderte, der in Schlachten mit wechselndem Erfolg kämpfte, im Krieg unbesiegt blieb.“ | ||
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+ | Hausaufgabe: Lies dir im Buch im Anschluss die Quellen 7a und 7b durch. Kann Arminius als Befreier Germaniens betrachtet werden? | ||
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Diskutiere, ob die Varusschlacht als Geburtsstunde der Deutschen angesehen werden kann. | Diskutiere, ob die Varusschlacht als Geburtsstunde der Deutschen angesehen werden kann. | ||
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+ | == Victor von Scheffel - Hintergrund == | ||
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+ | * [http://www.youtube.com/watch?v=hNcFwe9FYQs Robert Blum und die Revolution] | ||
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+ | [[Datei:Arminius1.jpg|300px|right]] | ||
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+ | * [https://www.youtube.com/watch?v=tzFtlp6DWPQ Segu "Als die Römer frech geworden"] | ||
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+ | * [http://www.archaeologie-online.de/magazin/thema/varusschlacht/germanenmythos/seite-1/ Link Archäologie-online] | ||
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+ | Das Germanenbild der Völkischen weist in großer Übereinstimmung auf drei zentrale Forderungen. Hierzu gehören | ||
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+ | * erstens die Unterstellung der Existenz eines durch bestimmte Körper- und Pigmentierungsmerkmale gekennzeichneten ‚germanischen Rassentypus', | ||
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+ | * zweitens die Anerkenntnis einer autochthonen Herkunft dieses Rassentyps im Norden und | ||
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+ | * drittens die Behauptung einer Abstammungskontinuität der so definierten ‚Germanen' jenseits der historischen Überlieferung seit ur- und frühgeschichtlicher Zeit. | ||
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+ | == Funktionswandel == | ||
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+ | * [https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwjW37G9jJvLAhXF3SwKHacEDW4QFggcMAA&url=http%3A%2F%2Feberhardmielke.de%2FMaterialien%2FQ12_G_AG4_Folgen%2520der%2520frz.%2520Rev.%2520im%252019.Jhdt.pdf&usg=AFQjCNGwe-y0k4U6gR3MUGKmu-ck6cTlog externer Link Mielke] |
Aktuelle Version vom 28. Februar 2016, 20:36 Uhr
Link: Alles ist erleuchtet
- Aufgabe 1
Seit wann gibt es die „Deutschen“?
Aufgabe 2 Arminius - Der Gründervater der Deutschen?
- 1. „Quintili Vare, legiones redde!“ -„Quinctilius Varus, gib die Legionen zurück!“
Text: Victor von Scheffel , 1847 (letzte Strophe in " Feuerwehrliederbuch ", die Strophe mit dem westfälischen Schinken scheint auch später hinzu gedichtet worden zu sein)
Musik: nach der Melodie "Kriegers Lust , Fest - Marsch" , von Josef Gungl (1810 - 1899)
- Liedtext: Was lässt sich aus dem Liedtext über die Ereignisse im Teutoburger Wald herauslesen?
- Was geschah damals eigentlich im Teutoburger Wald?
Lies dir im Buch auf Seite 22-23 die Quelle M6 durch und erarbeite dir aus der Quelle Ursachen, Verlauf und Folgen der Schlacht.
„Ohne Zweifel war er der Befreier Germaniens, der das römische Volk nicht in seinen Anfängen (...), sondern in der höchsten Blüte seiner Macht herausforderte, der in Schlachten mit wechselndem Erfolg kämpfte, im Krieg unbesiegt blieb.“
Hausaufgabe: Lies dir im Buch im Anschluss die Quellen 7a und 7b durch. Kann Arminius als Befreier Germaniens betrachtet werden?
Aufgabe 3 Die Rezeptionsgeschichte
- Hausaufgabe(freiwillig/schriftlich)
Diskutiere, ob die Varusschlacht als Geburtsstunde der Deutschen angesehen werden kann.
Victor von Scheffel - Hintergrund
Herrmann-Denkmal
Das Germanenbild der Völkischen weist in großer Übereinstimmung auf drei zentrale Forderungen. Hierzu gehören
- erstens die Unterstellung der Existenz eines durch bestimmte Körper- und Pigmentierungsmerkmale gekennzeichneten ‚germanischen Rassentypus',
- zweitens die Anerkenntnis einer autochthonen Herkunft dieses Rassentyps im Norden und
- drittens die Behauptung einer Abstammungskontinuität der so definierten ‚Germanen' jenseits der historischen Überlieferung seit ur- und frühgeschichtlicher Zeit.