Folgen der Revolution von 1848: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Die Revolution von 48’ wird häufig als gescheitert angesehen. Tatsächlich verfehlte sie ihre äußeren Ziele zumeist. Deutschland war nicht geeint, die Monarchen waren nach wie vor an der Macht und eine wirkliche Verbesserung der Umstände war nur zum Teil erreicht. Die Entlassung, bzw. Abdankung des Fürsten Metternich, der stets versucht hatte, Revolutionen mit allen Mitteln zu verhindern, meist auf Kosten der Studenten und Bürger, war einer der wenigen Erfolge.<br> | ||
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Eine der wichtigsten Forderungen der Revolution war die Einführung von unabhängigen Gerichten, in Form von zumeist Geschworenengerichten. Diese Forderung wurde meist erfüllt und legte somit die Grundlage für den deutschen Rechtsstaat. | Eine der wichtigsten Forderungen der Revolution war die Einführung von unabhängigen Gerichten, in Form von zumeist Geschworenengerichten. Diese Forderung wurde meist erfüllt und legte somit die Grundlage für den deutschen Rechtsstaat. | ||
− | Die Lockerung der Pressezensur führte zur geradezu explosionsartigen Bildung zahlreicher, freier Zeitungen, die alle politischen Richtungen abdeckten, von linksgerichteten Zeitungen, wie die "Neue Rheinische Zeitung" von Karl Marx (wurde 1849 aber wieder verboten), die gemäßigte "Deutsche Zeitung" und zahlreiche, vor allem aus | + | Die Lockerung der Pressezensur führte zur geradezu explosionsartigen Bildung zahlreicher, freier Zeitungen, die alle politischen Richtungen abdeckten, von linksgerichteten Zeitungen, wie die "Neue Rheinische Zeitung" von Karl Marx (wurde 1849 aber wieder verboten), die gemäßigte "Deutsche Zeitung" und zahlreiche, vor allem aus Preußen kommende, rechtsgerichtete Zeitungen, wie die "Kreuzzeitung", bei der ein preussischer Abgeordneter namens Otto von Bismarck maßgeblich mitwirkte.<br> |
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Aktuelle Version vom 22. Juli 2008, 08:20 Uhr
Folgen der Revolution von 1848
Politische Folgen in Deutschland
Die Niederschlagung der Revolution und der damit verbundene Sieg der Reaktion sorgten für einen Dualismus, einen Widerspruch zwischen den Ideen des Nationalismus und der Demokratie, der die Geschichte Deutschlands langfristig prägte, der bis in die Gegenwart spürbar ist. Dies ist ein speziell deutsches Phänomen, in anderen Ländern, die durch eine Revolution entstanden sind, wie die Vereinigten Staaten, wurde die Nation und die Demokratie stets als Einheit gesehen.
Dieser Widerspruch setzte sich im Deutschen Denken fest und trug seinen Teil zum Scheitern der Weimarer Republik („Republik ohne Republikaner“) und der Machtübernahme der Nationalsozialisten unter der Führung des Diktators Hitler, die Deutschland nachhaltig prägen sollte, bei.
Erfolge der Revolution
Die Revolution von 48’ wird häufig als gescheitert angesehen. Tatsächlich verfehlte sie ihre äußeren Ziele zumeist. Deutschland war nicht geeint, die Monarchen waren nach wie vor an der Macht und eine wirkliche Verbesserung der Umstände war nur zum Teil erreicht. Die Entlassung, bzw. Abdankung des Fürsten Metternich, der stets versucht hatte, Revolutionen mit allen Mitteln zu verhindern, meist auf Kosten der Studenten und Bürger, war einer der wenigen Erfolge.
Die Absetzung Metternichs führte immerhin dazu, dass trotz Scheiterns der Revolution, die darauffolgende Reaktion, die Konterrevolution, nicht mehr "Metternichsche" Ausmaße annahm.Diese sog. "Konterrevolution" restaurierte zwar in gewissem Maße die Verhältnisse vor der Revolution, aus Angst vor einem Bauernaufstand und weiteren, vielleicht heftigeren Aufständen, lenkten die Machthaber sehr schnell ein und machten einige "Zugeständnisse".
"Nachgeben" der Machthaber
Nach dem Prinzip, nehmt dem Feuer die Luft, dann geht es aus, wurden in vielen Ländern Verfassungen verkündet. Allerdings waren diese zumeist nur eine Farce, die für das Verbleiben der Macht in den Händen des Königs sorgten. Bestes Beispiel hierfür war die Verfassung, die der preußische König Wilhelm IV. am 5.12.1848 verabschiedete, die im wesentlichen auf einem Entwurf des Königlichen Ministeriums, der zuvor von einer Nationalversammlung verworfen worden war, basierte. Es gab aber im Vergelich zum ursprünglichen Entwurf auch einige Änderungen.Zum Beispiel wurde die Macht des Königs durch ein absolutes Vetorecht gestärkt und ein Klassenwahlrecht sorgte dafür, dass die Großgrundbesitzer und Reichen, die den König meist unterstützten, ihm auch weiterhin gewogen blieben. Zwei Jahre später wurde sie jedoch noch einmal überarbeitet.
Die neue Freiheit
Die wichtigsten Erfolge der Revolution waren jedoch die Abschaffung des Metternichschen Polizeistaates und die (wiedererlangte) Pressefreiheit.
Eine der wichtigsten Forderungen der Revolution war die Einführung von unabhängigen Gerichten, in Form von zumeist Geschworenengerichten. Diese Forderung wurde meist erfüllt und legte somit die Grundlage für den deutschen Rechtsstaat.
Die Lockerung der Pressezensur führte zur geradezu explosionsartigen Bildung zahlreicher, freier Zeitungen, die alle politischen Richtungen abdeckten, von linksgerichteten Zeitungen, wie die "Neue Rheinische Zeitung" von Karl Marx (wurde 1849 aber wieder verboten), die gemäßigte "Deutsche Zeitung" und zahlreiche, vor allem aus Preußen kommende, rechtsgerichtete Zeitungen, wie die "Kreuzzeitung", bei der ein preussischer Abgeordneter namens Otto von Bismarck maßgeblich mitwirkte.
Ein Kind der Revolution einigt Deutschland 20 Jahre später
Otto von Bismarck war 20 Jahre nach dem Scheitern der Revolution der führende Mann, der Deutschland praktisch im Alleingang einigte. Dabei nutzte er geschickt die Begeisterung der Massen, ähnlich der Revolution von 1848, nur kontrollierter. Erst richtete er deren Agression gegen Dänemark, um den Boden zu bereiten, schließlich wurde auf sein Betreiben hin der Österreichisch-Preussische Krieg von 1866 geführt, durch den die Möglichkeit einer sog. "Großdeutschen" Lösung (vereinigtes Deutschland unter Österreich), eliminiert wurde. Mit dem von ihm selbst, durch die sog. Emser Depesche, ausgelösten Krieg gegen Frankreich, nutzte er die aufkommenden nationalistischen Gefühle, um eine "Kleindeutsche" (Deutschland vereinigt unter Preußen, ohne Österreich)Lösung durchzusetzen.
Am 18. 1. 1871 wurde im Spiegelsaal von Versailles das Deutsche Kaiserreich gegründet, mit dem preußischen König Wilhelm, der in der Revolution von 1848 den Spitznamen "Kartätschenprinz" erhielt (er verlangte, Berlin mit Kanonen sturmreif zu schießen, um die Revolution zu beenden), als Deutschen Kaiser.
Quellen: Bildatlas der Deutschen Geschichte, www.wikipedia.de und noch mehr, was mir aber entfallen ist.