Schule Studenten: Unterschied zwischen den Versionen

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Nationalsozialistischer deutscher Studentenbund (NSDStB)
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Der Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund war eine Parteigliederung der NSDAP  für Studenten, die 1926 gegründet wurde. Typische Merkmale des NSDStB waren die braun gefärbten Hemden mit Hakenkreuzfahnen, das im Aufbau verwirklichte Führerprinzip und die Kameradschaftshäuser.
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Während der ersten Jahre hatte der NSDStB Schwierigkeiten in der Studentenschaft Anklang zu finden. 1928 kam Baldur von Schirach an die Führung des NSDStB und warb neue Mitglieder. Allerdings stieß dies nicht nur auf Begeisterung, und es wurde beispielsweise 1930 in der „Deutschen Corpszeitung“ vor parteipolitischem Engagement gewarnt. 1931 übernahm der NSDStB auf dem Grazer Studententag die Führung der Deutschen Studentenschaft (DSt) und blieb weiterhin erfolgreich. Im Juli 1932 war die Gleichschaltung der DSt vollzogen. In den Jahren 1932 und 1933 regte sich noch einmal Widerstand und der NSDStB verlor bei den Allgemeinen Studentenausschuss Wahlen viele Stimmen. Als allerdings Hitler am 30. Januar 1933 die Macht ergriff, hatten jegliche Versuche des Widerstands keinen nennenswerten Erfolg.
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1933 wurde die „Aktion wider den undeutschen Geist“ von der Deutschen Studentenschaft in allen Universitätsstädten durchgeführt. Auf Flugblättern wurden 12 Thesen veröffentlich; darunter die Forderung nach Zensur, die bereits in vollem Gange war. Die Studenten verbrannten außerdem zahlreiche Bücher, die sie zuvor aus verschiedenen Fachbibliotheken gestohlen und bei Aktionen „gesammelt“ hatten. Auch Goebbels war bei dieser Bücherverbrennung, die später auch an anderen Hochschulen praktiziert wurden, anwesend und hielt ab Mitternacht eine Rede. 1934 fanden erneut Auseinandersetzungen zwischen traditionellen Verbindungsstudenten und dem NSDStB statt. 1935 kam es zur Gründung der von der NSDAP anerkannten Gemeinschaft studentischer Verbände (GStV). Am 20.Oktober 1935 wurden die traditionellen Verbindungen aufgelöst und teilweise als Kameradschaften im NSDStB weitergeführt. Nachdem alle alten Studentenverbindungen von der NSDStB 1936 nicht mehr anerkannt wurden, setzte man Gustav Adolf Scheel als Reichsstudentenführer ein, der somit die Führung des Reichstudentenwerks und des NS-Dozentenbund inne hatte.

Version vom 27. Juni 2008, 21:20 Uhr

Schule und NSDStB

Bücherverbrennung




Nationalsozialistischer deutscher Studentenbund (NSDStB)

Der Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund war eine Parteigliederung der NSDAP für Studenten, die 1926 gegründet wurde. Typische Merkmale des NSDStB waren die braun gefärbten Hemden mit Hakenkreuzfahnen, das im Aufbau verwirklichte Führerprinzip und die Kameradschaftshäuser.


Während der ersten Jahre hatte der NSDStB Schwierigkeiten in der Studentenschaft Anklang zu finden. 1928 kam Baldur von Schirach an die Führung des NSDStB und warb neue Mitglieder. Allerdings stieß dies nicht nur auf Begeisterung, und es wurde beispielsweise 1930 in der „Deutschen Corpszeitung“ vor parteipolitischem Engagement gewarnt. 1931 übernahm der NSDStB auf dem Grazer Studententag die Führung der Deutschen Studentenschaft (DSt) und blieb weiterhin erfolgreich. Im Juli 1932 war die Gleichschaltung der DSt vollzogen. In den Jahren 1932 und 1933 regte sich noch einmal Widerstand und der NSDStB verlor bei den Allgemeinen Studentenausschuss Wahlen viele Stimmen. Als allerdings Hitler am 30. Januar 1933 die Macht ergriff, hatten jegliche Versuche des Widerstands keinen nennenswerten Erfolg.


1933 wurde die „Aktion wider den undeutschen Geist“ von der Deutschen Studentenschaft in allen Universitätsstädten durchgeführt. Auf Flugblättern wurden 12 Thesen veröffentlich; darunter die Forderung nach Zensur, die bereits in vollem Gange war. Die Studenten verbrannten außerdem zahlreiche Bücher, die sie zuvor aus verschiedenen Fachbibliotheken gestohlen und bei Aktionen „gesammelt“ hatten. Auch Goebbels war bei dieser Bücherverbrennung, die später auch an anderen Hochschulen praktiziert wurden, anwesend und hielt ab Mitternacht eine Rede. 1934 fanden erneut Auseinandersetzungen zwischen traditionellen Verbindungsstudenten und dem NSDStB statt. 1935 kam es zur Gründung der von der NSDAP anerkannten Gemeinschaft studentischer Verbände (GStV). Am 20.Oktober 1935 wurden die traditionellen Verbindungen aufgelöst und teilweise als Kameradschaften im NSDStB weitergeführt. Nachdem alle alten Studentenverbindungen von der NSDStB 1936 nicht mehr anerkannt wurden, setzte man Gustav Adolf Scheel als Reichsstudentenführer ein, der somit die Führung des Reichstudentenwerks und des NS-Dozentenbund inne hatte.