Schulaufgabe: Unterschied zwischen den Versionen

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(Die Seite wurde neu angelegt: Die folgenden Anmerkungen beziehen sich auf den korrigierten Übungsaufsatz und sollen eine Hilfe bei der Vorbereitung auf die Schulaufgabe sein. ==== 1. Keine "Paus...)
 
(2. Die Deutung klar herausarbeiten)
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Eine andere Möglichkeit ist es, die Deutung schon am Beginn des Hauptteils oder sogar in der Einleitung vorweg zu nehmen, um dann die Beobachtungen zu verwenden, um diese Deutung zu belegen ("deduktives Vorgehen").
 
Eine andere Möglichkeit ist es, die Deutung schon am Beginn des Hauptteils oder sogar in der Einleitung vorweg zu nehmen, um dann die Beobachtungen zu verwenden, um diese Deutung zu belegen ("deduktives Vorgehen").
 
 
  
 
==== 3. Keine Doppelungen ====
 
==== 3. Keine Doppelungen ====

Version vom 23. Mai 2009, 10:08 Uhr

Die folgenden Anmerkungen beziehen sich auf den korrigierten Übungsaufsatz und sollen eine Hilfe bei der Vorbereitung auf die Schulaufgabe sein.


Inhaltsverzeichnis

1. Keine "Pauschalwirkungen"

Verzichtet darauf, gute Beobachtungen mit sog. "Pauschalwirkungen" zu verknüpfen. Sätze wie "man kann sich so besser in die Situation hineinversetzen", "man kann sich die Situation so besser vorstellen", oder "der Verfasser will den Leser zum Nachdenken anregen" kann man zu jedem noch so schlechten Text schreiben. Seid kreativer!

Ein Beispiel: Dass in der Kurzgeschichte "Schlittenfahren" (Helga M. Novak) der Satz "Wer brüllt, kommt rein" ständig wiederholt wird, hat eine Funktion. Die ist aber nicht, den Text besser verständlich zu machen, weil man den Satz dann schon kennt, wenn er das zweite Mal fällt. Die Funktion hat eine inhaltliche Dimension: Der Vater reagiert auf verschiedene Aktionen der Kinder immer mit dem gleichen Satz.

(Hier schließt sich die Frage an: Welche Bedeutung hat das nun?)


2. Die Deutung klar herausarbeiten

In der Regel stellen uns literarische Texte vor Rätsel. Wir haben das bei einer der "Geschichten vom Herrn Keuner" von Bertolt Brecht gesehen. Auch beim "Schmelzling" oder "Schlittenfahren" ist das der Fall. Dort könnte man diese Rätsel so formulieren: "Warum klatscht die durch den Pantomimen belästigte Frau am Ende plötzlich begeistert in die Hände?" und "Warum reagiert der Vater immer wieder gleich, auch wenn am Ende eines seiner beiden Kinder im Bach liegt?".

Ziel der Texterschließung soll es sein, dass du deinem Leser erklärst, wie der Text auf dich wirkt - und dazu gehört natürlich auch die Deutung! Die Antwort auf die Rätsel, die der Text den Lesern stellt, muss also in deinem Aufsatz auch klar werden. Am besten ist es, wenn sich alle Beobachtungen zum Inhalt, zur Sprache und zu der Figurenkonstellation so ergänzen, dass sich am Ende (im Fazit oder im Schluss) deine Deutung logisch ergibt. Trotzdem musst du diese noch einmal in Worte fassen!

(Siehe Beispiel im Gliederungsvorschlag!)

Eine andere Möglichkeit ist es, die Deutung schon am Beginn des Hauptteils oder sogar in der Einleitung vorweg zu nehmen, um dann die Beobachtungen zu verwenden, um diese Deutung zu belegen ("deduktives Vorgehen").

3. Keine Doppelungen

Achte darauf, dass du keine Doppelungen in deinem Aufsatz stehen hast. Nimmt man zum Beispiel "Inhalt" und "Aufbau" als getrennte Gliederungspunkte, kann man leicht Gefahr laufen, zu beiden Punkten genau die gleichen Dinge zu schreiben. Das muss man unbedingt vermeiden. Besser ist es, einmal den Inhalt wirklich knapp wiederzugeben und dann den Aufbau zu umreißen und Besonderheiten zu nennen.


4. Präzise Formulierungen

Pträzise Formulierungen sind wichtig, um gut und richtig verstanden zu werden. Für eine Texterschließung bedeutet dies: a. Die Formulierung muss genau das treffen, was ich ausdrücken will (Empfehlung: Jeden Satz erst im Kopf vorformulieren und dann niederschreiben). b. Die Formulierung muss genau auf den Inhalt des analysierten Textes passen (Bsp.: Der Mann in "Schlittenfahren" spricht nicht jedes Mal eine Drohung aus, sondern jedes Mal die gleiche Drohung).


5. Einzelbeobachtungen miteinander verbinden

In vielen Aufsätzen finden sich tolle Einzelbeobachten. Etwas schade ist es, dass diese eher nacheinander aufgelistet werden. Viel schöner wäre es, wenn man diese Schritt für Schritt verbinden könnte, dass sich dann eine Deutung aus ihnen ergibt. Alternativ kann auch eine Deutung vorangestellt werden, die dann mit verschiedenen Einzelbeobachtungen belegt wird.

Bsp.: Kühle und distanzierte Atmosphäre zwischen Mann und Kindern > Mann wiederholt immer wieder die gleiche Drohung, ohne den Kindern zuzuhören oder die Drohung wahr zu machen > Satzbau des Textes entfaltet eine kühle Wirkung > keinerlei Gefühlsschilderungen im Text (fehlende Adjektive) > Ort der Erzählung ist geprägt durch eine kalte Atmosphäre ...