DDR-Innensicht: Unterschied zwischen den Versionen

Aus RMG-Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
K (SED erkennt:)
K (SED erkennt:)
 
(6 dazwischenliegende Versionen von einem Benutzer werden nicht angezeigt)
Zeile 10: Zeile 10:
 
==SED erkennt:==
 
==SED erkennt:==
  
* SED alleinen zu schwach und hat echten Grund, die BRD, das Volk und die SU zu fürchten.
+
* SED alleine zu schwach und hat echten Grund, die BRD, das Volk und die SU zu fürchten.
==> besondere Härte, Bespitzelung, Aggression
+
: ==> besondere Härte, Bespitzelung, Aggression nach innen und außen
 +
: ==> besondere Linientreue gg. der SU
 +
 
 +
=Bürger bei der Stange halten ....=
 +
 
 +
==... durch Druck==
 +
* Schule: Belohnung nur für staatstreue Gesinnung (Fächer: Staatsbürgerkunde, Russisch)
 +
* Erziehung zur Anpassung
 +
: Zuerst nur geringe Anpassung. Mit der Zeit rutscht man aber immer weiter in das System/Kompromisse
 +
* Keine Individualität -> Idee des Kollektivs
 +
:* Wer im Abseits steht, wird zum Antisozialist/"Kameradenschwein" und kommt nicht weiter (Berufswahl, Urlaubsmöglichkeiten, Wohnungszuweisung ....)
 +
:* Starker Gruppenzwang, da Kollektivstrafen
 +
:* fast nie unbeobachtet, alleine, ohne öffentliche Kontrolle durch andere
 +
 
 +
* Wahlen: offizielle Legitimation
 +
:* Alle gehen gemeinsam wählen
 +
:* Keine geheime Wahlen
 +
:* Wahlritual des "Faltens"
 +
:* Wahlfälschung im großen Stil
 +
 
 +
* Stasi:
 +
:* Skrupelloses Vorgehen (Bespitzelung, Bedrohung der Pesron oder v. Angehörigen, Inhaftierung, teilweise Anschläge auf Gesundheit und Leben)
 +
:* Totale Kontrolle (108 000 inoffizielle Mitarbeiter=Spitzel) ==> Wem kann man vertrauen?
 +
 
 +
 
 +
Folge:
 +
* "DDR-spezifische Schizophrenie" (= immer anders handeln als man denkt)
 +
* Ausweg aus dem System: In Nischengesellschaften kann sich der DDR Bürger zurückziehen, z.B. Schrebergarten, Familie, Kirche.
 +
* Verweigerung/z.T. Protest bes. bei Jüngeren, die DDR nicht im Vergleich zu Nachkriegszeit als Verbesserung erleben.
 +
 
 +
 
 +
==... durch positive Identifikation:==
 +
* Leistungssport wird zum Vorzeigeobjekt und bringt Belohnungen für die Sportler.
 +
* Stolz auf die DDR im Vergleich mit den restlichen Oststaaten (Modell DDR)
 +
* wiss.- techn. Fortschritt bes. in 70er Jahren
 +
* Das Kollektiv (Wettbewerbe)

Aktuelle Version vom 5. März 2009, 15:49 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Nach gescheitertem Aufstand 1953 und Mauerbau 1961

DDR Bürger muss erkennen:

  • keine Chance, die DDR von innen heraus zu verändern, wenn SU das nicht will.
  • keine Fluchtmöglichkeit

==> meist Resignation, Anpassung, Arrangement mit Staat

SED erkennt:

  • SED alleine zu schwach und hat echten Grund, die BRD, das Volk und die SU zu fürchten.
==> besondere Härte, Bespitzelung, Aggression nach innen und außen
==> besondere Linientreue gg. der SU

Bürger bei der Stange halten ....

... durch Druck

  • Schule: Belohnung nur für staatstreue Gesinnung (Fächer: Staatsbürgerkunde, Russisch)
  • Erziehung zur Anpassung
Zuerst nur geringe Anpassung. Mit der Zeit rutscht man aber immer weiter in das System/Kompromisse
  • Keine Individualität -> Idee des Kollektivs
  • Wer im Abseits steht, wird zum Antisozialist/"Kameradenschwein" und kommt nicht weiter (Berufswahl, Urlaubsmöglichkeiten, Wohnungszuweisung ....)
  • Starker Gruppenzwang, da Kollektivstrafen
  • fast nie unbeobachtet, alleine, ohne öffentliche Kontrolle durch andere
  • Wahlen: offizielle Legitimation
  • Alle gehen gemeinsam wählen
  • Keine geheime Wahlen
  • Wahlritual des "Faltens"
  • Wahlfälschung im großen Stil
  • Stasi:
  • Skrupelloses Vorgehen (Bespitzelung, Bedrohung der Pesron oder v. Angehörigen, Inhaftierung, teilweise Anschläge auf Gesundheit und Leben)
  • Totale Kontrolle (108 000 inoffizielle Mitarbeiter=Spitzel) ==> Wem kann man vertrauen?


Folge:

  • "DDR-spezifische Schizophrenie" (= immer anders handeln als man denkt)
  • Ausweg aus dem System: In Nischengesellschaften kann sich der DDR Bürger zurückziehen, z.B. Schrebergarten, Familie, Kirche.
  • Verweigerung/z.T. Protest bes. bei Jüngeren, die DDR nicht im Vergleich zu Nachkriegszeit als Verbesserung erleben.


... durch positive Identifikation:

  • Leistungssport wird zum Vorzeigeobjekt und bringt Belohnungen für die Sportler.
  • Stolz auf die DDR im Vergleich mit den restlichen Oststaaten (Modell DDR)
  • wiss.- techn. Fortschritt bes. in 70er Jahren
  • Das Kollektiv (Wettbewerbe)