Gedichtanalyse - Verbesserung: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 12. November 2010, 20:29 Uhr

Bearbeiten Sie eines der beiden nachfolgenden Themen. Stellen Sie Ihrem Aufsatz eine aussagekräftige Gliederung voran.

„Ein Gedicht ist ein gefrorener Augenblick,
den jeder Leser für sich wieder ins Fließen,
 in sein Hier und Jetzt bringt."
(Hilde Domins)


Erschließen und interpretieren Sie das nachfolgende Gedicht von Alfred Wolfenstein „Krankes Wohnen“ im Kontext der Epoche. Welche Beziehung des Menschen zur Stadt kommt hier zum Ausdruck? Führen Sie hier auch zum Vergleich Inhalte anderer literarischer Texte aus der Epoche der Moderne an.

Krankes Wohnen (1913)[1]

Dieses Gehen im trüben Tunnel der Straße ...
Bleiche Fenster spielen an mir vorbei.
Oben des kleinen Himmels Einerlei
Wirft in die Scheiben ein schiefes Lachen.

Trocken kreischt die hündisch liegende Straße,
Die mein Fuß in Unruh und Hass gebraucht.
Niedre Luft, von Stadtgerüchen durchraucht,
Speit auf meine Stirn aus pfeifenden Rachen.

Gähnend endet die Straße.
1Und die zuckenden Lippen atmen ins Freie hinaus,
Wo sich warm der Tiefe Grün und goldene Hoheit umfängt ...!
Doch ich werde mich wenden ... dumpf gedrängt
In der Gewalt der Häuser bin ich zu Haus.

  1. Alfred Wolfenstein (1883-1945) war ein expressionistischer Lyriker, Dramatiker und Übersetzer. 1933 ging er ins Exil und zog nach Prag, später – ab 1938 – verbarg er sich unter falschem Namen in Paris. 1945 beging er Selbstmord. Sein wohl bekanntestes Gedicht „Städter“ erschien im Jahr 1914.


A. Geeigneter Einleitungsgedanke, z.B. biographischer Bezug, historisch-politischer Kontext, thematischer Bezug (Motiv der Stadt)

B. Analyse und Interpretation des vorliegenden Gedichtes „Krankes Wohnen“ von Alfred Wolfenstein

I. Textanalyse
1. Basissatz: Das Gedicht beschreibt das eintönige und triste Leben eines lyrischen Ichs und seine Sehnsucht nach der freien Natur
2. Gedankliche Struktur
Strophe 1: Gehen des lyrischen Ichs durch die Straße und Beschreibung negativer optischer Eindrücke
Strophe 2: Gehen des lyrischen Ichs durch die Straße und Wahrnehmung negativer akustischer und olfaktorischer Eindrücke
Strophe 3. Anflug von Sehnsucht und Hoffnung des lyrischen Ichs beim Anblick der Natur, der durch die Erkenntnis, in die Stadt zurückkehren zu müssen, zunichte gemacht wird
3. Äußere Form
a) Strophenaufbau
b) Metrum
c) Reimschema
4. Sprachlich-stilistische Analyse
a) Wortwahl
  • viele negativ besetzte Verben, Adjektive und Substantive wie „kreischt“, „bleiches Fenster“ oder „Unruh und Hass“
  • positiv besetzte Adjektive erscheinen nur am Ende des Gedichtes in Bezug auf die Natur („warm, grün, goldene Hoheit“)
  • Schlüsselbegriff „Straße

b) Satzbau
c) Stilistische Mittel
  • Personifikationen zur Beschreibung der Stadt und der Machtlosigkeit des Menschen
  • Metapher „Tunnel der Straße“ für die Enge, die Einsamkeit und das Bedrückende
  • Metapher „niedre Luft, von Stadtgerüchen durchraucht“ beschreibt die Luftverschmutzung und den Gestank

etc.

II. Verhältnis des Individuums zur Stadt
1. Verhältnis des Individuums zur Stadt in Wolfensteins Gedicht „Krankes Wohnen“
2. Vergleich mit anderen literarischen Werken (z.B. Wolfenstein „Städter“, Lemm „Weltflucht“)

C. Geeigneter Schlussgedanke, z.B. Gesellschaftskritik, thematischer Bezug etc.